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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput XXXII: De scaenicorum institutione ludorum.

Uerumtamen scitote, qui ista nescitis et qui uos scire dissimulatis, aduertite, qui aduersus liberatorem a talibus dominis murmuratis: ludi scaenici, spectacula turpitudinum et licentia uanitatum, non hominum uitiis, sed deorum uestrorum iussis Romae instituti sunt. tolerabilius diuinos honores deferretis illi Scipioni quam deos huiusmodi coleretis. neque enim erant illi di suo pontifice meliores. ecce adtendite, si mens tam diu potatis erroribus ebria uos aliquid sanum cogitare permittit. di propter sedandam corporum pestilentiam ludos sibi scaenicos exhiberi iubebant; pontifex autem propter animorum cauendam pestilentiam ipsam scaenam constitui prohibebat. si aliqua luce mentis animum corpori praeponitis, eligite quem colatis. neque enim et illa corporum pestilentia ideo conquieuit, quia populo bellicoso et solis antea ludis circensibus adsueto ludorum scaenicorum delicata subintrauit insania; sed astutia spirituum nefandorum praeuidens illam pestilentiam iam fine debito cessaturam aliam longe grauiorem, qua plurimum gaudet, ex hac occasione non corporibus, sed moribus curauit inmittere, quae animos miserorum tantis obcaecauit tenebris, tanta foedauit deformitate, ut etiam modo - quod incredibile forsitan erit, si a nostris posteris audietur - Romana urbe uastata, quos pestilentia ista possedit atque inde fugientes Carthaginem peruenire potuerunt, in theatris cottidie certatim pro histrionibus insanirent.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

32. Die Einführung der Bühnenspiele.

Indes ihr, die ihr murret gegen den Befreier von solcher Herrschaft, wisset, wenn ihr es nicht wißt, und schauet den Tatsachen ins Gesicht, wenn ihr sie kennt und nicht gestehen wollt: die Bühnenspiele, diese Schaustellungen von Schändlichkeiten und diese Freistätten der Nichtswürdigkeit, sind nicht durch die Lasterhaftigkeit der Menschen, sondern auf Befehl eurer Götter in Rom eingeführt worden. Erträglicher wäre es, wenn ihr jenem Scipio göttliche Ehren erwieset, als daß ihr solche Götter verehrtet. Denn sie waren nicht besser als ihre Oberpriester. Sehet doch einmal zu, falls die durch lang eingeschlürfte Irrtümer herbeigeführte geistige Be-nebelung euch nicht hindert am vernünftigen Denken! Zur Bannung einer leiblichen Pest1 befahlen die Götter die Aufführung von Bühnenspielen; der Oberpriester aber verbot zur Fernhaltung einer geistigen Pest die Erbauung einer Bühne. Seid ihr hell genug, um den Geist über den Leib zu stellen, so wählet, wen ihr verehren sollt. Übrigens erlosch die Pest dadurch nicht, daß sich bei einem kriegerischen und vorher nur an gymnastische Spiele gewohnten Volke der wollüstige Aberwitz der szenischen Spiele einschlich; vielmehr haben die verruchten Geister in ihrer Verschmitztheit, wohl wissend, daß die Pest ohnehin von selbst bald aufhören werde, bei diesem Anlaß eine andere, weit schlimmere Pest, an der sie ihre größte Freude haben, nicht den Leibern, sondern den Sitten einzuimpfen verstanden, eine Pest, die den Geist dieser Unglücklichen mit solcher Finsternis schlug, so gräulich verwüstete, daß selbst jetzt — die Nachwelt wird es vielleicht kaum glauben können — nach Zerstörung der Stadt Rom die, welche von dieser Pest befallen sind und von Rom nach Karthago entkamen, in den Theatern Tag für Tag um die Wette für die Schauspieler rasten.


  1. S. unten II 8. ↩

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