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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 5.--Of the Social Life, Which, Though Most Desirable, is Frequently Disturbed by Many Distresses.

We give a much more unlimited approval to their idea that the life of the wise man must be social. For how could the city of God (concerning which we are already writing no less than the nineteenth book of this work) either take a beginning or be developed, or attain its proper destiny, if the life of the saints were not a social life? But who can enumerate all the great grievances with which human society abounds in the misery of this mortal state? Who can weigh them? Hear how one of their comic writers makes one of his characters express the common feelings of all men in this matter: "I am married; this is one misery. Children are born to me; they are additional cares." 1 What shall I say of the miseries of love which Terence also recounts--"slights, suspicions, quarrels, war to-day, peace to-morrow?" 2 Is not human life full of such things? Do they not often occur even in honorable friendships? On all hands we experience these slights, suspicions, quarrels, war, all of which are undoubted evils; while, on the other hand, peace is a doubtful good, because we do not know the heart of our friend, and though we did know it to-day, we should be as ignorant of what it might be to-morrow. Who ought to be, or who are more friendly than those who live in the same family? And yet who can rely even upon this friendship, seeing that secret treachery has often broken it up, and produced enmity as bitter as the amity was sweet, or seemed sweet by the most perfect dissimulation? It is on this account that the words of Cicero so move the heart of every one, and provoke a sigh: "There are no snares more dangerous than those which lurk under the guise of duty or the name of relationship. For the man who is your declared foe you can easily baffle by precaution; but this hidden, intestine, and domestic danger not merely exists, but overwhelms you before you can foresee and examine it." 3 It is also to this that allusion is made by the divine saying, "A man's foes are those of his own household," 4 --words which one cannot hear without pain; for though a man have sufficient fortitude to endure it with equanimity, and sufficient sagacity to baffle the malice of a pretended friend, yet if he himself is a good man, he cannot but be greatly pained at the discovery of the perfidy of wicked men, whether they have always been wicked and merely feigned goodness, or have fallen from a better to a malicious disposition. If, then, home, the natural refuge from the ills of life, is itself not safe, what shall we say of the city, which, as it is larger, is so much the more filled with lawsuits civil and criminal, and is never free from the fear, if sometimes from the actual outbreak, of disturbing and bloody insurrections and civil wars?


  1. Terent. Adelph. v. 4. ↩

  2. Eunuch, i. 1. ↩

  3. In Verrem, ii. 1. 15. ↩

  4. Matt. x. 36. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

5. Die Lebensbeziehung zur Gemeinschaft, so erstrebenswert sie ist, erleidet nur zu oft bedenkliche Stöße.

Band 28, S. 1167Wenn Varro mit den Altakademikern sagt, der Weise setze sein Leben in Beziehung zur Gemeinschaft, so sind wir noch viel entschiedener dieser Ansicht. Denn wie käme dieser Gottesstaat, von dem wir hier nun schon das neunzehnte Buch unter den Händen haben, überhaupt zustande, wie könnte er sich entwickeln und zum Abschluß gelangen, wenn das Leben der Heiligen nicht ein Leben der Gemeinschaft wäre? Jedoch in der Mühsal dieses sterblichen Lebens wird die Menschheit in ihren Gemeinschaftsformen überflutet von Übeln, so zahlreich und schwer, daß man in der Aufzählung erlahmen, in der Abwägung sein Unvermögen eingestehen müßte. Die Philosophen, die das Gemeinschaftsleben so hoch preisen, dürften nur einem bei ihren Lustspieldichtern auftretenden Menschen ihr Ohr leihen, der da im Sinn und mit Beistimmung aller Menschen ausruft1:

„Nahm ein Weib. Welch Mißgeschick erlebt’ ich! Kinder kamen,
Neue Sorge.“

Denn das, was derselbe Terenz2 als Gebrechen in der Liebe anführt: „Kränkungen, Verdacht, Feindseligkeiten, Krieg, dann wieder Friede“, hat das nicht die menschlichen Beziehungen allüberall förmlich durchsetzt? Kommt dergleichen nicht in der Regel selbst auch bei dem ehrenwerten Verhältnis der Freundesliebe vor? Ist davon nicht allerwärts voll eine Welt, in der wir Kränkungen, Verdacht, Feindseligkeiten, Krieg als unentrinnbare Übel erfahren, den Frieden dagegen als ein leicht entrinnendes Gut, weil wir die Herzen derer, mit denen wir ihn halten wollen, nicht durchschauen, und wenn wir sie heute durchschauen könnten, doch nicht wüßten, wie sie morgen sind? Gewiß sollten wenigstens die, welche dem nämlichen Hause angehören, untereinander die freundschaftlichste Gesinnung pflegen und tun es auch in der Regel. Und gleichwohl ist niemand sicher von dieser Seite her; aus den versteckten Band 28, S. 1168Nachstellungen von Angehörigen der Familie sind oft schon die größten Übel entstanden, um so bitterer, je süßer der Friede war, den man für einen wirklichen hielt, da er doch nur voll Arglist erheuchelt war. Jedermann greifen darum die Worte des Tullius3 ans Herz und pressen ihm Seufzer ab: „Die verstecktesten Nachstellungen sind immer die, die sich unter erheuchelter Dienstfertigkeit oder unter irgendeiner Art naher Beziehung zu bergen wissen. Denn dem offenen Feind kann man mit einiger Vorsicht leicht ausweichen; dagegen jenes geheime, im Innern und im eigenen Hause schleichende Übel ist nicht nur tatsächlich vorhanden, sondern überfällt einen auch noch, ehe man sich dessen versieht und es auskundschaften kann.“ Darum vernimmt man auch mit großer Betrübnis des Herzens jenen göttlichen Ausspruch4: „Und des Menschen Feinde sind seine Hausgenossen“; denn mag einer auch stark genug sein, die Anschläge erheuchelter Freundschaft mit Gleichmut zu ertragen, und wachsam genug, sich vor ihnen durch Vorsicht und Umsicht zu hüten, so muß doch jeder, der selbst gut ist, durch die Bosheit solch treuloser Menschen, wenn er sie so grundschlecht erfindet, aufs peinlichste berührt werden, gleichviel, ob sie von jeher übelgesinnt waren und eine gute Gesinnung nur heuchelten, oder ob sie von guter Gesinnung zu solch schlechter übergegangen sind. Wenn also nicht einmal die Familie, überall bei den Menschen die Zufluchtsstätte in den sie bedrängenden Nöten, Sicherheit bietet, wie erst die Stadt, deren Gerichtsplatz, je größer sie ist, um so lauter widerhallt von bürgerlichen und Strafhändeln; stürmisch geht es da immer zu, selbst wenn die oft auch noch blutigen Aufstände und Bürgerkriege, vor deren Ausbruch die Städte niemals sicher sind, zeitweilig ruhen.


  1. Terentius, Adelphoe 5, 4, 13 f. ↩

  2. Eun. 1, 1, 14 f. ↩

  3. Cicero, Verr. act. 2, 1, 15. ↩

  4. Matth. 10, 36 ↩

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