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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
41. Vortrag

2.

Schließlich verstanden es ja auch die Juden so „und antworteten ihm“, nicht jene, welche geglaubt S. 605 hatten, sondern jene, welche in der Menge noch nicht gläubig waren, sie „antworteten ihm: Wir sind Abrahams Samen und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie sagst Du: Ihr werdet frei sein?“ Der Herr hatte aber nicht gesagt: „Ihr werdet frei sein“, sondern „die Wahrheit wird euch befreien“. Unter diesem Worte jedoch verstanden jene, weil, wie gesagt, im Griechischen der Sinn klar ist, nur die Freiheit, und rühmten sich, daß sie Abrahams Samen seien, und sagten: „Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; warum sagst Du: Ihr werdet frei sein?“ O aufgeblasenes Fell! Das ist nicht Größe, sondern Hochmut. Und wie habt ihr damit selbst nach der Freiheit dieser Zeit die Wahrheit geredet: „Wir sind nie jemandes Knechte gewesen“? Ist Joseph nicht verkauft worden1? Sind die heiligen Propheten nicht in die Gefangenschaft geführt worden2? Sodann, ist dies nicht gerade jenes Volk, das in Ägypten Ziegelsteine machte und den harten Königen nicht einmal in Gold und Silber, sondern im Lehme Knechtsdienste tat3? Wenn ihr nie jemand als Knechte gedient habt, o ihr Undankbaren, wie kommt es dann, daß euch Gott beständig vorhält, er habe euch aus dem Hause der Knechtschaft befreit4? Oder haben vielleicht eure Väter als Knechte gedient, während ihr, die ihr redet, in niemandes Dienst gestanden seid? Wie also habt ihr schon längst den Römern Tribut bezahlt und darum auch der Wahrheit selbst einen Strick gleichsam zum Einfangen hingeworfen durch die Frage: „Ist es erlaubt, dem Kaiser Tribut zu geben“? um, wenn er sagen würde: Es ist erlaubt, ihn zu fassen, als stehe er der Freiheit des Samens Abrahams feindlich gegenüber; wenn er aber sagen würde: Es ist nicht erlaubt, ihn bei den Königen der Erde anzuschwärzen, weil er den Königen den Tribut zu geben verbiete. Mit Recht seid ihr durch Vorzeigung der Münze widerlegt und auf eure verfängliche Frage selbst die Antwort zu geben S. 606 gezwungen worden. Denn es ist euch gesagt worden: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“, da ihr selbst geantwortet hattet, daß die Münze das Bild des Kaisers trage5. Denn wie der Kaiser auf der Münze sein Bild, so sucht Gott am Menschen das seinige. Das also antwortete er den Juden. Ich entrüste mich, Brüder, über den eitlen Hochmut der Menschen, die sogar hinsichtlich dieser fleischlich verstandenen Freiheit logen, indem sie sagten: „Wir sind nie jemandes Knechte gewesen“.


  1. Gen. 37, 28. ↩

  2. 4 Kön. 24 [2 Kön. nach neuerer Zählart]. ↩

  3. Exod. 1, 14. ↩

  4. Exod. 13, 3; Deut. 5, 6. ↩

  5. Matth. 22, 15―21. ↩

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