Edition
ausblenden
De civitate Dei (CCSL)
Caput XXVIII: De his, quae ad euangelium Christi pertinent, quid Osee et Amos prophetauerint.
Osee igitur propheta, quanto profundius quidem loquitur, tanto operosius penetratur. sed aliquid inde sumendum est et hic ex nostra promissione ponendum. et erit, inquit, in loco quo dictum est eis: non populus meus uos, uocabuntur et ipsi filii dei uiui. hoc testimonium propheticum de uocatione populi gentium, qui prius non pertinebat ad deum, etiam apostoli intellexerunt. et quia ipse quoque populus gentium spiritaliter est in filiis Abrahae ac per hoc recte dicitur Israel, propterea sequitur et dicit: et congregabuntur filii Iuda et filii Israel in id ipsum, et ponent sibi principatum unum et adscendent a terra. hoc si adhuc uelimus exponere, eloquii prophetici obtundetur sapor. recolatur tamen lapis ille angularis et duo parietes, unus ex Iudaeis, alter ex gentibus; ille nomine filiorum Iuda, iste nomine filiorum Israel, eidem uni principatui suo in id ipsum innitentes et adscendentes agnoscantur a terra. istos autem carnaliter Israelitas, qui nunc nolunt credere in Christum, postea credituros, id est filios eorum - nam utique isti in suum locum moriendo transibunt - , idem propheta testatur dicens: quoniam diebus multis sedebunt filii Israel sine rege, sine principe, sine sacrificio, sine altari, sine sacerdotio, sine manifestationibus. quis non uideat nunc sic esse Iudaeos? sed quid adiungat, audiamus. et postea, inquit, reuertentur filii Israel et inquirent dominum deum suum et Dauid regem suum, et stupescent in domino et in bonis ipsius in nouissimis diebus. nihil est ista prophetia manifestius, cum Dauid regis nomine significatus intellegitur Christus, quia factus est, sicut dicit apostolus, ex semine Dauid secundum carnem. praenuntiauit iste propheta etiam tertio die Christi resurrectionem futuram, sicut eam prophetica altitudine praenuntiari oportebat, ubi ait: sanabit nos post biduum, in die tertio resurgemus. secundum hoc enim nobis dicit apostolus: si resurrexistis cum Christo, quae sursum sunt quaerite. Amos quoque de rebus talibus sic prophetat: praepara, inquit, te, ut inuoces deum tuum Israel; quia ecce ego firmans tonitrum et creans spiritum et adnuntians in hominibus Christum suum; et alio loco: in illa die, inquit, resuscitabo tabernaculum Dauid, quod cecidit, et reaedificabo, quae ceciderunt eius, et destructa eius resuscitabo et reaedificabo ea sicut dies saeculi; ita ut exquirant me residui hominum et omnes gentes, in quibus inuocatum est nomen meum super eos, dicit dominus faciens haec.
Übersetzung
ausblenden
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
28. Des Osee und Amos Weissagungen über Dinge, die mit der frohen Botschaft von Christus zusammenhängen.
Dem Propheten Osee nun ist freilich um so schwerer beizukommen, je tiefer der Sinn seiner Worte ist. Band 28, S. 1086Aber einige Stellen sollen doch daraus herübergenommen und hier mitgeteilt werden, da ich es so angekündigt habe. So lesen wir bei ihm1: „Und an dem Orte, wo zu ihnen gesagt worden ist: Nicht mein Volk seid ihr, da werden auch sie als Kinder des lebendigen Gottes berufen werden.“ Dieses prophetische Zeugnis haben auch die Apostel2 von der Berufung des Heidenvolkes verstanden, das vordem nicht Gott angehörte. Und weil auch das Heidenvolk geistiger Weise zu den Kindern Abrahams gehört und demnach mit Recht Israel genannt wird, fährt er fort3: „Und es werden sich die Söhne Judas und die Söhne Israels in eins zusammentun und sich einen Grund legen und emporsteigen von der Erde.“ Wollten wir auch das noch auslegen, so möchte der Duft der prophetischen Rede verfliegen. Doch erinnere man sich an jenen Eckstein und die zwei Mauern, eine aus den Juden erbaut, die andere aus den Heiden4; diese beiden hat man hier zu verstehen, die eine unter den Söhnen Judas, die andere unter den Söhnen Israels, beide auf den ihnen gemeinsamen Grund sich stützend und emporsteigend von der Erde. Aber auch daß die nur dem Fleische nach von Abraham stammenden Israeliten, die jetzt nicht an Christus glauben wollen, später gläubig sein werden, das heißt ihre Nachkommen [denn sie selbst werden im Tode dorthin gehen, wohin sie gehören], bezeugt unser Prophet mit den Worten5: „Denn viele Tage werden die Söhne Israels ohne König bleiben und ohne einen Fürsten, ohne Opfer, ohne Altar, ohne Hohespriestertum, ohne Offenbarungen.“ Mit Händen zu greifen: die jetzige Lage der Juden. Doch hören wir, was er weiter sagt: „Und danach werden die Söhne Israels zurückkehren und den Herrn, ihren Gott, suchen und ihren König David, und sie werden staunen am Herrn und an seinen Gütern in den letzten Tagen.“ Eine Weissagung, so deutlich wie nur etwas, wenn man unter dem König David Christus angedeutet sieht, weil er Band 28, S. 1087„dem Fleische nach aus dem Geschlechte Davids seinen Ursprung genommen hat“, wie der Apostel sagt6. Ferner hat dieser Prophet die am dritten Tag erfolgende Auferstehung Christi vorherverkündet, wie sie eben aus prophetischer Ferne vorherverkündet werden sollte; er sagt7: „Heilen wird er uns nach zwei Tagen, und am dritten Tage werden wir wieder aufstehen.“ Denn hier ist angespielt auf das, was uns der Apostel zuruft8: „Wenn ihr auferstanden seid mit Christus, so suchet, was droben ist.“ Auch Amos weissagt von solchen Dingen9: „Rüste dich, Israel, deinen Gott anzurufen; denn siehe, ich gebe Wucht dem Donner und schaffe den Sturm und verkünde unter den Menschen seinen Gesalbten;“ und an anderer Stelle10: „An jenem Tag werde ich die Hütte Davids, die verfallene, wieder aufrichten, und wieder erbauen, was an ihr eingefallen ist, und sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten und sie bauen wie die Tage der Ewigkeit, so daß mich die Reste der Menschen aufsuchen und alle Völker, bei denen mein Name angerufen ist über sie, spricht der Herr, der es auch ausführt.“