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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

40. Wenn die Ägypter ihrer Wissenschaft ein Alter von hunderttausend Jahren beilegen, so ist das eine greifbare Lüge und Windbeutelei.

Es ist also ein leeres und prahlerisches Geschwätz, wenn manche die Zeit, seitdem Ägypten die Gestirnkunde wissenschaftlich betreibt, auf mehr als hunderttausend Jahre berechnen. Welchen Büchern hat man wohl diese Zahl entnommen, da man in Ägypten doch erst vor etwas mehr als zweitausend Jahren die Buchstabenschrift unter Anleitung der Isis erlernte? Das wissen wir aus Varro, und der ist doch wahrlich in geschichtlichen Dingen ein nicht zu verachtender Gewährsmann, und seine Mitteilung kommt zudem nicht in Widerspruch mit der in unseren göttlichen Schriften überlieferten Wahrheit. Denn da seit Adam, dem ersten Menschen, noch keine sechstausend Jahre verflossen sind, so ist eine Annahme, die hinsichtlich der Zeitenlänge eine so ganz andere und dieser ausgemachten Wahrheit so widersprechende Berechnung glaubhaft zu machen sucht, viel zu lächerlich, als daß sie eine ernstliche Widerlegung verdiente. Wir glauben doch offenbar am besten in bezug auf die Vergangenheit dem Berichterstatter, der auch die Zukunft so, wie wir sie jetzt als Gegenwart vor Augen haben, vorhergesagt hat. Und was die übrigen Geschichtschreiber betrifft, so berechtigt und verpflichtet uns gerade ihre Abweichung untereinander1, lieber dem zu glauben, der sich nicht in Widerspruch setzt mit der göttlichen Geschichte, an der wir festhalten. Freilich, die Bürger des gottlosen Staates Band 28, S. 1112überall auf Erden sind in Verlegenheit, welchem von den gelehrten Männern, von denen jeder gewichtig erscheint, sie Glauben schenken sollen, wenn sie bei ihnen solche Unstimmigkeit bezüglich soweit zurückliegender Begebenheiten wahrnehmen. Wir dagegen stützen uns hinsichtlich der Geschichte unserer Religion auf Gottes Autorität und sind sicher, daß alles, was mit ihr in Widerspruch steht, ohne weiters falsch ist, gleichviel wie es sich mit dem übrigen Inhalt des Profanschrifttums verhalten mag, der, ob wahr oder falsch, keine Beziehung zu der Frage nach dem rechtschaffenen und glückseligen Leben hat.


  1. Vgl. oben XII 11 [2. Band 218]; unten XXI 6, 1. Absatz. ↩

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The City of God

Chapter 40.--About the Most Mendacious Vanity of the Egyptians, in Which They Ascribe to Their Science an Antiquity of a Hundred Thousand Years.

In vain, then, do some babble with most empty presumption, saying that Egypt has understood the reckoning of the stars for more than a hundred thousand years. For in what books have they collected that number who learned letters from Isis their mistress, not much more than two thousand years ago? Varro, who has declared this, is no small authority in history, and it does not disagree with the truth of the divine books. For as it is not yet six thousand years since the first man, who is called Adam, are not those to be ridiculed rather than refuted who try to persuade us of anything regarding a space of time so different from, and contrary to, the ascertained truth? For what historian of the past should we credit more than him who has also predicted things to come which we now see fulfilled? And the very disagreement of the historians among themselves furnishes a good reason why we ought rather to believe him who does not contradict the divine history which we hold. But, on the other hand, the citizens of the impious city, scattered everywhere through the earth, when they read the most learned writers, none of whom seems to be of contemptible authority, and find them disagreeing among themselves about affairs most remote from the memory of our age, cannot find out whom they ought to trust. But we, being sustained by divine authority in the history of our religion, have no doubt that whatever is opposed to it is most false, whatever may be the case regarding other things in secular books, which, whether true or false, yield nothing of moment to our living rightly and happily.

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