Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XLI: De benedictione, quam Iacob in Iudam filium suum promisit.
Igitur propter populum Christianum, in quo dei ciuitas peregrinatur in terris, si carnem Christi in Abrahae semine requiramus, remotis concubinarum filiis occurrit Isaac; si in semine Isaac, remoto Esau, qui est etiam Edom, occurrit Iacob, qui est et Israel; si in semine ipsius Israel, remotis ceteris occurrit Iudas, quia de tribu Iuda exortus est Christus. ac per hoc cum in Aegypto moriturus Israel suos filios benediceret, quemadmodum Iudam prophetice benedixerit, audiamus: Iuda, inquit, te laudabunt fratres tui. manus tuae super dorsum inimicorum tuorum; adorabunt te filii patris tui. catulus leonis Iuda; ex germinatione, fili mi, ascendisti; recumbens dormisti ut leo et ut catulus leonis; quis suscitabit eum? non deficiet princeps ex Iuda et dux de femoribus eius, donec ueniant quae reposita sunt ei; et ipse exspectatio gentium; adligans ad uitem pullum suum et cilicio pullum asinae suae lauabit in uino stolam suam et in sanguine uuae amictum suum. fului oculi eius a uino et dentes candidiores lacte. exposui haec aduersus Manichaeum Faustum disputans et satis esse arbitror, quantum ueritas prophetiae huius elucet; ubi et mors Christi praedicta est uerbo dormitionis et non necessitas, sed potestas in morte nomine leonis. quam potestatem in euangelio ipse praedicat dicens: potestatem habeo ponendi animam meam et potestatem habeo iterum sumendi eam. nemo eam tollit a me; sed ego eam pono a me, et iterum sumo eam. sic leo fremuit, sic quod dixit inpleuit. ad eam namque pertinet potestatem, quod de resurrectione eius adiunctum est: quis suscitabit eum? hoc est, quia nullus hominum, nisi se ipse, qui etiam de corpore suo dixit: soluite templum hoc, et in triduo resuscitabo illud. ipsum autem genus mortis, hoc est sublimitas crucis, in uno uerbo intellegitur, quod ait: ascendisti. quod uero addidit: recumbens dormisti, euangelista exponit, ubi dicit: et inclinato capite tradidit spiritum; aut certe sepultura eius agnoscitur, in qua recubuit dormiens, et unde illum nullus hominum, sicut prophetae aliquos uel sicut ipse alios, suscitauit, sed sicut a somno ipse surrexit. stola porro eius, quam lauat in uino, id est mundat a peccatis in sanguine suo, cuius sanguinis sacramentum baptizati sciunt, unde et adiungit: et in sanguine uuae amictum suum, quid est nisi ecclesia? et fului oculi eius a uino spiritales eius inebriati poculo eius, de quo canit psalmus: et calix tuus inebrians quam praeclarus est. et dentes eius candidiores lacte, quod potant apud apostolum paruuli, uerba scilicet nutrientia, nondum idonei solido cibo. ipse igitur est, in quo reposita erant promissa Iudae, quae donec uenirent numquam principes, hoc est reges Israel, ab illa stirpe defuerunt. et ipse exspectatio gentium; quod clarius est uidendo quam fit exponendo.
Traduction
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
41. Die Segensverheißung, die Jakob über seinen Sohn Juda aussprach.
Wenn wir nun im Hinblick auf das christliche Volk, in welchem der Gottesstaat hienieden in der Fremde pilgert, der leiblichen Abstammung Christi bei den Söhnen Abrahams nachgehen, so stoßen wir mit Übergehung der Söhne der Beischläferinnen auf Isaak; und wenn wir dasselbe tun bei den Söhnen Isaaks, so stoßen wir mit Übergehung Esaus, der zugleich Edom ist, auf Jakob, der zugleich Israel ist; und wenn wir weiter bei den Söhnen Israels Umschau halten, so stoßen wir mit Übergehung der übrigen auf Juda, weil aus dem Stamme Juda Christus entsprossen ist. Und so wollen wir denn hören, wie Israel, als er seine Söhne in Ägypten sterbend segnete, über Juda in prophetischem Geiste den Segen sprach. „Juda“, sprach er1, „dich werden deine Brüder loben. Deine Hände werden sein auf dem Rücken deiner Feinde; vor dir werden sich neigen die Söhne deines Vaters. Ein junger Löwe ist Juda; aus einem Keime, mein Sohn, bist du emporgestiegen; zurückgelehnt bist du eingeschlafen wie ein Löwe und wie ein junger Löwe; wer wird ihn aufwecken? Es wird nicht mangeln an einem Fürsten aus Juda, an einem Heerführer aus seinen Lenden, bis eintritt, was ihm hinterlegt ist; und er ist die Erwartung der Völker; Band 16, S. 948anbindend an einen Weinstock sein Füllen und mit einem Strick das Junge seiner Eselin, wird er in Wein sein Gewand waschen und in Rebenblut seinen Umhang. Feurig glänzen seine Augen vom Weine und seine Zähne sind weißer als Milch“. Ich habe diese Worte ausgelegt in meiner Streitschrift wider den Manichäer Faustus2, zur Genüge, wie ich glaube, um die Wahrheit dieser Weissagung vor Augen zu führen; hier ist der Tod Christi vorhergesagt mit dem Worte: „Schlafen“, ebenso aber auch die Macht über den Tod gegenüber dem unausweichlichen Erliegen durch den Hinweis auf den Löwen. Diese Macht hebt er im Evangelium selbst hervor3: „Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir; sondern ich lege es ab von mir aus und nehme es wieder“. So hat der Löwe gebrüllt, so hat er erfüllt, was er sagte. Denn diese Macht schließt auch in sich, was über seine Auferstehung beigefügt ist: „Wer wird ihn aufwecken?“ Niemand, lautet die Antwort, als er selbst, der auch von seinem Leibe sagte4: „Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten“. Selbst die Todesart, d. i. die Erhöhung am Kreuze, ist angegeben in dem einen Worte: „Du bist emporgestiegen“. Und gar, wenn hinzugefügt ist: „Zurückgelehnt bist du eingeschlafen“, so legt dies der Evangelist aus in den Worten5: „Und mit geneigtem Haupte gab er seinen Geist auf“; oder es ist doch jedenfalls sein Begräbnis verständlich angedeutet, wobei er schlafend auf dem Rücken lag und aus dem er nicht von irgendeinem Menschen erweckt ward, so wie von den Propheten und von ihm selbst andere erweckt wurden, sondern aus eigener Kraft aufstand, wie man vom Schlafe aufsteht. Sein Gewand ferner, das er im Weine wäscht, d. i. von Sünden reinigt in seinem Blute, dessen geheimnisvolle Kraft die Getauften kennen, weshalb auch sogleich vom Blut der Rebe gesprochen wird in dem Beisatz: „Und in Rebenblut seinen Umhang“, dieses Band 16, S. 949Gewand ist nichts anderes als die Kirche. Und „feurig glänzen seine Augen vom Weine“, seine Geistesbekenner, berauscht von seinem Becher, von dem der Psalmist singt6: „Und Dein berauschender Becher, wie herrlich ist er!“ „Und seine Zähne sind weißer als Milch“, die nach dem Apostel7 die Kleinen trinken, nährende Worte, da sie feste Speise noch nicht vertragen. Er also, Christus, ist es, bei dem die an Juda ergangenen Verheißungen hinterlegt waren, und bis sie eintraten, mangelte es in dem Stamme Juda nie an Fürsten, d. i. an Königen Israels. „Und er ist die Erwartung der Völker“, was sich deutlicher schauen als durch Auslegung klar machen läßt.