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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput IV: Melius actum cum dis inferioribus, qui nullis infamentur obprobriis, quam cum selectis, quorum tantae turpitudines celebrentur.

Gratularetur autem dis istis selectis quisquam nobilitatis et claritudinis adpetitor et eos diceret fortunatos, si non eos magis ad iniurias quam ad honores selectos uideret. nam illam infimam turbam ipsa ignobilitas texit, ne obrueretur obprobriis. ridemus quidem, cum eos uidemus figmentis humanarum opinionum partitis inter se operibus distributos, tamquam minuscularios uectigalium conductores uel tamquam opifices in uico argentario, ubi unum uasculum, ut perfectum exeat, per multos artifices transit, cum ab uno perfecto perfici posset. sed aliter non putatum est operantium multitudini consulendum, nisi ut singulas artis partes cito ac facile discerent singuli, ne omnes in arte una tarde ac difficile cogerentur esse perfecti. uerumtamen uix quisquam reperitur deorum non selectorum, qui aliquo crimine famam traxit infamem; uix autem selectorum quispiam, qui non in se notam contumeliae insignis acceperit. illi ad istorum humilia opera descenderunt, isti in illorum sublimia crimina non uenerunt. de Iano quidem non mihi facile quidquam occurrit, quod ad probrum pertineat. et fortasse talis fuerit, innocentius uixerit et a facinoribus flagitiisque remotius. Saturnum fugientem benignus excepit; cum hospite partitus est regnum, ut etiam ciuitates singulas conderent, iste Ianiculum, ille Saturniam. sed isti in cultu deorum omnis dedecoris adpetitores, cuius uitam minus turpem inuenerunt, eum simulacri monstrosa deformitate turparunt, nunc eum bifrontem, nunc etiam quadrifrontem, tamquam geminum, facientes. an forte uoluerunt, ut, quoniam plurimi di selecti erubescenda perpetrando amiserant frontem, quanto iste innocentior esset, tanto frontosior appareret?

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

4. Besser waren die niedrigeren Götter daran, die man nicht durch Schändlichkeiten entehrt, als die Auserlesenen, deren greuliche Schandtaten man feiert.

Immerhin könnte diesen auserlesenen Göttern ein Streber, dem Vornehmheit und Berühmtheit in die Augen sticht, Glück wünschen und sie vom Geschick begünstigt nennen, wenn er nicht gewahrte, daß sie mehr zu Verunglimpfungen als zu Ehren auserlesen seien. Denn den Schwarm der niedersten Götter schützte ihre Niedrigkeit davor, daß sie mit Schmach und Schande überhäuft wurden. Freilich finden wir es lächerlich, wenn wir sehen, wie sie von der menschlichen Phantasie den unter sie aufgeteilten Geschäften zugesprochen werden wie Kleinpächter von Staatsgefällen oder wie Arbeiter in der Silberschmiedgasse, wo ein kleines Silbergeschirr, das ein richtiger Meister leicht allein fertig brächte, durch die Hände vieler Arbeiter hindurchgeht, bis es fertig zu Markte kommt. Man glaubte eben anders für die große Zahl von Arbeitern nicht sorgen zu können als dadurch, daß sich die einzelnen bestimmte Teilkunstgriffe des Gewerbes rasch und leicht aneigneten, damit nicht die Gesamtheit genötigt wäre, die ganze Kunst langsam und mühsam zu erlernen. Aber man findet unter den Göttern, die nicht zu den auserlesenen zählen, kaum einen, der sich durch ein Verbrechen einen schlechten Ruf zugezogen hätte; dagegen unter den auserlesenen kaum einen, der nicht mit dem Schandfleck einer außerordentlichen Untat gebrandmarkt wäre. Und so haben sich zwar die auserlesenen Götter zu den niedrigen Verrichtungen der plebejischen herabgelassen, diese aber sich nicht zu den hochragenden Verbrechen der auserlesenen verstiegen. Zwar von Janus wüßte ich gerade nichts, was ihm zur Schmach gereichte. Und vielleicht war er danach, lebte er verhältnismäßig unbescholten und frei von Lastern und Schandtaten. Er nahm den flüchtenden Saturn liebevoll auf; er teilte mit diesem seinem Gaste sein Reich, sodaß es sogar zu einer doppelten Städtegründung kam und Band 1, S. 341der eine die Stadt Janiculum, der andere die Stadt Sa-turnia ins Leben rief. Allein wie man nun einmal in der Götterverehrung überall an dem Unziemlichen seine Freude hatte, so schändete man auch Janus, dessen Wandel sich nicht so schändlich anließ, durch eine ungeheuerliche Verunstaltung in der bildlichen Darstellung, indem man ihn bald doppelstirnig, bald auch vierstirnig, wie verdoppelt, darstellte. Oder sollte er sich etwa im Gegensatz zu den meisten auserlesenen Göttern, die durch Begehung schandbarer Taten ihre Stirne verloren hatten, umso stirnreicher präsentieren, je unbescholtener er gewesen?

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