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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
7. Buch

2. Wer sind die auserlesenen Götter und sind sie der Verrichtungen niedrigerer Götter überhoben?

Folgende Götter hebt Varro als auserlesene durch die Zusammenfassung in dem einen Buche hervor: Janus, Jupiter, Saturnus, Genius, Mercurius, Apollo, Mars, Vulcan, Neptunus, Sol, Orcus, den Vater Liber, Tellus, Ceres, Juno, Luna, Diana, Minerva, Venus und Vesta; im ganzen zwanzig und darunter zwölf männliche und acht weibliche. Werden nun diese Gottheiten die auserlesenen genannt im Hinblick auf wichtigere Verrichtungen in der Regierung der Welt oder deshalb, weil sie den Leuten besser bekannt sind und ihnen größere Verehrung zuteil geworden ist? Läge der Grund darin, daß ihnen die wichtigeren Aufgaben im Weltganzen zufallen, so dürften wir sie nicht unter dem sozusagen plebeischen Schwarm von Gottheiten antreffen, der für die kleinen Teilaufgaben bestimmt ist. Allein schon gleich die erste Gottheit, Janus, eröffnet den Zugang für die Aufnahme des Samens, wenn die Leibesfrucht empfangen wird, womit all diese, stückweise den Teilgottheiten zugewiesenen Aufgaben ihren Anfang nehmen. Dabei findet sich auch Saturnus ein, den der Samen selbst angeht; ebenso Liber, der den Mann durch Erguß des Samens befreit; ebenso Libera, die sie auch mit Venus gleichsetzen; sie Band 1, S. 335hat die Aufgabe, die nämliche Wohltat dem Weibe zu erweisen, damit auch dieses durch Samenerguß befreit werde. Sie alle gehören zu denen, die man auserlesene nennt. Jedoch auch die Göttin Mena stellt sich da ein, die der monatlichen Reinigung waltet, eine Tochter Jupiters zwar, aber nicht von edler Art. Und diesen Wirkungskreis der monatlichen Reinigung weist Varro in dem Buche über die auserlesenen Götter der Juno zu, die unter den auserlesenen Göttern sogar die Königin ist und nun hier als Juno Lucina zugleich mit ihrer Stieftochter Mena diesem Blutfluße vorsteht. Es stellen sich weiter ein zwei ganz obskure Götter, ein Vitumnus und ein Sentinus, und spenden der Leibesfrucht der eine das Leben, der andere die Empfindung. Man beachte: obwohl ganz untergeordnete Gottheiten, gewähren sie doch weit mehr als die vielen vornehmen und auserlesenen. Denn in der Tat, was wäre das Ganze, was der Mutterschoß birgt, ohne Hinzutritt des Lebens und der Empfindung anders, als eine ganz gewöhnliche Masse, nicht besser als Schlamm und Staub?

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