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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput V: De resurrectione carnis, quam quidam mundo credente non credunt.

Sed hoc incredibile fuerit aliquando: ecce iam credidit mundus sublatum terrenum Christi corpus in caelum: resurrectionem carnis et adscensionem in supernas sedes, paucissimis remanentibus atque stupentibus uel doctis uel indoctis, iam crediderunt et docti et indocti. si rem credibilem crediderunt, uideant quam sint stolidi, qui non credunt; si autem res incredibilis credita est, etiam hoc utique incredibile est. sic creditum esse, quod incredibile est. haec igitur duo incredibilia, resurrectionem scilicet nostri corporis in aeternum et rem tam incredibilem mundum esse crediturum, idem deus, antequam uel unum horum fieret, ambo futura esse praedixit. unum duorum incredibilium iam factum uidemus, ut, quod erat incredibile, crederet mundus; cur id quod reliquum est desperatur, ut etiam hoc ueniat, quod incredibile credidit mundus, sicut iam uenit, quod similiter incredibile fuit, ut rem tam incredibilem crederet mundus, quandoquidem hoc utrumque incredibile, quorum uidemus unum, alterum credimus, in eisdem litteris praedictum sit, per quas credidit mundus? et ipse modus, quo mundus credidit, si consideretur, incredibilior inuenitur. ineruditos liberalibus disciplinis et omnino, quantum ad istorum doctrinas adtinet, inpolitos, non peritos grammatica, non armatos dialectica, non rhetorica inflatos, piscatores Christus cum retibus fidei ad mare huius saeculi paucissimos misit atque ita et ex omni genere tam multos pisces et tanto mirabiliores, quanto rariores, etiam ipsos philosophos cepit. duobus illis incredibilibus, si placet, immo quia placere debet, addamus hoc tertium. iam ergo tria sunt incredibilia, quae tamen facta sunt. incredibile est Christum resurrexisse in carne et in caelum adscendisse cum carne; incredibile est mundum rem tam incredibilem credidisse; incredibile est homines ignobiles, infimos, paucissimos, inperitos rem tam incredibilem tam efficaciter mundo et in illo etiam doctis persuadere potuisse. horum trium incredibilium primum nolunt isti, cum quibus agimus, credere; secundum coguntur et cernere; quod non inueniunt unde sit factum, si non credunt tertium. resurrectio certe Christi et in caelum cum carne in qua resurrexit adscensio toto iam mundo praedicatur et creditur; si credibilis non est, unde toto terrarum orbe iam credita est? si multi, nobiles, sublimes, docti eam se uidisse dixerunt et quod uiderunt diffamare curarunt, eis mundum credidisse non mirum est sed istos adhuc credere nolle perdurum est; si autem, ut uerum est, paucis, obscuris, minimis, indoctis eam se uidisse dicentibus et scribentibus credidit mundus, cur pauci obstinatissimi, qui remanserunt, ipsi mundo iam credenti adhuc usque non credunt? qui propterea numero exiguo ignobilium, infimorum, inperitorum hominum credidit, quia in tam contemptibilibus testibus multo mirabilius diuinitas se ipsa persuasit. eloquia namque persuadentium, quae dicebant, mira fuerunt facta, non uerba. qui enim Christum in carne resurrexisse et cum illa in caelum adscendisse non uiderant, id se uidisse narrantibus non loquentibus tantum, sed etiam mirifica facientibus signa credebant. homines quippe, quos unius uel, ut multum, duarum linguarum fuisse nouerant, repente linguis omnium gentium loquentes mirabiliter audiebant; claudum ab uberibus matris ad eorum uerbum in Christi nomine post quadraginta annos incolumem constitisse, sudaria de corporibus eorum ablata sanandis profuisse languentibus, in uia qua fuerant transituri positos in ordine innumerabiles morbis uariis laborantes, ut ambulantium super eos umbra transiret, continuo salutem solere recipere et alia multa stupenda in Christi nomine per eos facta, postremo etiam mortuos resurrexisse cernebant. quae si, ut leguntur, gesta esse concedunt, ecce tot incredibilia tribus illis incredibilibus addimus, et ut credatur unum incredibile, quod de carnis resurrectione atque in caelum adscensione dicitur, multorum incredibilium testimonia tanta congerimus et nondum ad credendum horrenda duritia incredulos flectimus. si uero per apostolos Christi, ut eis crederetur resurrectionem atque adscensionem praedicantibus Christi, etiam ista miracula facta esse non credunt, hoc nobis unum grande miraculum sufficit, quod eam terrarum orbis sine ullis miraculis credidit.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

5. An die Auferstehung des Fleisches glauben manche nicht, obwohl sonst die ganze Welt daran glaubt.

Doch mag dies einmal unglaublich gewesen sein: jetzt glaubt die ganze Welt, daß der irdische Leib Christi in den Himmel erhoben sei; den Glauben an die Auferstehung des Fleisches und dessen Auffahrt zu den oberen Stätten haben Gelehrte und Ungelehrte angenommen bis auf ganz wenige, die verdutzt beiseite stehen. Hat man damit etwas Glaubhaftes gläubig angenommen, so mögen die, die nicht glauben, sich selber sagen, wie töricht sie sind; hat man aber etwas Unglaubliches gläubig angenommen, so ist jedenfalls auch dies unglaublich, daß man etwas Unglaubliches so gläubig hingenommen hat. Diese beiden unglaublichen Dinge nun, nämlich die Auferstehung unseres Leibes für die Ewigkeit und den Glauben der Welt an etwas so Unglaubliches, hat ein und derselbe Gott, bevor auch nur eines davon eingetreten war, als künftig eintretend Band 28, S. 1391verkündet1. Eines von den beiden unglaublichen Dingen sehen wir bereits erfüllt: was unglaublich war, glaubt die Welt; warum das andere von sich weisen, daß nämlich ebenfalls eintreten wird, was trotz seiner Unglaublichkeit die Welt gläubig aufgenommen hat, wie bereits eingetreten ist, was ebenso unglaublich war, daß nämlich die Welt etwas so Unglaubliches gläubig aufnahm? Ist doch beides Unglaubliche, wovon wir das eine vor Augen haben, das andere im Glauben erfassen, in eben den Schriften vorhergesagt, durch die die Welt zum Glauben kam. Und gerade die Art und Weise, wie die Welt zum Glauben kam, erscheint noch unglaublicher. Einige wenige Fischer hat Christus mit den Netzen des Glaubens hinausgeschickt auf das Meer dieser Welt, wissenschaftlich ungebildete Leute, völlig unvertraut mit den Lehren weltlicher Weisheit, unkundig der Grammatik, ohne die Waffen der Dialektik, die Segel von keiner Rhetorik geschwellt, und so hat er Fische aller Art in größter Zahl gefangen und darunter als besondere Seltenheit und um so größere Merkwürdigkeit selbst auch Philosophen. Jenen zwei unglaublichen Dingen wollen wir also dieses dritte auch noch anschließen, wenn es gefällig ist, oder vielmehr, weil es gefällig sein muß. Es sind somit schon drei unglaubliche Dinge, die sich gleichwohl wirklich zugetragen haben. Unglaublich ist es, daß Christus im Fleische auferstanden und mit dem Fleische gen Himmel gefahren ist; unglaublich, daß die Welt zum Glauben an etwas so Unglaubliches übergegangen ist; unglaublich, daß unbekannte Männer von niedrigster Herkunft, ganz gering an Zahl, ohne Bildung, etwas so Unglaubliches so wirksam der Welt und in ihr auch den Gelehrten beizubringen vermochten. Von diesen drei Unglaublichkeifen wollen unsere Gegner die erste nicht glauben; die zweite müssen sie mit eigenen Augen schauen; und wenn sie die dritte nicht glauben, werden sie nie inne, wie es dazu kam. Jedenfalls wird die Auferstehung Christi und seine mit dem Auferstehungsleib erfolgte Himmelfahrt auf der ganzen Welt bereits verkündet und geglaubt; ist sie nicht glaublich, Band 28, S. 1392woher kommt es, daß sie gleichwohl auf dem Erdkreis bereits geglaubt wird? Wenn viele, berühmte, hochgestellte, gelehrte Männer als Augenzeugen davon aufgetreten wären und die Verbreitung ihrer eigenen Beobachtungen übernommen hätten, so wäre es nicht wunderbar, hätte die Welt ihnen Glauben geschenkt; nur unerträglich wäre es, daß noch immer nicht alle glauben wollen; so aber, da die Welt einigen wenigen, unbekannten, ganz schlichten und ungelehrten Männern geglaubt hat, die aussagten und aufzeichneten, daß sie es gesehen hätten, warum glauben die wenigen Starrköpfe, die es noch gibt, noch immer nicht wenigstens der schon zum Glauben übergegangenen Welt? Diese hat ja gerade deshalb der kleinen Zahl unberühmter, schlichter und ungebildeter Menschen Glauben geschenkt, weil in so verächtlichen Zeugen die Gottheit sich erst recht wunderbar zur Überzeugung gebracht hat. Denn die Überredungsmittel waren nicht Worte, sondern Wundertaten. Wer Christus nicht im Fleische auferstehen und damit gen Himmel fahren gesehen hatte, glaubte dem Berichte der Augenzeugen nicht bloß auf ihre Worte hin, sondern auch auf die wunderbaren Zeichen hin, die sie vollbrachten. Da hörte man Menschen, von denen man wußte, daß sie nur einer oder höchstens zweier Sprachen kundig seien, mit einem Mal auf wunderbare Weise in den Sprachen aller Völker reden2; man sah, wie ein Lahmgeborener auf das Wort solcher Männer im Namen Christi nach vierzigjähriger Lahmheit mit gesunden Gliedern sich erhob, wie Schweißtücher, ihnen abgenommen, zur Genesung von Leidenden dienten, wie unzählige Kranke mit den verschiedensten Leiden, an den Weg, den die Verkündiger des Evangeliums nahmen, der Reihe nach gelegt, damit deren Schatten über sie hingleite, häufig sofort die Gesundheit erlangten, und wie sonst noch viele erstaunliche Dinge im Namen Christi durch sie gewirkt wurden, endlich sogar, wie Tote auferstanden3. Geben die Nörgler die Tatsächlichkeit der berichteten Ereignisse zu, gut, so reihen wir an jene drei Band 28, S. 1393unglaublichen Dinge alle diese vielen Unglaublichkeiten an und stellen die gewichtigsten Zeugnisse über viele unglaubliche Vorkommnisse zusammen, nur um für das eine Unglaubliche Glauben zu erwecken, für den Bericht über die Auferstehung und Himmelfahrt des Fleisches, und bringen damit die Ungläubigen immer noch nicht zum Glauben, so entsetzlich hartnäckig sind sie in ihrem Unglauben. Glauben sie dagegen auch nicht an die Tatsächlichkeit dieser Wunder, die durch die Apostel gewirkt wurden, damit ihre Verkündigung der Auferstehung und Himmelfahrt Christi Glauben finde, so genügt uns wenigstens dieses eine gewaltige Wunder, daß dann der Erdkreis den Verkündern ihre Botschaft ohne jegliches Wunder geglaubt hätte.


  1. Vgl. Matth. 26, 13. ↩

  2. Apg. 2. ↩

  3. Ebd. Kap. 3 u. 4. ↩

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