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The City of God
Chapter 1.--Of This Part of the Work, Wherein We Begin to Explain the Origin and End of the Two Cities.
The city of God we speak of is the same to which testimony is borne by that Scripture, which excels all the writings of all nations by its divine authority, and has brought under its influence all kinds of minds, and this not by a casual intellectual movement, but obviously by an express providential arrangement. For there it is written, "Glorious things are spoken of thee, O city of God." 1 And in another psalm we read, "Great is the Lord, and greatly to be praised in the city of our God, in the mountain of His holiness, increasing the joy of the whole earth." 2 And, a little after, in the same psalm, "As we have heard, so have we seen in the city of the Lord of hosts, in the city of our God. God has established it for ever." And in another, "There is a river the streams whereof shall make glad the city of our God, the holy place of the tabernacles of the Most High. God is in the midst of her, she shall not be moved." 3 From these and similar testimonies, all of which it were tedious to cite, we have learned that there is a city of God, and its Founder has inspired us with a love which makes us covet its citizenship. To this Founder of the holy city the citizens of the earthly city prefer their own gods, not knowing that He is the God of gods, not of false, i.e., of impious and proud gods, who, being deprived of His unchangeable and freely communicated light, and so reduced to a kind of poverty-stricken power, eagerly grasp at their own private privileges, and seek divine honors from their deluded subjects; but of the pious and holy gods, who are better pleased to submit themselves to one, than to subject many to themselves, and who would rather worship God than be worshipped as God. But to the enemies of this city we have replied in the ten preceding books, according to our ability and the help afforded by our Lord and King. Now, recognizing what is expected of me, and not unmindful of my promise, and relying, too, on the same succor, I will endeavor to treat of the origin, and progress, and deserved destinies of the two cities (the earthly and the heavenly, to wit), which, as we said, are in this present world commingled, and as it were entangled together. And, first, I will explain how the foundations of these two cities were originally laid, in the difference that arose among the angels.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. Einleitung zu dem Teil des Werkes, welcher Ursprung und Ende der zwei Staaten, des himmlischen und des weltlichen, behandeln soll.
Band 16, S. 587 Wir sprechen von einem Gottesstaat1; dazu berechtigt uns das Zeugnis der Schrift, jener Schrift, die nicht durch zufälligen Eindruck auf die Gemüter, sondern geradezu kraft Anordnung der höchsten Vorsehung mehr als alles übrige Schrifttum welchen Volkes immer die Menschengeister jeder Richtung durch die sie auszeichnende göttliche Autorität in ihrem Banne hält. Dort nämlich steht geschrieben2: „Herrliches ist gesagt von dir, Stadt Gottes“; und in einem andern Psalm lesen wir3: „Groß ist der Herr und überaus preiswürdig Band 16, S. 585in der Stadt unseres Gottes, auf seinem heiligen Berge, er, der Frohlocken verbreitet auf der ganzen Erde“. Und weiter unten in demselben Psalme: „Wie wir gehört, so sahen wir auch an der Stadt des Herrn der Heerscharen, an der Stadt unseres Gottes: Gott hat sie auf ewig gegründet“; ebenso in einem anderen4: „Des Flusses Andrang erfreut die Stadt Gottes; geheiligt hat sein Zelt der Höchste; Gott ist in seiner Mitte, es wird nicht erschüttert werden“. Aus diesen und ähnlichen Zeugnissen, die alle anzuführen viel zu weit ginge, ersehen wir, daß es etwas wie einen Gottesstaat gibt, und der Wunsch, darin Bürger zu sein, regt sich in uns kraft des Verlangens, das uns sein Gründer eingeflößt hat. Diesem Gründer des heiligen Staates ziehen die Bürger des Weltstaates ihre Götter vor; denn sie wissen nicht, daß er der Gott der Götter ist, nicht der falschen Götter, d. h. der verruchten und hochmütigen, welche, fern von seinem unwandelbaren und allen gemeinsamen Lichte und deshalb auf eine armselige Macht eingeschränkt, sozusagen ihre Sonderherrschaft aufrichten und von betrogenen Anhängern göttliche Ehren heischen; sondern Gott über die frommen und heiligen Götter, die ihre Freude daran haben, dem Einen Untertan zu sein und ihn zu verehren, nicht aber daran, sich die Menge Untertan zu machen und an Gottes Stelle sich verehren zu lassen. Indes diesen Feinden des heiligen Staates haben wir in den zehn vorhergehenden Büchern nach Kräften mit Hilfe unseres Herrn und Königs Rede gestanden. Jetzt aber werde ich — ich weiß wohl, was man von mir nunmehr zu erwarten berechtigt ist und bin mir meiner Pflicht bewußt — die Erörterung über Ursprung, Entwicklung und verdienten Ausgang der beiden Staaten, des weltlichen und des himmlischen, die, wie erwähnt, in dieser Zeitlichkeit vorläufig ineinander gleichsam verflochten und vermengt sind, nach Maßgabe meiner Kraft, immer im Vertrauen auf den Beistand eben dieses unseres Herrn und Königs in Angriff nehmen und zuerst davon handeln, wie Anfänge dieser beiden Staaten in der Verschiedenheit der Engel vorausgegangen sind.
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Civitas im Sinne des griechischen polij = Stadtstaat, weshalb in der Übersetzung zwischen den Ausdrücken Staat und Stadt je nach dem Zusammenhang gewechselt wird. Vgl. übrigens Heinr. Scholz, Glaube und Unglaube in der Weltgeschichte. Ein Kommentar zu Augustins De civitate Dei (Leipzig 1911), 84 86. ↩
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Ps. 86, 3. ↩
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Ebd. 47, 2. 3. 9. ↩
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Ps. 45, 5 f. ↩