Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XXII: De conditione unius primi hominis atque in eo generis humani.
Hac igitur quaestione difficillima propter aeternitatem dei noua creantis sine nouitate aliqua uoluntatis, quantum potuimus, explicata non est arduum uidere multo fuisse melius quod factum est, ut ex uno homine, quem primum condidit, multiplicaret genus humanum, quam si id incohasset a pluribus. nam cum animantes alias solitarias et quodammodo soliuagas, id est, quae solitudinem magis adpetant, sicuti sunt aquilae milui, leones lupi et quaecumque ita sunt, alias congreges instituerit, quae congregatae atque in gregibus malint uiuere, ut sunt columbi sturni, cerui damulae et cetera huiusmodi: utrumque tamen genus non ex singulis propagauit, sed plura simul iussit existere. hominem uero, cuius naturam quodammodo mediam inter angelos bestias que condebat, ut, si creatori suo tamquam uero domino subditus praeceptum eius pia oboedientia custodiret, in consortium transiret angelicum, sine morte media beatam inmortalitatem absque ullo termino consecutus; si autem dominum deum suum libera uoluntate superbe atque inoboedienter usus offenderet, morti addictus bestialiter uiueret, libidinis seruus aeternoque post mortem supplicio destinatus, unum ac singulum creauit, non utique solum sine humana societate deserendum, sed ut eo modo uehementius ei commendaretur ipsius societatis unitas uinculumque concordiae, si non tantum inter se naturae similitudine, uerum etiam cognationis affectu homines necterentur; quando ne ipsam quidem feminam copulandam uiro sicut ipsum creare illi placuit, sed ex ipso, ut omnino ex homine uno diffunderetur genus humanum.
Übersetzung
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
22. [21.]Von der Erschaffung des einen ersten Menschen und damit des Menschengeschlechtes.
So wäre denn die sehr schwierige Frage, die sich erhebt angesichts der Ewigkeit der ohne irgendeine neue Wendung in ihrem Willen Neues schaffenden Gottheit, nach Möglichkeit erledigt, und es ist nun leicht einzusehen, daß es weit besser war, das Band 16, S. 684Menschengeschlecht, wie es geschehen ist, aus einem zuerst erschaffenen Menschen zu vermehren, als es gleich mit einer Mehrheit von Menschen beginnen zu lassen. Wohl hat Gott die Tiere nicht aus Einzelwesen fortgepflanzt, sondern gleich in größerer Zahl ins Dasein treten lassen, und zwar beide Arten, sowohl die als Einsamwesen und sozusagen als Alleinstreicher eingerichteten Tiere, d. h. die, welche die Abschließung lieben, wie die Adler, die Weihe, die Löwen, die Wölfe und dergleichen, als auch die gesellig eingerichteten, die lieber vereinigt und herdenweise leben, wie die Tauben, die Staren, die Hirsche, die Rehe usw. Dagegen den Menschen hat er als einen und einzelnen erschaffen, seine Natur als eine Art Mittelding zwischen Engel und Tier gestaltet. Er sollte, wenn er, seinem Schöpfer als dem wahren Herrn ergeben, dessen Gebot in ehrfürchtigem Gehorsam befolgte, in die Gemeinschaft der Engel eingehen und ohne Dazwischentreten des Todes eine selige und ohne Ende fortdauernde Glückseligkeit erlangen; wenn er dagegen, seinen freien Willen hochmütig und ungehorsam gebrauchend, den Herrn seinen Gott beleidigte, dem Tode verfallen nach Art der Tiere leben, ein Sklave der Begierde und nach dem Tode zu ewiger Pein bestimmt. Er sollte nicht allein bleiben ohne Genossenschaft von Menschen, aber es sollte ihm durch die Art der Erschaffung um so eindringlicher die genossenschaftliche Einheit ans Herz gelegt werden und das Band der Eintracht, wenn die Menschen nicht nur durch die gleiche Natur, sondern auch durch verwandtschaftliche Zuneigung miteinander verbunden wären; hat doch Gott nicht einmal das dem Manne beizugesellende Weib so wie den ersten Menschen, sondern aus diesem erschaffen wollen, da sich das Menschengeschlecht ganz und gar von einem Menschen aus verbreiten sollte.