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De civitate Dei (CCSL)
Caput IX: De amicitia sanctorum angelorum, quae homini in hoc mundo non potest esse manifesta propter fallaciam daemonum, in quos inciderunt, qui multos sibi deos colendos putarunt.
In societate uero sanctorum angelorum, quam philosophi illi, qui nobis deos amicos esse uoluerunt, quarto constituerunt loco, uelut ad mundum uenientes ab orbe terrarum, ut sic quodammodo conplecterentur et caelum, nullo modo quidem metuimus, ne tales amici uel morte nos sua uel deprauatione contristent. sed quia nobis non ea, qua homines, familiaritate miscentur, quod etiam ipsum ad aerumnas huius pertinet uitae, et aliquando satanas, sicut legimus, transfigurat se uelut angelum lucis ad tentandos eos, quos ita uel erudiri opus est uel decipi iustum est: magna dei misericordia necessaria est, ne quisquam, cum bonos angelos amicos se habere putat, habeat malos daemones fictos amicos, eos que tanto nocentiores, quanto astutiores ac fallaciores, patiatur inimicos. et cui magna ista dei misericordia necessaria est nisi magnae humanae miseriae, quae ignorantia tanta premitur, ut facile istorum simulatione fallatur? et illos quidem philosophos in inpia ciuitate, qui deos sibi amicos esse dixerunt, in daemones malignos incidisse certissimum est, quibus tota ipsa ciuitas subditur, aeternum cum eis habitura supplicium. ex eorum quippe sacris uel potius sacrilegiis, quibus eos colendos, et ex ludis inmundissimis, ubi eorum crimina celebrantur, quibus eos placandos putarunt eisdem ipsis auctoribus et exactoribus talium tantorumque dedecorum, satis ab eis qui colantur apertum est.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
9. Die Freundschaft der heiligen Engel kann dem Menschen in dieser Welt nicht unzweideutig kund werden wegen der Trugsucht der Dämonen, der denn auch wirklich die erlegen sind, die der Vielgötterei huldigen.
Bei der Gemeinschaft mit den heiligen Engeln, der vierten Stufe der Vergemeinschaftung, wie jene Philosophen lehren, die uns die Götter wohlgesinnt sein lassen, übergehend vom Erdkreis auf das Weltall, um so gewissermaßen auch den Himmel einzubeziehen, hegen wir nun allerdings keineswegs die Befürchtung, daß diese Art von Freunden uns durch ihren Tod oder ihr Verderbnis Trauer verursachen könnten. Weil sie uns jedoch nicht mit solcher Vertrautheit nahe stehen wie die Menschen [was ja auch wieder zu den Armseligkeiten dieses Lebens gehört]und zuweilen Satan, wie wir lesen1, sich in einen Engel des Lichtes verwandelt, um die zu versuchen, die entweder solcher Erziehungsmittel bedürfen oder aber nach Recht und Billigkeit der Täuschung anheimfallen sollen: so ist großes Erbarmen von Seiten Gottes notwendig, damit man nicht, während man glaubt, gute Engel zu Freunden zu haben, böse Dämonen zu falschen Freunden hat und ihren feindseligen Gesinnungen zu um so schwererem Schaden ausgesetzt ist, je arglistiger und trugsüchtiger sie sind. Und was ist es, was dieses große Erbarmen Gottes notwendig macht?
Band 28, S. 1175Einzig das große Elend des Menschen, der von solcher Unwissenheit niedergehalten wird, daß er sich leicht durch ihre Verstellung täuschen läßt. Und zwar ist es ganz gewiß, daß eben jene Philosophen im gottlosen Staate, die sich der Freundschaft der Götter rühmen, an die bösen Geister geraten sind, denen jener Staat ganz und gar untertan ist, mit denen er auch die ewige Strafe teilen wird. Denn diese Götter haben in ihren Gottesdiensten oder vielmehr in den Gottlosigkeiten, womit man sie verehren, und in den abscheulichen, ihre Laster feiernden Spielen, womit man sie versöhnen zu sollen glaubte, wobei sie selbst diese ungeheuerlichen Schändlichkeiten veranlaßten und erzwangen, in all dem haben sie zur Genüge kundgetan, wer es denn eigentlich ist, der da verehrt wird.
-
2 Kor. 11, 14. ↩