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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput IV: De naturis inrationalium aut uita carentium, quae in suo genere atque ordine ab uniuersitatis dedecore non discrepant.

Ceterum uitia pecorum et arborum aliarumque rerum mutabilium atque mortalium uel intellectu uel sensu uel uita omnino carentium, quibus eorum dissolubilis natura corrumpitur, damnabilia putare ridiculum est, cum istae creaturae eum modum nutu creatoris acceperint, ut cedendo ac succedendo peragant infimam pulchritudinem temporum in genere suo istius mundi partibus congruentem. neque enim caelestibus fuerant terrena coaequanda, aut ideo uniuersitati deesse ista debuerunt, quoniam sunt illa meliora. cum ergo in his locis, ubi esse talia conpetebat, aliis alia deficientibus oriuntur et succumbunt minora maioribus atque in qualitates superantium superata uertuntur, rerum est ordo transeuntium. cuius ordinis decus nos propterea non delectat, quoniam parti eius pro condicione nostrae mortalitatis intexti uniuersum, cui particulae, quae nos offendunt, satis apte decenterque conueniunt, sentire non possumus. unde nobis, in quibus eam contemplari minus idonei sumus, rectissime credenda praecipitur prouidentia conditoris, ne tanti artificis opus in aliquo reprehendere uanitate humanae temeritatis audeamus. quamquam et uitia rerum terrenarum non uoluntaria neque poenalia naturas ipsas, quarum nulla omnino est, cuius non sit auctor et conditor deus, si prudenter adtendamus, eadem ratione commendant, quia et in eis hoc nobis per uitium tolli displicet, quod in natura placet; nisi quia hominibus etiam ipsae naturae plerumque displicent, cum eis fiunt noxiae, non eas considerantibus, sed utilitatem suam, sicut illa animalia, quorum abundantia Aegyptiorum superbia uapulauit. sed isto modo possunt et solem uituperare, quoniam quidam peccantes uel debita non reddentes poni a iudicibus iubentur ad solem. non itaque ex commodo uel incommodo nostro, sed per se ipsam considerata natura dat artifici suo gloriam. sic est et natura ignis aeterni sine ulla dubitatione laudabilis, quamuis damnatis inpiis futura poenalis. quid enim est igne flammante uigente lucente pulchrius? quid calfaciente curante coquente utilius? quamuis eo nihil sit urente molestius. idem igitur ipse aliter adpositus perniciosus, qui conuenienter adhibitus commodissimus inuenitur. nam eius in uniuerso mundo utilitates uerbis explicare quis sufficit? nec audiendi sunt, qui laudant in igne lucem, ardorem autem uituperant, uidelicet non ex ui naturae, sed ex suo commodo uel incommodo. uidere enim uolunt, ardere nolunt. sed parum adtendunt eam ipsam lucem, quae certe et illis placet, oculis infirmis per inconuenientiam nocere, et in illo ardore, qui eis displicet, nonnulla animalia per conuenientiam salubriter uiuere.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

4. Die vernunftlosen und die leblosen Wesen in ihren Arten und Stufenfolgen bringen durch ihre Natur keinen Mißton in die Harmonie des Weltalls.

Man kann nun freilich auch von Gebrechen der Tier- und Pflanzenwelt und der übrigen wandelbaren, vergänglichen Dinge sprechen, die des Verstandes oder der Empfindung oder überhaupt des Lebens bar sind, von Gebrechen, die ihre der Auflösung verfallene Natur verderben. Allein diese Gebrechen für verwerflich zu halten ist lächerlich; die genannten Geschöpfe haben ja auf den Wink des Schöpfers eine derartige Seinsart Band 16, S. 649erhalten, daß sie eben in ihrem beständigen Wechsel den untersten Schönheitsgrad der Weltzeiten bilden, wie er in seiner Art zu dem irdischen Teil der Welt paßt. Denn das Irdische sollte nicht dem Himmlischen gleichgestaltet werden, noch auch durften solche Geschöpfe dem Weltall fehlen lediglich deshalb, weil die überirdischen vorzüglicherer Art sind. Wenn also in den irdischen Regionen, wo derlei am Platz ist, das eine vergeht, das andere entsteht und das Schwache dem Starken unterliegt und das Überwundene in die Beschaffenheit des Siegers übergeht, so ist das eben so die Ordnung, wie sie vergänglichen Dingen zukommt. Die Schönheit dieser Ordnung behagt uns nur deshalb nicht, weil wir selbst, nach Maßgabe unserer Sterblichkeit dieser Ordnung teilweise einverwoben, das Ganze, in das sich die uns unangenehmen Teilerscheinungen vortrefflich und harmonisch einfügen, nicht als Ganzes auf uns wirken lassen können. Daher wird uns mit vollem Rechte zur Pflicht gemacht, an des Schöpfers Vorsehung zu glauben bezüglich all jener Anordnungen, in denen wir sie zu schauen weniger imstande sind, damit wir uns nicht in dünkelhafter Unbesonnenheit herausnehmen, das Werk eines solchen Meisters in irgendeinem Punkte zu tadeln. Übrigens sprechen auch die unfreiwilligen und nicht straffälligen Gebrechen der irdischen Dinge, wenn wir es recht überlegen, für die Güte ihrer Naturen, die ja ausnahmslos von Gott geschaffen sind, und zwar aus demselben Grunde wie die freiwilligen Gebrechen; es mißfällt uns die durch das Gebrechen verursachte Beseitigung dessen, was uns an der Natur als solcher gefällt. Nur daß den Menschen in der Regel auch die Naturen selbst mißbehagen, wenn sie ihnen schädlich werden, wie jene Tiere, durch deren Überflutung der Hochmut der Ägypter gezüchtigt ward1, wobei man nicht die Wesen an sich, sondern deren Brauchbarkeit im Auge hat. Aber da könnte man sich auch über die Sonne aufhalten, weil manche Sünder oder säumige Schuldner auf richterlichen Befehl an die Sonne gestellt werden. Also nicht nach unserm Vorteil oder Nachteil, sondern Band 16, S. 650an sich selbst betrachtet, gibt jegliche Natur ihrem Bildner die Ehre2. So ist selbst die Natur des ewigen Feuers ohne allen Zweifel des Lobes würdig, obgleich sie den verdammten Gottlosen zur Pein gereichen wird. Was ist auch schöner als das lodernde, lebendige, leuchtende Feuer? was nützlicher als das wärmende, heilende, speisenbereitende Feuer? Und doch, nichts lästiger als brennendes Feuer! Ein und dasselbe Feuer also erweist sich in anderer Anwendung verderblich, dagegen entsprechend gebraucht, so vorteilhaft wie nur etwas. Was es in der gesamten Welt für mannigfachen Nutzen stiftet, läßt sich gar nicht schildern. Und es geht nicht an, Licht und Hitze zu trennen, jenes zu rühmen, diese zu tadeln, nämlich vom Standpunkt des Vorteils und Nachteils aus, nicht auf Grund der Natur. Sehen möchte man wohl, aber brennen nicht. Aber schadet nicht auch das Licht, das man so rühmt, schwachen Augen durch Unzukömmlichkeit, und leben nicht in der Hitze, die man verwirft, manche Tiere, denen sie bekömmt und zur Gesundheit nötig ist?


  1. Frösche und Mücken; Exod. 8. ↩

  2. Ein neuplatonischer Gedanke. ↩

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