Traduction
Masquer
The City of God
Chapter 31.--Against the Arguments on Which the Platonists Ground Their Assertion that the Human Soul is Co-Eternal with God.
Why, then, do we not rather believe the divinity in those matters, which human talent cannot fathom? Why do we not credit the assertion of divinity, that the soul is not co-eternal with God, but is created, and once was not? For the Platonists seemed to themselves to allege an adequate reason for their rejection of this doctrine, when they affirmed that nothing could be everlasting which had not always existed. Plato, however, in writing concerning the world and the gods in it, whom the Supreme made, most expressly states that they had a beginning and yet would have no end, but, by the sovereign will of the Creator, would endure eternally. But, by way of interpreting this, the Platonists have discovered that he meant a beginning, not of time, but of cause. "For as if a foot," they say, "had been always from eternity in dust, there would always have been a print underneath it; and yet no one would doubt that this print was made by the pressure of the foot, nor that, though the one was made by the other, neither was prior to the other; so," they say, "the world and the gods created in it have always been, their Creator always existing, and yet they were made." If, then, the soul has always existed, are we to say that its wretchedness has always existed? For if there is something in it which was not from eternity, but began in time, why is it impossible that the soul itself, though not previously existing, should begin to be in time? Its blessedness, too, which, as he owns, is to be more stable, and indeed endless, after the soul's experience of evils,--this undoubtedly has a beginning in time, and yet is to be always, though previously it had no existence. This whole argumentation, therefore, to establish that nothing can be endless except that which has had no beginning, falls to the ground. For here we find the blessedness of the soul, which has a beginning, and yet has no end. And, therefore, let the incapacity of man give place to the authority of God; and let us take our belief regarding the true religion from the ever-blessed spirits, who do not seek for themselves that honor which they know to be due to their God and ours, and who do not command us to sacrifice save only to Him, whose sacrifice, as I have often said already, and must often say again, we and they ought together to be, offered through that Priest who offered Himself to death a sacrifice for us, in that human nature which He assumed, and according to which He desired to be our Priest.
Traduction
Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
31. Wider die Lehre der Platoniker von der Gleichewigkeit der menschlichen Seele mit Gott.
Warum glauben wir also in Dingen, denen wir mit menschlichem Scharfsinn nicht auf den Grund zu kommen vermögen, nicht lieber der Gottheit, die da lehrt, daß auch die Seele ihrerseits nicht mit Gott gleichewig, sondern erschaffen sei? Die Platoniker wollten dies nämlich nicht glauben und haben sich daher natürlich hinter einem nach ihrer Ansicht durchschlagenden Grund verschanzt, indem sie sagten: Nur das, was immer schon existiert habe, könne auch weiterhin von immerwährender Dauer sein; und dies, obgleich doch Plato sowohl von der Welt als auch von den Göttern, die nach ihm Gott in der Welt erschaffen hat, ganz ausdrücklich sagt1, sie hätten zu existieren begonnen und einen Anfang genommen, hätten aber kein Ende, vielmehr dauerten sie durch den überaus mächtigen Willen ihres Schöpfers in Ewigkeit fort. Indes sie fanden sich mit diesem Widerspruch in der Weise ab, daß sie annahmen, es handle sich hier um einen Anfang nicht der Zeit nach, sondern dem Ursprung nach.. Sie erläutern dies durch folgendes Beispiel: „Wenn ein Fuß stets im Staub gestanden hätte, so hätte er stets eine Fußtapfe unter sich, und doch wäre die Fußtapfe zweifellos von Band 16, S. 575dem Auftretenden hervorgerufen, auch wäre nicht das eine vor dem andern da, obwohl das eine von dem andern hervorgerufen wäre; so ist die Welt und sind die in ihr erschaffenen Götter stets vorhanden gewesen, da der, der sie erschuf, stets existierte, und sind gleichwohl erschaffen“. Wird man nun also, wenn die Seele von jeher existiert hat, auch ihrer Unseligkeit die Existenz von jeher zuschreiben müssen? Wenn aber etwas an ihr, was nicht von Ewigkeit her existierte, im Laufe der Zeit zu existieren begann, warum sollte es dann so ganz unmöglich sein, daß sie selbst, ohne vorher existiert zu haben, im Laufe der Zeit zu existieren begann? Ferner nimmt auch ihre nach Erduldung von Übeln gefestigte und ohne Ende fortdauernde Seligkeit, zu der sich Porphyrius bekennt, doch ohne Zweifel in der Zeit ihren Anfang und wird, obwohl sie vorher nicht vorhanden war, immerfort bestehen. Also ist die ganze Beweisführung umgestoßen, mit der man die Ansicht stützt, es könne nur das der Zeit nach ohne Ende sein, was der Zeit nach keinen Anfang genommen hat. Es hat sich herausgestellt, daß die Glückseligkeit der Seele, obwohl sie der Zeit nach einen Anfang nimmt, doch der Zeit nach kein Ende haben wird. Es möge sich also der beschränkte Menschengeist der göttlichen Autorität beugen. Glauben wir in dem, was die wahre Religion betrifft, jenen glückseligen und unsterblichen Geistern, die für sich eine Verehrung, wie sie ihrem Gott, der auch der unsere ist, gebührt, nicht heischen, die nicht fordern, daß wir einem andern als ihm Opfer bringen, dessen Opfer auch wir selbst sein müssen im Verein mit ihnen, wie ich schon oft gesagt habe und noch oft wiederholen muß, darzubringen durch den Priester, der in der Menschengestalt, die er angenommen hat und in der er Priester sein wollte, ein Opfer sogar bis zur Hingabe des Lebens zu unserm Heil zu werden sich gewürdigt hat.
-
Tim. pag. 41 B. ↩