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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

20. Die Tugenden in den Dienst irdischen Ruhmes zu stellen, ist ebenso unwürdig, als sie der körperlichen Lust dienstbar zu machen.

Jene Philosophen, die als das höchste Gut des Menschen die Tugend hinstellen, pflegen zur Beschämung gewisser Philosophen, die die Tugenden zwar in Band 1, S. 284Ehren halten, aber sie nach der körperlichen Lust als dem Endzweck bewerten und lehren, man müsse die körperliche Lust um ihrer selbst willen erstreben, die Tugenden dagegen um der körperlichen Lust willen, ein Bild in Worten auszumalen, worin die Lust wie eine weichliche Königin auf königlichem Thron Platz genommen hat, während die Tugenden ihr als Dienerinnen beigegeben sind, ihres Winkes gewärtig, um zu tun, was sie befiehlt; und sie heißt die Klugheit wachsam auszuspüren, wie die Lust die Oberhand habe und ungestört sei; die Gerechtigkeit nach Kräften Wohltaten zu erweisen, zur Gewinnung von Freundschaften, die für die leiblichen Annehmlichkeiten notwendig sind, dagegen niemand Unrecht zu tun, damit nicht durch Übertretung von Gesetzen der Lust die Möglichkeit benommen werde, in Sicherheit zu leben; die Starkmut soll, wenn ein Schmerz den Leib befällt, der nicht von der Art ist, daß er zum Selbsmord triebe, seine Herrin, die Lust, fest im Auge behalten und ihr nahelegen, durch die Erinnerung an ihre früheren Freuden dem Stachel des dermaligen Schmerzes seine Spitze zu benehmen; die Mäßigung hat dafür zu sorgen, daß ihre Herrin im Genuß von Nahrungsmitteln, auch der wohlschmeckenden, Zurückhaltung übe, damit nicht infolge von Unmäßigkeit eine Schädigung und Störung des Wohlbefindens eintrete und die Lust, die nach den Epikureern vor allem eben in der leiblichen Gesundheit besteht, schwer beeinträchtigt werde. In solcher Weise haben also die Tugenden mit ihrer ganzen Herrlichkeit und Würde der Lust zu dienen wie einem herrischen und unverschämten Weibe. Dazu bemerken jene Philosophen, dies Bild sei über die Maßen schmachvoll und häßlich und sein Anblick ganz unerträglich für die Guten; und darin haben sie recht. Aber ich bin der Ansicht, daß das Bild auch dann noch nicht eine richtige Zierde sei, wenn man es in dem Sinn ausmalt, daß die Tugenden dem irdischen Ruhme dienen. Denn wenn auch der Ruhm nicht gerade ein weichliches Frauenzimmer ist, so ist er doch ein aufgeblasenes, voll der Nichtigkeit. Darum erscheint es unwürdig, daß ihm die Tugenden, die gediegenen und unwandelbaren Tugenden, dienen sollen und also die Klugheit nichts Band 1, S. 285vorsehen, die Gerechtigkeit nichts zuteilen, die Starkmut nichts ertragen, die Mäßigung nichts in Schranken halten dürfe, als in der Absicht, damit den Beifall der Menschen zu erringen und windigem Ruhme zu dienen. Und von dem Vorwurf solcher Verunstaltung vermögen sich wohl auch die nicht zu reinigen, die sich als Verächter des Ruhmes um das Urteil anderer nicht kümmern und sich selber weise dünken und sich selber gefallen. Denn ihre Tugend, wenn sie überhaupt diesen Namen verdient, ist nur in anderer Art menschlichem Ruhme untertänig; denn der, der da seinen eigenen Beifall sucht, ist eben auch ein Mensch. Wer aber in wahrer Frömmigkeit an Gott, den er liebt, glaubt und auf ihn seine Hoffnung setzt, der faßt mehr das ins Auge, worin er sich mißfällt, als das — falls sich solches an ihm findet —, was nicht so sehr seinen Beifall als vielmehr den der Wahrheit findet; und auch das, worin er solchen Beifall zu gewinnen vermag, schreibt er lediglich der Erbarmung dessen zu, dem er zu mißfallen fürchtet; dabei dankt er für den Fortschritt der Genesung und bittet um immer völligere Genesung.

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The City of God

Chapter 20.--That It is as Shameful for the Virtues to Serve Human Glory as Bodily Pleasure.

Philosophers,--who place the end of human good in virtue itself, in order to put to shame certain other philosophers, who indeed approve of the virtues, but measure them all with reference to the end of bodily pleasure, and think that this pleasure is to be sought for its own sake, but the virtues on account of pleasure,--are wont to paint a kind of word-picture, in which Pleasure sits like a luxurious queen on a royal seat, and all the virtues are subjected to her as slaves, watching her nod, that they may do whatever she shall command. She commands Prudence to be ever on the watch to discover how Pleasure may rule, and be safe. Justice she orders to grant what benefits she can, in order to secure those friendships which are necessary for bodily pleasure; to do wrong to no one, lest, on account of the breaking of the laws, Pleasure be not able to live in security. Fortitude she orders to keep her mistress, that is, Pleasure, bravely in her mind, if any affliction befall her body which does not occasion death, in order that by remembrance of former delights she may mitigate the poignancy of present pain. Temperance she commands to take only a certain quantity even of the most favorite food, lest, through immoderate use, anything prove hurtful by disturbing the health of the body, and thus Pleasure, which the Epicureans make to consist chiefly in the health of the body, be grievously offended. Thus the virtues, with the whole dignity of their glory, will be the slaves of Pleasure, as of some imperious and disreputable woman.

There is nothing, say our philosophers, more disgraceful and monstrous than this picture, and which the eyes of good men can less endure. And they say the truth. But I do not think that the picture would be sufficiently becoming, even if it were made so that the virtues should be represented as the slaves of human glory; for, though that glory be not a luxurious woman, it is nevertheless puffed up, and has much vanity in it. Wherefore it is unworthy of the solidity and firmness of the virtues to represent them as serving this glory, so that Prudence shall provide nothing, Justice distribute nothing, Temperance moderate nothing, except to the end that men may be pleased and vain glory served. Nor will they be able to defend themselves from the charge of such baseness, whilst they, by way of being despisers of glory, disregard the judgment of other men, seem to themselves wise, and please themselves. For their virtue,--if, indeed, it is virtue at all,--is only in another way subjected to human praise; for he who seeks to please himself seeks still to please man. But he who, with true piety towards God, whom he loves, believes, and hopes in, fixes his attention more on those things in which he displeases himself, than on those things, if there are any such, which please himself, or rather, not himself, but the truth, does not attribute that by which he can now please the truth to anything but to the mercy of Him whom he has feared to displease, giving thanks for what in him is healed, and pouring out prayers for the healing of that which is yet unhealed.

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