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Works Augustine of Hippo (354-430) Enchiridion ad Laurentiom, seu de fide, spe et caritate Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
14. Kapitel: Christus der zweite Adam; erst durch Christi Opfertod wurde eine Wiedergeburt (in der Taufe) möglich. ― Christi Wiederkunft als Richter

49.

Denn die Taufe des Johannes, von dem sich auch Christus taufen ließ, bewirkte ja keine Wiedergeburt, sondern (die von Johannes Getauften) wurden nur durch das vorläufige Amt dessen, der da sagte: „Bereitet dem Herrn den Weg1“, für den zugerüstet, in dem sie allein wiedergeboren werden konnten (Christus): denn dessen Taufe ist es, die nicht bloß wie die Taufe des Johannes im Wasser, sondern auch im Heiligen Geiste geschieht2, damit wer immer an Christus glaubt, wiedergeboren wird aus jenem Heiligen Geist, in dem Christus zwar geboren wurde, in dem er aber nicht wiedergeboren zu werden brauchte. Darum wies auch jene Stimme des (himmlischen) Vaters, die über dem getauften Jesus erscholl: „Ich habe dich heute gezeugt3“, nicht auf jenen einen zeitlichen Tag hin, an dem er getauft wurde, sondern auf den Tag der unwandelbaren Ewigkeit, um zu zeigen, daß jener Mensch mit seinem eingeborenen Sohn eine Person sei. Denn wo der Tag nicht mit dem Ende des gestrigen beginnt und mit dem Anfang des morgigen aufhört, da ist immer heute. Mit Wasser wollte also Christus von Johannes getauft werden, nicht damit irgendeine Sündhaftigkeit an ihm getilgt, sondern damit uns das Vorbild großer Demut gegeben werde. Es fand ja die Taufe nichts an ihm, was sie hätte abwaschen können, wie auch der Tod nichts an ihm fand, was er hätte strafen können. (Er litt aber den Tod,) damit der Teufel in wahrhafter Gerechtigkeit und nicht durch gewaltsame Übermacht völlig besiegt würde; weil er den, der nicht durch die kleinste Sünde Strafe verwirkt hatte, ganz ungerecht getötet hatte (nämlich Christus), so sollte er selbst mit vollem Recht derjenigen verlustig gehen, die er mit Recht wegen ihrer Sünden in seiner Gewalt hatte (nämlich der Menschen). Beides also, die Taufe (durch Johannes) so gut wie den Tod, hat Christus um der S. 439 sicheren Befreiung willen auf sich genommen, aber nicht aus bedauerlicher Notwendigkeit, sondern vielmehr aus barmherzigem Bedauern; er, der eine, wollte auf diese Weise die Sünde der Welt hinwegnehmen4, wie der eine (Adam) die Sünde in die Welt5, d. h. über das gesamte Menschengeschlecht, gebracht hat.


  1. Matth. 3, 3. ↩

  2. Vgl. Joh. 3, 5. ↩

  3. Ps. 2, 7 [hebr. Ps. 2, 7]; vgl. Usener, Religionsgesch. Unters. I S. 40 ff. ↩

  4. Vgl. Joh. 1, 29. ↩

  5. Vgl. Röm. 5, 12. ↩

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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
The Enchiridion Compare
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