40.
Wenn also etwas von jemandem abstammen kann, ohne darum auch schon dessen Sohn zu sein, und wenn anderseits nicht jeder, der jemandens Sohn heißt, nun auch schon von dem geboren sein muß, dessen Sohn er genannt wird, so weist uns gewiß die Art und Weise, wie Christus vom Heiligen Geist geboren worden ist, ohne dessen Sohn zu sein, während er von Maria geboren und nun auch wirklich ihr Sohn ist, auf die Gnade Gottes hin, der zufolge der Mensch (in Christus) ohne jegliches vorhergehende Verdienst im ersten Augenblick, wo sein Wesen zu sein anfing, mit Gott, dem Worte, zu einer solchen persönlichen Einheit verbunden werden sollte, daß der, welcher ein Sohn eines Menschen (Mariä) war, nun auch Sohn Gottes, und der, welcher ein Sohn Gottes war, auch Sohn eines Menschen sein sollte; und so sollte infolge der Annahme der Menschennatur jenem Menschen gewissermaßen die Gnade zur Natur werden, so daß er gar nicht imstande sein sollte, eine Sünde zu begehen. Diese Gnade aber mußte deswegen unter dem Namen des Heiligen Geistes erscheinen, weil er selbst in so charakteristischer Weise Gott ist, daß er auch Gabe Gottes heißt. ― Nach all dem würde eine ausreichende Besprechung dieser Wahrheit, soweit sie überhaupt möglich wäre, zu einer sehr ausführlichen Erörterung führen müssen.