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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. Soll man die Götter, die in bezug auf das irdische Leben nichts zu spenden haben, um des ewigen Lebens willen verehren?
In der Folge nun handelt es sich gemäß der in Aussicht genommenen Anordnung des Stoffes darum, auch die zu widerlegen und zu belehren, die die Verehrung der heidnischen Götter, denen die christliche Religion den Untergang bringt, nicht im Hinblick auf das zeitliche Leben, sondern im Hinblick auf das Leben, das nach dem Tode eintreten wird, zu einer Pflicht machen wollen; ich möchte daher meine Ausführungen einleiten mit dem Wahrspruch des heiligen Psalmes1: „Glückselig der Mann, der seine Hoffnung auf Gott den Herrn setzt und sich nicht umsieht nach Eitelkeiten, nach Lüge und Torheit“. Indes bei aller Eitelkeit, Lüge und Torheit sind immer noch weit annehmbarer die Philosophen, die die irrtümlichen Meinungen des Volkes nicht teilen, das den Gottheiten Bildnisse errichtet hat und von denen, die es unsterbliche Götter nennt, soviel Falsches und Unwürdiges erdichtet oder von den Dichtern gläubig übernommen und mit der Verehrung der Götter und den heiligen Gebräuchen unzertrennlich verbunden hat. Mit solchen Männern, die ihre Mißbilligung derartiger Verirrungen kundgegeben haben, wenn auch nicht offen vor Band 1, S. 299aller Welt, so doch durch versteckte Andeutungen in ihren gelehrten Schriften, läßt sich immerhin die Frage erörtern, ob man wegen des Lebens, das nach dem Tode eintreten wird, nicht vielmehr einen einzigen Gott, der jegliches geistige und körperliche Gebilde erschaffen hat, verehren müsse statt der vielen Götter, die nach manchen, und zwar gerade den hervorragenderen und berühmteren Philosophen eben von jenem einzigen geschaffen worden und durch ihn zu erhabener Stellung gekommen sind.
Wem erschiene übrigens nicht unerträglich die Behauptung, daß Götter von der Sorte, wie ich einige im vierten Buch namhaft gemacht habe, unter die die Obsorge für untergeordnete Dinge je nach Gegenständen verteilt wird, einem das ewige Leben verleihen würden? Oder wollten etwa die hochgebildeten und scharfsinnigen Männer, die es als eine Wohltat rühmen, in ihren Büchern nachgewiesen zu haben, was man von jedem dieser Götter zu erbitten habe2, damit man doch auch wisse, weshalb man zu den einzelnen Göttern flehe, und nicht etwa in schmachvoller Verkehrtheit, wie es scherzweise auf der Bühne vorkommt, von Liber Wasser erbitte und von den Wassergöttinnen Wein, wollten sie irgend einem, der sich bittend an die unsterblichen Götter wendet, Veranlassung geben, mit Recht zu den Wassergöttinnen, wenn er sie um Wein bittet und die Antwort erhält: „Wir haben Wasser; erbitte den Wein von Liber“, sagen zu können: „Wenn ihr keinen Wein habt, so gebt mir doch wenigstens das ewige Leben“? Welch ungeheuerliche Ungereimtheit! Werden die also angeredeten Wassernymphen nicht laut auflachen (sie sind ja leicht zum Lachen zu bringen) und dem Bittenden, wenn sie nicht als Dämonen auf Täuschung sinnen, erwidern: „Ei ei, glaubst du, wir hätten Gewalt über das Leben, die wir, du hörst es ja, nicht einmal Gewalt haben über Reben.“? Nur die ausgesuchteste Torheit also könnte das ewige Leben von solchen Göttern erbitten oder erwarten, die von diesem höchst mühseligen und kurzen Leben und von seinen Behelfen und Unterlagen Band 1, S. 300immer nur ein Teilchen, wie man versichert, unter ihrem Schutze haben, so daß es ungereimt und wie die Possenreißerei eines Mimen erscheint, wenn man von einem etwas erbittet, was unter eines anderen Schutz und Gewalt steht. Tut der Mime auf dem Theater so etwas absichtlich, so lacht darüber mit Recht das Publikum; tut es ein Tor unabsichtlich, so lacht darüber mit noch mehr Recht alle Welt. Und deshalb haben gelehrte Forscher hinsichtlich der Götter, die von den Staaten eingeführt worden sind, mit vielem Fleiß ausgespürt und überliefert, an welche Gottheit man sich in den einzelnen Anliegen zu wenden habe, was man zum Beispiel von Liber zu erbitten habe, was von den Lymphen, was von Vulcanus und so auch von den übrigen, die ich im vierten Buch teils genannt habe3, teils übergehen zu sollen glaubte. Wenn es nun schon ein Irrtum wäre, von Ceres Wein, von Liber Brot, von Vulcanus Wasser, von den Lymphen Feuer zu erbitten, so müßte es noch als eine viel größere Verrücktheit betrachtet werden, wollte man einen von diesen um das ewige Leben anflehen.
Als es sich um die Frage handelte, welchen Gottheiten wohl die Macht zuzutrauen wäre, den Menschen ein irdisches Reich zu verleihen, wurde die Meinung, es gingen von irgend einer dieser vielen und falschen Gottheiten auch nur irdische Reiche aus, in allseitiger Erörterung als aller Wahrheit entbehrend erwiesen; nur widersinnigste Gottlosigkeit könnte daher glauben, irgend eine von diesen Gottheiten könne irgend jemand das ewige Leben gewähren, das doch allen irdischen Reichen ohne allen Zweifel und ohne allen Vergleich vorzuziehen ist. Stellten sich ja die Götter nicht etwa deshalb als ungeeignet heraus, auch nur ein irdisches Reich zu verleihen, weil sie zu groß und erhaben wären und sich in ihrer Erhabenheit um so geringe und verächtliche Dinge, wie es ein irdisches Reich ist, nicht zu kümmern geruhten, sondern — man mag im Hinblick auf die menschliche Gebrechlichkeit die vergängliche Herrlichkeit eines irdischen Reiches mit Recht so gering als immer einschätzen — diese Götter zeigten sich Band 1, S. 301in einem Lichte, daß sie ganz unwert erschienen, auch nur derlei Güter ihrer Verfügung oder ihrem Schutze unterstellt zu denken. Wenn demnach (wie die vorhergehenden zwei Bücher dartun) kein Gott aus diesem Schwarm von plebeischen und vornehmen Scheingöttern imstande ist, sterbliche Reiche den Sterblichen zu verleihen, um wieviel weniger kann dann einer aus Sterblichen Unsterbliche machen!
Dazu kommt folgende Erwägung: Wir haben es nunmehr mit Gegnern zu tun, die die Verehrung der Götter im Hinblick auf das Leben, das nach dem Tode eintreten wird, für notwendig erachten, nicht im Hinblick auf das zeitliche Leben; man hat demnach diese Götter auch nicht einmal wegen der Gaben zu verehren, die man mit der besonderen Sphäre und Machtbefugnis solcher Götter in Zusammenhang bringt, nicht auf Grund der Wahrheit, sondern nur in der Einbildung derer, die ihre Verehrung zur Sicherung von Vorteilen des irdischen Lebens als notwendig hinstellen; gegen diese habe ich mich schon in den vorangehenden fünf Büchern zur Genüge geäußert, so gut ich es vermochte. Unter solchen Umständen würden wir, wenn wirklich die Verehrer der Göttin Juventas ein blühenderes Jugendalter aufzuweisen hätten und ihre Verächter in den Jahren der Jugend dahingerafft würden oder an greisenhafter Erschlaffung litten, und wenn Fortuna barbata das Kinn ihrer Verehrer prächtiger und festlicher schmückte und ihre Verächter bartlos oder mit Stoppelbart umhergehen müßten, auch dann also würden wir mit vollem Recht sagen, nur bis hieher reiche die Macht dieser einzelnen Göttinnen, eingeschränkt sozusagen auf ihren Geschäftskreis, und demnach brauche man von einer Juventas, die keinen Bart zu vergeben habe, nicht das ewige Leben zu erflehen und habe von einer Fortuna barbata, die im Bereich des irdischen Lebens nicht soviel Macht hat, daß sie nur wenigstens das Alter verliehe, in dem der Bart wächst, nicht irgend ein Gut nach diesem Leben zu erwarten. So aber, da die Verehrung dieser Göttinnen nicht einmal wegen der ihnen vermeintlich unterstellten Güter notwendig ist — haben doch viele, die Juventas verehrten, im jugendlichen Alter ganz und gar keine Band 1, S. 302Jugendblüte entfaltet, während viele, die sie nicht verehren, sich jugendlicher Kraftfülle erfreuen, und ebenso vermochten viele, die sich inbrünstig an Fortuna barbata wandten, eben doch zu keinem oder nur zu einem häßlichen Bart zu gelangen, und wenn immer noch welche sie um eines Bartes willen verehren, werden sie von den gebarteten Verächtern der Göttin ausgelacht —, drängt sich doch die Frage auf: ist das menschliche Herz wirklich so bodenlos unverständig, daß es glaubt, in bezug auf das ewige Leben sei die Verehrung von Göttern erfolgreich, wenn es doch sieht, daß sie in bezug auf die zeitlichen und rasch enteilenden Güter, über deren Spende, wie man behauptet, je eigene Gottheiten gesetzt sind, vergeblich und lächerlich ist? Eine Macht zur Gewährung des ewigen Lebens wagen nicht einmal die ihnen zuzuschreiben, die unter sie die zeitlichen Betätigungen in kleinen Portionen — es waren ihrer eben gar viele und keiner sollte müßig stehen — verteilten, damit4 sie vom urteilslosen Volke verehrt würden.
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La cité de dieu
CHAPITRE PREMIER.
DE CEUX QUI PRÉTENDENT ADORER LES DIEUX, NON EN VUE DE LA VIE PRÉSENTE, MAIS EN VUE DE LA VIE ÉTERNELLE.
Ayant donc à répondre maintenant, selon l’ordre que je me suis prescrit, à ceux qui soutiennent qu’il faut servir les dieux dans l’intérêt de la vie à venir et non pour les biens d’ici-bas, je veux entrer en matière par cet oracle véridique du saint psalmiste: « Heureux celui qui a mis son espérance dans le Seigneur et n’a point arrêté ses regards aux choses vaines et aux trompeuses folies1 ». Toutefois, au milieu des vanités et des folies du paganisme, ce qu’il y a de plus supportable, c’est la doctrine des philosophes qui ont méprisé les superstitions vulgaires, tandis que la foule se prosternait aux pieds des idoles et, tout en leur attribuant mille indignités, les appelait dieux immortels et leur offrait un culte et des sacrifices. C’est avec ces esprits d’élite qui, sans proclamer hautement leur pensée, l’ont au moins murmurée à demi-voix dans leurs écoles, c’est avec de tels hommes qu’il peut convenir de discuter cette question: faut-il adorer, en vue de la vie future, un seul Dieu , auteur de toutes les créatures spirituelles et corporelles, ou bien cette multitude de dieux qui n’ont été reconnus par les plus excellents et les plus illustres de ces philosophes qu’à titre de divinités secondaires créées par le Dieu suprême et placées de sa propre main dans les régions supérieures de l’univers2?
Quant à ces dieux bien différents sur lesquels je me suis expliqué au quatrième livre3, et dont l’emploi est restreint aux plus minces objets, qui pourrait être reçu à soutenir qu’ils soient capables de donner la vie éternelle? En effet, ces hommes si habiles et si ingénieux, qui croient que le monde leur est fort obligé de lui avoir appris ce qu’il faut demander à chaque dieu, de peur que, par une de ces méprises ridicules dont on se divertit à la comédie, on ne soit exposé à demander de l’eau à Bacchus ou du vin aux nymphes4, voudraient-ils que celui qui s’adresse aux nymphes pour avoir du vin, sur cette réponse: Nous n’avons que de l’eau à donner, adressez-vous à Bacchus, — s’avisât de répliquer: Si vous n’avez pas de vin, donnez-moi la vie éternelle ? — Se peut-il concevoir rien de plus absurde? et en supposant que les nymphes, au lieu de chercher, en leur qualité de démons, à tromper le malheureux suppliant, eussent envie de rire (car ce sont de grandes rieuses5), ne pourraient-elles pas lui répondre: « Tu crois, pauvre homme, que nous disposons de la vie, nous qui ne disposons même pas de la vigne! » C’est donc le comble de la folie d’attendre la vie éternelle de ces dieux, dont les fonctions sont tellement partagées, pour les objets mêmes de cette vie misérable, et dont la puissance est si restreinte et si limitée qu’on ne saurait demander à l’un ce qui dépend de la fonction de l’autre, sans se charger d’un ridicule digne de la comédie. On rit quand des auteurs donnent sciemment dans ces méprises , mais il y a bien plus sujet de rire, quand des superstitieux y tombent par ignorance. Voilà pourquoi de savants hommes ont écrit des traités où ils déterminent pertinemment à quel dieu ou à quelle déesse il convient de s’adresser pour chaque objet qu’on peut avoir à solliciter: dans quel cas, par exemple, il faut avoir recours à Bacchus, dans quel autre cas aux nymphes ou à Vulcain, et ainsi de tous les autres dont j’ai fait mention au quatrième livre, ou que j’ai cru devoir passer sous silence. Or, si c’est une erreur de demander du vin à Cérès, du pain à Bacchus, de l’eau à Vulcain et du feu aux nymphes, n’est-ce pas une extravagance de demander à aucun de ces dieux la vie éternelle?
Et en effet, si nous avons établi, en traitant aux livres précédents des royaumes de la terre, que les plus grandes divinités du paganisme ne peuvent pas même disposer des grandeurs d’ici-bas, je demande s’il ne faut pas pousser l’impiété jusqu’à la folie pour croire que cette foule de petits dieux seront capables de disposer à leur gré de la vie éternelle, supérieure, sans aucun doute et sans aucune comparaison, à toutes les grandeurs périssables? Car, qu’on ne s’imagine pas que leur impuissance à disposer des prospérités de la terre tient à ce que de tels objets sont au-dessous de leur majesté et indignes de leurs soins, non; si peu de prix qu’on doive attacher aux choses de ce monde, c’est l’indignité de ces dieux qui les a fait paraître incapables d’en être les dispensateurs. Or, si aucun d’eux, comme je l’ai prouvé, ne peut, petit ou grand, donner à un mortel des royaumes mortels comme lui, à combien plus forte raison ne saurait-il donner à ce mortel l’immortalité?
Il y a plus, et puisque nous avons maintenant affaire à ceux qui adorent les dieux, non pour la vie présente, mais pour la vie future, ils doivent tomber d’accord qu’il ne faut pas du moins les adorer en vue de ces objets particuliers qu’une vaine superstition assigne à chacun d’eux comme son domaine propre; car ce système d’attributions particulières n’a aucun fondement raisonnable, et je crois l’avoir assez réfuté. Ainsi, alors même que les adorateurs de Juventas jouiraient d’une jeunesse plus florissante, et que les contempteurs de cette déesse mourraient ou se flétriraient avant le temps; alors même que la Fortune barbue couvrirait d’un duvet agréable les joues de ses pieux serviteurs et refuserait cet ornement à tout autre ou ne lui donnerait qu’une barbe sans agrément, nous aurions toujours raison de dire que le pouvoir de ces divinités est enfermé dans les limites de leurs attributions, et par conséquent qu’on ne doit demander la vie éternelle ni à Juventas, qui ne peut même pas donner de la barbe, ni à la Fortune barbue, incapable aussi de donner cet âge où la barbe vient au menton. Si donc il n’est pas nécessaire de servir ces déesses pour obtenir les avantages dont on leur attribue la disposition (car combien ont adoré Juventas qui ont eu une jeunesse peu vigoureuse, tandis que d’autres, qui ne l’adorent pas, jouissent de la plus grande vigueur? et combien aussi invoquent la Fortune barbue sans avoir de barbe, ou l’ont si laide qu’ils (119) prêtent à rire à ceux qui l’ont belle sans l’avoir demandée ?), comment croire que le culte de ces dieux, inutile pour obtenir des biens passagers, où ils président uniquement, soit réellement utile pour obtenir la vie éternelle? Ceux-là mêmes ne l’ont pas osé dire, qui, pour les faire adorer du vulgaire ignorant, ont distribué à chacun son emploi, de peur sans doute, vu leur grand nombre, qu’il n’y en eût quelqu’un d’oisif.
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Ps. XXXIX, 5. ↩
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Allusion à Platon. Voyez le Tirade, traduction française, pages 131 et suiv. ↩
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Chap. 11 e 21. ↩
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Voyez plus haut, livre IV, chap. 22. ↩
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Allusion à ce ver, de Virgile (Egl., III, V. 9): Et faciles nymphœ risere... Il est douteux que faciles ait ici le sens que lui donne saint Augustin. Voyez Servius ad . Aeneid., I, 1. ↩