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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput VI: Qualis intellegenda sit esse locutio, qua deus angelis loquitur.

Poterat et illud, quando factus est homo, de angelis intellegi quod dictum est: faciamus hominem, quia non dixit: faciam; sed quia sequitur ad imaginem nostram, nec fas est credere ad imaginem angelorum hominem factum, aut eandem esse imaginem angelorum et dei: recte illic intellegitur pluralitas trinitatis. quae tamen trinitas quia unus deus est, etiam cum dixisset: faciamus: et fecit, inquit, deus hominem ad imaginem dei, non dixit fecerunt di aut ad imaginem deorum. poterat et hic eadem intellegi trinitas, tamquam pater dixerit ad filium et spiritum sanctum: uenite, et descendentes confundamus ibi linguam eorum, si aliquid esset, quod angelos prohiberet intellegi, quibus potius conuenit uenire ad deum motibus sanctis, hoc est cogitationibus piis, quibus ab eis consulitur incommutabilis ueritas, tamquam lex aeterna in illa eorum curia superna. neque enim sibi ipsi sunt ueritas, sed creatricis participes ueritatis ad illam mouentur, tamquam ad fontem uitae, ut, quod non habent ex se ipsis, capiant ex ipsa. et eorum stabilis est iste motus, quo ueniunt, qui non recedunt. nec sic loquitur angelis deus, quomodo nos inuicem nobis uel deo uel angelis uel ipsi angeli nobis siue per illos deus nobis, sed ineffabili suo modo; nobis autem hoc indicatur nostro modo. dei quippe sublimior ante suum factum locutio ipsius sui facti est inmutabilis ratio, quae non habet sonum strepentem atque transeuntem, sed uim sempiterne manentem et temporaliter operantem. hac loquitur angelis sanctis, nobis autem aliter longe positis. quando autem etiam nos aliquid talis locutionis interioribus auribus capimus, angelis propinquamus. non itaque mihi adsidue reddenda ratio est in hoc opere de locutionibus dei. aut enim ueritas incommutabilis per se ipsam ineffabiliter loquitur rationalis creaturae mentibus, aut per mutabilem creaturam loquitur, siue spiritalibus imaginibus nostro spiritui siue corporalibus uocibus corporis sensui. illud sane quod dictum est: et nunc non deficient ex illis omnia, quae conati fuerint facere, non dictum est confirmando, sed tamquam interrogando, sicut solet a comminantibus dici, quemadmodum ait quidam: non arma expedient totaque ex urbe sequentur? sic ergo accipiendum est, tamquam dixerit: nonne omnia deficient ex illis, quae conati fuerint facere? sed si ita dicatur, non exprimit comminantem. uerum propter tardiusculos addidimus particulam, id est ne, ut diceremus nonne, quoniam uocem pronuntiantis non possumus scribere. ex illis igitur tribus hominibus, Noe filiis, septuaginta tres, uel potius, ut ratio declaratura est, septuaginta duae gentes totidemque linguae per terras esse coeperunt, quae crescendo et insulas inpleuerunt. auctus est autem numerus gentium multo amplius quam linguarum. nam et in Africa barbaras gentes in una lingua plurimas nouimus, et homines quidem multiplicato genere humano ad insulas inhabitandas nauigio transire potuisse, quis ambigat?

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

6. Die Bedeutung des Sprechens Gottes mit den Engeln.

Man könnte auch das bei Erschaffung der Menschen gesprochene Wort: „Lasset uns den Menschen machen“ auf die Engel beziehen, da es ja nicht heißt: „Ich will machen“; weil jedoch darauf folgt: „nach unserm Bilde“ und die Annahme unzulässig ist, der Mensch sei nach dem Bilde der Engel gemacht oder das Bild der Engel und das Bild Gottes sei ein und dasselbe, so bezieht man hier die Mehrzahl mit Recht auf die Dreifaltigkeit. Aber diese Dreifaltigkeit ist ein Gott, und darum heißt es, obwohl voranging: „Lasset uns machen“, im folgenden: „Und es schuf Gott den Menschen nach dem Bilde Gottes“; nicht aber: „es schufen die Götter“, noch auch „nach dem Bilde der Götter“. Auch in unserer Stelle: „Kommet, lasset uns hinabsteigen und ihre Sprache daselbst verwirren“ könnte man diese Dreifaltigkeit verstehen, als habe das der Vater zum Sohne und zum Heiligen Geist gesprochen, wenn irgend etwas die Beziehung auf die Engel verbieten würde, denen es besser ansteht, zu Gott zu kommen durch heilige Bewegungen, d. i. durch fromme Gedanken, durch die sie die unwandelbare Wahrheit als das ewige Gesetz an ihrem himmlischen Hofe zu Rat ziehen. Denn sie sind nicht sich selbst die Wahrheit, sondern, teilhaft der schöpferischen Wahrheit, bewegen sie sich zu ihr hin wie zum Quell ihres Lebens, um aus ihr zu schöpfen, was sie nicht aus sich selbst haben. Und diese Bewegung ist bei ihnen eine feststehende, immer auf das Ziel gerichtet, nie von ihm abgekehrt. Auch spricht Gott mit den Engeln nicht so wie wir miteinander oder mit Gott oder den Engeln oder die Engel ihrerseits mit uns oder Gott mit uns durch sie, sondern auf seine unaussprechliche Art; dagegen uns wird das mitgeteilt als ein Sprechen nach menschlicher Art. Das erhabenere Sprechen Gottes vor seinem Handeln ist die unwandelbare Vorstellung eben Band 16, S. 886dieses Handelns, der nicht ein tönender und entschwebender Laut eigen ist, sondern ewig bleibende und zeitlich wirkende Kraft. In dieser Sprache redet er zu den Engeln, zu uns dagegen, die wir weit von ihm sind, redet er anders. So oft aber auch wir etwas von solcher Sprache mit unsern inneren Ohren vernehmen, nähern wir uns den Engeln. Ich brauche also nicht immer wieder von neuem in diesem Werke Aufschluß zu geben über das Sprechen Gottes. Entweder spricht die unwandelbare Wahrheit unmittelbar zum Geiste des vernünftigen Geschöpfes, oder sie spricht durch ein wandelbares Geschöpf, und dann entweder mittels geistiger Bilder zu unserm Geiste oder mittels hörbarer Stimme zu unserm Leibessinn.

Die Worte1: „Und nun wird nicht alles mißlingen von dem, was sie zu tun unternommen haben“, sind nicht behauptend, sondern gleichsam fragend gemeint, so wie man sich bei Drohungen ausdrückt, wie zum Beispiel, wenn es heißt2:

„Waffnen die Leute sich nicht, aus allen Toren ihm folgend?“

Es ist also so aufzufassen, wie wenn es hieße: „Wird denn nicht alles mißlingen von dem, was sie zu tun unternommen haben? Doch bei dieser Fassung kommt die Drohung nicht zum Ausdruck. Jedoch wegen der schwächeren Leser haben wir ein Umstandswort beigefügt, nämlich „denn“ [ne], und gesagt: „Wird denn nicht“ [nonne]; die Betonung läßt sich eben nicht schreiben.

Von jenen drei Menschen also, den Söhnen Noes, nahmen ihren Ausgang die dreiundsiebzig, oder vielmehr, wie sich aus der Begründung ergeben wird, die zweiundsiebzig Völker mit ebenso vielen Sprachen über die Erde hin und sie bevölkerten in ihrem Anwachsen auch die Inseln. Doch wuchs die Zahl der Völker weit stärker als die der Sprachen. Wie wir denn in Afrika eine sehr große Zahl von Barbarenvölkern kennen, die die gleiche Sprache haben.


  1. Gen. 11, 6. ↩

  2. Verg. Aen. 4, 592. ↩

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