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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
65.
Doch mag einer auch noch so schwere Verbrechen begangen haben, er braucht deshalb doch dank der Barmherzigkeit, die Gott in der heiligen Kirche erweist, nicht an der Barmherzigkeit Gottes verzweifeln: er soll nur Buße tun nach dem Maße seiner Sünde. Ist aber die Sünde von solcher Art, daß der Sünder auch vom Leibe Christi getrennt werden muß1, dann kommt es bei der Übung der Buße nicht so sehr auf das Maß der Zeit, als vielmehr auf das Maß des Reueschmerzes an. „Denn ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz verschmäht Gott nicht2.“ Weil jedoch der Seelenschmerz des einen einem andern meist verborgen bleiben wird und sich nicht durch Worte oder sonstige Zeichen den andern Menschen äußert, sondern nur dem offenbar ist, an den der Psalmist die Worte richtet: „Mein Seufzen ist vor dir nicht verborgen3“, so werden von den kirchlichen Vorstehern mit gutem Grund Bußzeiten festgesetzt, damit so auch der Kirche S. 453 Genugtuung geschehe, in der die Sünden nachgelassen werden. Denn außerhalb der Kirche gibt es ja keinen Sündennachlaß. Hat sie ja doch allein den Heiligen Geist in besonderer Weise als Pfand empfangen, ohne den keine Sünde so nachgelassen wird, daß diejenigen, denen sie nachgelassen wird, das ewige Leben erlangen.
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The Enchiridion
Chapter 65.--God Pardons Sins, But on Condition of Penitence, Certain Times for Which Have Been Fixed by the Law of the Church.
But even crimes themselves, however great, may be remitted in the Holy Church; and the mercy of God is never to be despaired of by men who truly repent, each according to the measure of his sin. And in the act of repentance, where a crime has been committed of such a nature as to cut off the sinner from the body of Christ, we are not to take account so much of the measure of time as of the measure of sorrow; for a broken and a contrite heart God doth not despise. 1 But as the grief of one heart is frequently hid from another, and is not made known to others by words or other signs, when it is manifest to Him of whom it is said, "My groaning is not hid from Thee," 2 those who govern the Church have rightly appointed times of penitence, that the Church in which the sins are remitted may be satisfied; and outside the Church sins are not remitted. For the Church alone has received the pledge of the Holy Spirit, without which there is no remission of sins--such, at least, as brings the pardoned to eternal life.