1.
1 S. 391Ich kann es dir gar nicht sagen, mein geliebtester Sohn Laurentius, wie sehr ich mich über deine Gelehrsamkeit freue und wie gerne ich dich unter den Weisen sehe. Ich meine damit aber nicht den großen Haufen jener Weisen, von denen es heißt: „Wo ist denn ein Weiser, wo ein Schriftgelehrter, wo ein Forscher dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht2?“ Nein, sondern diejenigen Weisen meine ich, denen das Schriftwort gilt: „Eine große Zahl von Weisen bedeutet Heil für die Erde3“, oder die S. 392 der Apostel (Paulus) denen als Vorbild empfiehlt, von denen er sagt: „Ich wünsche nur, daß ihr immer weise handelt, wo es das Gute gilt, dagegen vom Bösen euch behutsam ferne haltet4.“
Ich folge der Kapiteleinteilung Scheels. ↩
1 Kor. 1, 20. ↩
Weish. 6, 26. ↩
Röm. 16,19. Den Satz: „Wie aber niemand aus sich selbst das Sein haben kann, so kann auch niemand aus sich Weisheit haben, sondern nur aus der Erleuchtung durch den, von dem geschrieben steht: ,Alle Weisheit ist von Gott’ (Ekkli. 1,1) [= Ekklisiastikus = Sirach]“, den man vielfach an dieser Stelle findet, haben nur jüngere Handschriften. ↩