Traduction
Masquer
The City of God
Chapter 23.--What Daniel Predicted Regarding the Persecution of Antichrist, the Judgment of God, and the Kingdom of the Saints.
Daniel prophesies of the last judgment in such a way as to indicate that Antichrist shall first come, and to carry on his description to the eternal reign of the saints. For when in prophetic vision he had seen four beasts, signifying four kingdoms, and the fourth conquered by a certain king, who is recognized as Antichrist, and after this the eternal kingdom of the Son of man, that is to say, of Christ, he says, "My spirit was terrified, I Daniel in the midst of my body, and the visions of my head troubled me," 1 etc. Some have interpreted these four kingdoms as signifying those of the Assyrians, Persians, Macedonians, and Romans. They who desire to understand the fitness of this interpretation may read Jerome's book on Daniel, which is written with a sufficiency of care and erudition. But he who reads this passage, even half asleep, cannot fail to see that the kingdom of Antichrist shall fiercely, though for a short time, assail the Church before the last judgment of God shall introduce the eternal reign of the saints. For it is patent from the context that the time, times, and half a time, means a year, and two years, and half a year, that is to say, three years and a half. Sometimes in Scripture the same thing is indicated by months. For though the word times seems to be used here in the Latin indefinitely, that is only because the Latins have no dual, as the Greeks have, and as the Hebrews also are said to have. Times, therefore, is used for two times. As for the ten kings, whom, as it seems, Antichrist is to find in the person of ten individuals when he comes, I own I am afraid we may be deceived in this, and that he may come unexpectedly while there are not ten kings living in the Roman world. For what if this number ten signifies the whole number of kings who are to precede his coming, as totality is frequently symbolized by a thousand, or a hundred, or seven, or other numbers, which it is not necessary to recount?
In another place the same Daniel says, "And there shall be a time of trouble, such as was not since there was born a nation upon earth until that time: and in that time all Thy people which shall be found written in the book shall be delivered. And many of them that sleep in the mound of earth shall arise, some to everlasting life, and some to shame and everlasting confusion. And they that be wise shall shine as the brightness of the firmament; and many of the just as the stars for ever." 2 This passage is very similar to the one we have quoted from the Gospel, 3 at least so far as regards the resurrection of dead bodies. For those who are there said to be "in the graves" are here spoken of as "sleeping in the mound of earth," or, as others translate, "in the dust of earth." There it is said, "They shall come forth;" so here, "They shall arise." There, "They that have done good, to the resurrection of life; and they that have done evil, to the resurrection of judgment;" here, "Some to everlasting life, and some to shame and everlasting confusion." Neither is it to be supposed a difference, though in place of the expression in the Gospel, "All who are in their graves," the prophet does not say "all," but "many of them that sleep in the mound of earth." For many is sometimes used in Scripture for all. Thus it was said to Abraham, "I have set thee as the father of many nations," though in another place it was said to him, "In thy seed shall all nations be blessed." 4 Of such a resurrection it is said a little afterwards to the prophet himself, "And come thou and rest: for there is yet a day till the completion of the consummation; and thou shall rest, and rise in thy lot in the end of the days." 5
Traduction
Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
23. Daniels Weissagung über die Verfolgung durch den Antichrist, über das Gericht Gottes und die Herrschaft der Heiligen.
Daniels Weissagung über das letzte Gericht meldet ebenfalls zuerst die Ankunft des Antichrists und geht dann über zur Schilderung der ewigen Herrschaft der Heiligen. Er schaut zunächst in prophetischem Gesichte die vier Tiere, welche vier Reiche bedeuten, die Überwindung des vierten Reiches durch einen König, in dem man den Antichrist erkennt, und hierauf das ewige Reich des Menschensohnes, unter dem man Christus versteht. Dann fährt er fort1: „Es erschauderte mein Geist, ich, Daniel, in meinem Gehaben, und die Bilder in meinem Kopfe machten mir Grauen. Da trat ich auf einen der Umstehenden zu und fragte ihn um den Sinn von all dem, und der eröffnete mir den Sinn.“ Darauf gibt Daniel kund, was er von dem Angeredeten vernommen hat und sagt gleichsam mit den Worten des Auslegers: „Diese vier großen Tiere werden sich erheben als vier Reiche auf Erden; aber sie werden verschwinden, und dann werden die Heiligen des Allerhöchsten die Herrschaft erlangen und sie festhalten für und für in alle Ewigkeit. Da fragte ich genau“, fährt Daniel weiter, Band 28, S. 1281„nach dem vierten Tier, das eigenartiger war als jedes andere, schrecklicher, mit eisernen Zähnen und ehernen Klauen, alles fressend und zermalmend und den Rest mit den Füßen zerstampfend; und nach der Bedeutung der zehn Hörner, die es auf dem Kopfe hatte, und eines zweiten Hornes, das sich emporreckte und drei von den früheren ausstieß, und dieses Horn hatte Augen und ein Maul, das große Dinge redete, und es war größer anzusehen als die anderen. Und während ich hinsah, fing dieses Horn Krieg an mit den Heiligen und war ihnen über, bis der Alte der Tage erschien und die Herrschaft den Heiligen des Allerhöchsten gab und die Zeit kam und die Heiligen die Herrschaft erhielten.“ Nach all dem also fragte Daniel. Und er fügt sofort die Antwort bei, die er erhielt. „Da sprach er [nämlich der Gefragte erwiderte]und sprach: Das vierte Tier wird das vierte Reich sein auf Erden, das über alle Reiche obsiegen wird; es wird die ganze Erde fressen und sie zerstampfen und zernichten. Und seine zehn Hörner werden sich erheben als zehn Könige; und nach ihnen wird sich ein anderer erheben, der im Bösen alle übertrifft, die vor ihm waren; er wird drei Könige demütigen und Worte wider den Allerhöchsten reden, die Heiligen des Allerhöchsten zertreten und meinen, er könne Zeit und Gesetz ändern; und es wird in seine Hand gegeben werden auf Zeit, auf Zeiten und auf halbe Zeit. Da wird das Gericht sich setzen, und man wird die Herrschgewalt hinwegräumen, um sie auszurotten und vollends zu vernichten; und die Herrschaft und Gewalt und Größe von allen Königen unter dem Himmel ward den Heiligen des Allerhöchsten gegeben. Und sein Reich ist ein ewiges Reich; und alle Herrschgewalten werden ihm dienen und gehorchen. Damit war die Rede zu Ende“, sagt der Prophet. „Und ich, Daniel, welch ein Grauen machten mir meine Gedanken, und mein Äußeres war verändert an mir, und ich bewahrte das Wort in meinem Herzen.“ Die vier Reiche haben manche ausgedeutet auf die Reiche der Assyrer, Perser, Mazedonier und Römer. Wer sich unterrichten will, wie zutreffend diese Erklärung ist, der lese das mit viel Gelehrsamkeit und Fleiß geschriebene Buch des Priesters Hieronymus über Daniel. Band 28, S. 1282Jedoch an der gegen die Kirche aufs heftigste wütenden Herrschaft des Antichrists kann niemand zweifeln, der diese Stelle, und wäre es auch nur im Einschlafen, liest; man wird indes diese Herrschaft nur auf kurze Zeit auszuhalten haben, dann werden durch Gottes letztes Gericht die Heiligen die ewige Herrschaft erhalten. Daniel spricht nämlich in diesem Zusammenhang von Zeit, Zeiten und halber Zeit; daß darunter ein Jahr, zwei Jahre und ein halbes, also dreieinhalb Jahre zu verstehen seien, erhellt aus der nachher2 angegebenen Zahl der Tage und wird mitunter in den Schriften auch durch Angabe der Monatszahl klargestellt. „Zeiten“ klingt freilich unbestimmt, aber es ist hier in der Zweizahl gebraucht, wofür das Lateinische keinen eigenen Numerus hat, wohl aber das Griechische und, wie man mir sagt, auch das Hebräische. „Zeiten“ hat also hier den Sinn von „zwei Zeiten“. Was übrigens die zehn Könige betrifft, die der Antichrist, wie es scheint, als zehn wirkliche Menschenkönige antreffen wird, so fürchte ich beinahe, wir könnten uns bei wörtlicher Auffassung täuschen und der Antichrist werde unvermutet kommen, da es im römischen Reich so viele Könige nicht gibt. Es könnte ja auch mit der Zehnzahl die Gesamtheit der bei der Ankunft des Antichrists vorhandenen Könige bezeichnet sein, so wie mit tausend, hundert, siebzig und einer Reihe von anderen Zahlen, die ich hier nicht alle zu nennen brauche, sehr oft eine Gesamtheit bezeichnet wird.
An anderer Stelle3 sagt Daniel wieder: „Da wird eine Zeit der Trübsal sein, wie sie nie gewesen, seitdem ein Volk entstand auf Erden bis dahin. Und in dieser Zeit wird dein ganzes Volk, das man im Buche verzeichnet findet, gerettet werden. Da werden viele sich erheben, die im Erdhügel schlafen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Beschämung. Und die Einsichtigen werden Glanzen wie das Leuchten der Himmelsfeste, und aus den Gerechten viele wie Sterne auf weltewig und dann noch.“ Die Stelle ist sehr Band 28, S. 1283ähnlich dem bekannten Ausspruch des Evangeliums4 über die Auferstehung lediglich des Fleisches. Die dort „in den Gräbern“ befindlich heißen, werden hier als „schlafend im Erdhügel“ bezeichnet oder, wie andere übersetzen, „im Erdenstaub“; und wie es dort heißt: „sie werden hervorgehen“, so hier: „sie werden sich erheben“; und wie dort: „die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber Böses getan haben, zur Auferstehung im Gerichte“, so hier: „die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Beschämung“. Wenn es dabei im Evangelium heißt: „alle, die in den Gräbern sind“, während der Prophet nicht von allen, sondern von „vielen Schlafenden im Erdhügel“ spricht, so hat man nicht an eine Abweichung zu denken; die Schrift gebraucht mitunter „viele“ im Sinne von „alle“. Wie denn zum Beispiel an Abraham das Wort erging5: „Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestellt“, während ihm an anderer Stelle6 verheißen ist: „In deinem Samen werden alle Völker gesegnet werden.“ Von einer solchen Auferstehung ist auch an den Propheten Daniel selbst ein Wort gerichtet: „Und du komme“, heißt es etwas weiter unten7, „und ruhe; denn es dauert noch Tage bis zum Eintritt der Vollendung, und du wirst ruhen und aufstehen zu deinem Lose am Ende der Tage.“