• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

Edition ausblenden
De civitate Dei (CCSL)

Caput XXVI: Quod arca, quam Noe iussus est facere, in omnibus Christum ecclesiamque significet.

Iam uero quod Noe homini iusto et, sicut de illo scriptura ueridica loquitur, in sua generatione perfecto - non utique sicut perficiendi sunt ciues ciuitatis dei in illa inmortalitate, qua aequabuntur angelis dei, sed sicut esse possunt in hac peregrinatione perfecti - imperat deus, ut arcam faciat, in qua cum suis, id est uxore, filiis et nuribus, et cum animalibus, quae ad illum ex dei praecepto in arcam ingressa sunt, liberaretur a diluuii uastitate: procul dubio figura est peregrinantis in hoc saeculo ciuitatis dei, hoc est ecclesiae, quae fit salua per lignum, in quo pependit mediator dei et hominum, homo Christus Iesus. nam et mensurae ipsae longitudinis et altitudinis et latitudinis eius significant corpus humanum, in cuius ueritate ad homines praenuntiatus est uenturus et uenit. humani quippe corporis longitudo a uertice usque ad uestigia sexiens tantum habet quam latitudo, quae est ab uno latere ad alterum latus, et deciens tantum quam altitudo, cuius altitudinis mensura est in latere a dorso ad uentrem; uelut si iacentem hominem metiaris supinum seu pronum, sexiens tantum longus est a capite ad pedes, quam latus a dextra in sinistram uel a sinistra in dextram, et deciens, quam altus a terra. unde facta est arca trecentorum in longitudine cubitorum et quinquaginta in latitudine et triginta in altitudine. et quod ostium in latere accepit, profecto illud est uulnus, quando latus crucifixi lancea perforatum est; hac quippe ad illum uenientes ingrediuntur, quia inde sacramenta manarunt, quibus credentes initiantur. et quod de lignis quadratis fieri iubetur, undique stabilem uitam sanctorum significat; quacumque enim uerteris quadratum, stabit; et cetera, quae in eiusdem arcae constructione dicuntur, ecclesiasticarum signa sunt rerum. sed ea nunc persequi longum est; et hoc iam fecimus in opere, quod aduersus Faustum Manichaeum scripsimus, negantem in Hebraeorum libris aliquid de Christo esse prophetatum. et fieri quidem potest, ut et nobis quispiam et alius alio exponat haec aptius, dum tamen ea, quae dicuntur, ad hanc de qua loquimur dei ciuitatem in hoc saeculo maligno tamquam in diluuio peregrinantem omnia referantur, si ab eius sensu, qui ista conscripsit, non uult longe aberrare, qui exponit. exempli gratia, uelut si quispiam, quod hic scriptum est: inferiora bicamerata et tricamerata facies eam, non quod ego in illo opere dixi uelit intellegi, quia ex omnibus gentibus ecclesia congregatur, bicameratam dictam propter duo genera hominum, circumcisionem scilicet et praeputium, quos apostolus et alio modo dicit Iudaeos et Graecos; tricameratam uero eo, quod omnes gentes de tribus filiis Noe post diluuium reparatae sunt; sed aliud dicat aliquid, quod a fidei regula non sit alienum. nam quoniam non solas in inferioribus mansiones habere arcam uoluit, uerum etiam in superioribus - et haec dixit bicamerata - et in superioribus superiorum - et haec appellauit tricamerata - , ut ab imo sursum uersus tertia consurgeret habitatio: possunt hic intellegi et tria illa, quae commendat apostolus, fides, spes, caritas; possunt etiam multo conuenientius tres illae ubertates euangelicae, tricena, sexagena, centena, ut in infimo habitet pudicitia coniugalis, supra uidualis atque hac superior uirginalis, et si quid melius secundum fidem ciuitatis huius intellegi et dici potest. hoc etiam de ceteris, quae hic exponenda sunt, dixerim, quia, etsi non uno disseruntur modo, ad unam tamen catholicae fidei concordiam reuocanda sunt.

Übersetzung ausblenden
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

26. Die Arche, die Noe zu machen befohlen ward, weist in jeder Hinsicht auf Christus und die Kirche hin.

Wenn nunmehr aber dem Noe, einem gerechten und nach dem Ausspruch der stets wahren Schrift in seinem Geschlechte vollkommenen Menschen [vollkommen natürlich nicht in dem Sinne, wie es den Bürgern des Gottesstaates in der jenseitigen Unvergänglichkeit bestimmt ist, durch die sie den Engeln gleichkommen werden, sondern eben so, wie sie es während der irdischen Pilgerschaft sein können]von Gott aufgetragen ward, eine Arche zu machen, worin er mit den Seinigen, nämlich mit Gemahlin, Söhnen und Schwiegertöchtern, und mit den Tieren, die auf Gottes Befehl zu ihm in die Arche eingingen, gerettet werden sollte aus der alles verheerenden Sündflut, so ist diese Arche ohne Zweifel ein Vorbild für den hienieden in der Fremde pilgernden Gottesstaat, d. i. für die Kirche, die gerettet wird durch das Holz, an dem der Mittler zwischen Gott und den Menschen hing, der Mensch Christus Jesus1. Selbst die Maße der Länge, Höhe und Breite weisen auf den menschlichen Leib hin, wie denn der Mittler gemäß der Verheißung in einem wahren Leibe zu den Menschen kommen sollte und auch wirklich kam. Die Länge des menschlichen Leibes vom Scheitel bis zur Sohle beträgt nämlich das sechsfache der Breite von der einen Seite zur andern, und das zehnfache der Höhe, diese gemessen an der Seite vom Rücken zum Bauch. Man muß sich bei dieser Messung den Menschen am Boden liegend vorstellen, mit dem Gesicht oder mit dem Rücken nach oben gekehrt, so ist er vom Haupt bis zu den Füßen sechsmal Band 16, S. 865so lang als eine Seite von rechts nach links oder von links nach rechts gemessen, und zehnmal so lang als vom Erdboden aus gerechnet hoch. Nach diesem Maß ward die Arche gemacht, und sie maß in der Länge 300 Ellen, in der Breite 50 und in der Höhe 30. Und der Eingang, den sie an der Seite erhielt, weist vollends hin auf die Wunde, da die Seite des Gekreuzigten mit einer Lanze durchbohrt ward; denn durch diesen Eingang gehen die, die zu ihm gelangen, sofern daraus die Sakramente entquollen sind, durch die die Gläubigen eingeführt werden. Und die viereckigen Hölzer, aus denen sie gefertigt werden sollte, weisen hin auf das allseits beständige Leben der Heiligen; denn ein Viereck steht immer, auf welche Seite man es auch wenden mag. Auch was sonst noch erwähnt wird im Zusammenhang mit dem Bau jener Arche, sinnbildet Dinge in der Kirche Christi.

Doch dem hier nachzugehen, würde zu weit führen; ich habe es übrigens schon getan in meinem Werke gegen den Manichäer Faustus2, der es in Abrede stellt, daß in den Büchern der Juden etwas von Christus geweissagt sei. Es kann zwar sein, daß einer passendere Auslegungen dafür findet als ich und wieder einer noch passendere, doch muß jeder Ausleger, bei Gefahr, weit abzuweichen von dem Sinne des Verfassers, alles, was in dem Bericht gesagt ist, auf diesen unsern Gottesstaat beziehen, der in dieser bösen Welt wie in einer Sündflut Band 16, S. 866unheimisch ist. So etwa zum Beispiel, wenn jemand die hier vorkommende Stelle3: „Das Unterteil sollst du zwei- und dreigewölbig machen in ihr“, nicht, wie ich in jenem Werke ausgeführt habe, dahin verstanden wissen will, daß hier die Arche als Vorbild der aus allen Völkern sich sammelnden Kirche zweigewölbig genannt werde im Hinblick auf die zwei Teile, in die die gesamte Menschheit zerfällt, Beschneidung und Vorhaut oder Juden und Griechen, wie sie der Apostel4 auch noch bezeichnet, und dreigewölbig im Hinblick darauf, daß alle Völker aus den drei Söhnen Noes nach der Sündflut sich wieder neu gebildet haben; sondern statt dieser Auslegung eine andere beibringt, die von der Glaubensregel5 nicht abweicht. Wie denn in der Tat, weil die Arche nicht nur in den unteren Teilen Wohnräume haben sollte, sondern auch in den darüber befindlichen [und diese meinte er mit dem Ausdruck zweigewölbig]und in den über diesen, also noch höher gelegenen [und diese meinte er mit dem Ausdruck dreigewölbig], so daß von unten nach oben gezählt ein drittes Geschoß in die Höhe ging, hier „diese drei“ verstanden werden können, die der Apostel6 ans Herz legt, „Glaube, Hoffnung und Liebe“; ebenso auch und noch viel passender die dreifach abgestufte Fruchtbarkeit, von der im Evangelium die Rede ist7, die dreißigfache, sechzigfache und hundertfache, so daß zu unterst die eheliche Keuschheit wohnen würde, darüber die des Witwenstandes und zu oberst die jungfräuliche; und was sonst noch besseres in Übereinstimmung mit dem Glauben dieses Gottesstaates sich darunter verstehen und darüber sagen läßt. Das gilt in gleicher Weise von den übrigen Punkten, die hierbei auszulegen sind: die Auslegung muß nicht in ein und demselben Sinne erfolgen, aber sie muß sich in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben halten.


  1. Vgl. 1 Tim. 2, 5. ↩

  2. Contra Faustum Manich. L. 12 c. 14—21. ↩

  3. Gen. 6, 16. ↩

  4. Röm, 3, 9. ↩

  5. Vgl. oben S. 371 Anm. 1. ↩

  6. 1 Kor. 13, 13. ↩

  7. Matth. 13, 8. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
De civitate Dei (CCSL)
Übersetzungen dieses Werks
La cité de dieu vergleichen
The City of God vergleichen
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
The City of God - Translator's Preface

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung