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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput IV: Quod cultores deorum nulla umquam a dis suis praecepta probitatis acceperint et in sacris eorum turpia quaeque celebrauerint.

Primo ipsos mores ne pessimos haberent, quare di eorum curare noluerunt? deus enim uerus eos, a quibus non colebatur, merito neglexit; di autem illi, a quorum cultu se prohiberi homines ingratissimi conqueruntur, cultores suos ad bene uiuendum quare nullis legibus adiuuerunt? utique dignum erat, ut, quomodo isti illorum sacra, ita illi istorum facta curarent. sed respondetur, quod uoluntate propria quisque malus est. quis hoc negauerit? uerumtamen pertinebat ad consultores deos uitae bonae praecepta non occultare populis cultoribus suis, sed clara praedicatione praebere, per uates etiam conuenire atque arguere peccantes, palam minari poenas male agentibus, praemia recte uiuentibus polliceri. quid umquam tale in deorum illorum templis prompta et eminenti uoce concrepuit? ueniebamus etiam nos aliquando adulescentes ad spectacula ludibriaque sacrilegiorum, spectabamus arrepticios, audiebamus symphoniacos, ludis turpissimis, qui dis deabusque exhibebantur, oblectabamur, caelesti uirgini et Berecynthiae matri omnium, ante cuius lecticam die sollemni lauationis eius talia per publicum cantitabantur a nequissimis scaenicis, qualia, non dico matrem deorum, sed matrem qualiumcumque senatorum uel quorumlibet honestorum uirorum, immo uero qualia nec matrem ipsorum scaenicorum deceret audire. habet enim quiddam erga parentes humana uerecundia, quod nec ipsa nequitia possit auferre. illam proinde turpitudinem obscenorum dictorum atque factorum scaenicos ipsos domi suae proludendi causa coram matribus suis agere puderet, quam per publicum agebant coram deum matre spectante atque audiente utriusque sexus frequentissima multitudine. quae si inlecta curiositate adesse potuit circumfusa, saltem offensa castitate debuit abire confusa. quae sunt sacrilegia, si illa sunt sacra? aut quae inquinatio, si illa lauatio? et haec fercula appellabantur, quasi celebraretur conuiuium, quo uelut suis epulis inmunda daemonia pascerentur. quis enim non sentiat cuiusmodi spiritus talibus obscenitatibus delectentur, nisi uel nesciens, utrum omnino sint ulli inmundi spiritus deorum nomine decipientes, uel talem agens uitam, in qua istos potius quam deum uerum et optet propitios et formidet iratos?

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

4. Die Verehrer der Götter haben niemals Gebote der Rechtschaffenheit von ihren Göttern erhalten und haben bei deren Kult alle Schändlichkeiten begangen.

Was zunächst die Sitten betrifft, warum wollten die Götter nicht dafür sorgen, daß ihre Verehrer nicht in Band 1, S. 83der größten Sittenlosigkeit lebten? Der wahre Gott hat sich ja mit Recht um die nicht angenommen, die ihn nicht verehrten; aber warum haben jene Götter, von deren Kult abgehalten zu werden sie voll Undank zum Gegenstand des Vorwurfs machen, ihren Verehrern zu einer guten Lebensführung nicht die Beihilfe von Gesetzen angedeihen lassen? Es wäre doch wohl billig gewesen, daß sie sich um die Werke ihrer Verehrer, wie diese um den Dienst der Götter, gekümmert hätten. Man wendet ein, daß man durch den eigenen Willen böse ist. Das stellt natürlich niemand in Abrede. Allein es wäre Sache fürsorglicher Götter gewesen, die Vorschriften eines guten Wandels den sie verehrenden Völkern nicht vorzuenthalten, sondern klar zu verkünden, auch die Sünder durch Propheten aufzusuchen und zu mahnen, öffentlich den Übeltätern mit Strafe zu drohen und für guten Wandel Lohn zu verheißen. Hörte man jemals etwas derart offen und vernehmlich in den Tempeln der Götter verkünden? Auch ich ging ehedem als junger Mann zu den gotteslästerlichen Schaustücken und Spielen, sah die Besessenen, hörte die Musikanten, ergötzte mich an den schändlichen Spielen, die zu Ehren der Götter und Göttinen veranstaltet wurden, zu Ehren der Jungfrau Cälestis1 und der berecynthischen Göttermutter2, vor deren Ruhestätte am Feste ihrer Reinigung von ganz nichtswürdigen Komödianten öffentlich Lieder gesungen wurden, dergleichen zu hören, ich sage nicht: für die Mutter der Götter, sondern für die Mutter eines beliebigen Senators und überhaupt jedes ehrbaren Mannes, ja selbst für die Mutter der Komödianten unanständig wäre. Denn der Achtung der Menschen gegen ihre Eltern ist ein gewisses etwas eigen, das nicht einmal die Schlechtigkeit auszutilgen vermag. Es würden sich also die Komödianten selbst schämen, diese Schändlichkeiten an unzüchtigen Worten und Handlungen zu Hause vor ihren Müttern einzuüben, wie sie sie öffentlich vor der Göttermutter aufführten vor den Augen und Ohren einer dichtgedrängten Zuschauerschaft Band 1, S. 84beiderlei Geschlechtes. Wenn diese, von Neugierde angelockt, es über sich brachte, so zahlreich zu erscheinen, so hätte sie wenigstens, von der Unzucht abgestoßen, beschämt zu verschwinden sich beeilen sollen. Was ist Gotteslästerung, wenn das Gottesdienst, was Besudelung, wenn das Reinigung ist? Und das nannte man „Gänge“, als wenn ein Gastmahl gefeiert würde, bei dem unreinen Dämonen mit ihrem Lieblingsgericht aufgewartet würde. Denn wer fühlte nicht heraus, welcher Art die Geister sind, die sich an solcher Unzucht ergötzen, außer wer etwa nicht weiß, ob es überhaupt unreine Geister gibt, die unter dem Scheine von Göttern Täuschung üben, oder wer ein Leben führt, daß er lieber die Dämonen als den wahren Gott zu gnädigen Herren wünscht und als erzürnte Gegner fürchtet?


  1. Hauptgöttin von Karthago, punisch Tanit, unter allen afrikanischen Gottheiten am meisten gefeiert. ↩

  2. Kybele. ↩

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De civitate Dei (CCSL)
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La cité de dieu Comparer
The City of God Comparer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
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