7.Die Liebe der heiligen Engel zu uns läßt sie nicht wünschen, daß wir sie, sondern daß wir den einen wahren Gott verehren.
Band 16, S. 525Da nun jene Unsterblichen und Glückseligen in den himmlischen Wohnsitzen, die sich der Gemeinschaft ihres Schöpfers erfreuen und durch seine Ewigkeit gefestigt, durch seine Wahrheit sicher gestellt und durch sein Gnadengeschenk heilig sind, uns Sterbliche und Unselige in Barmherzigkeit lieben mit dem Wunsche, daß wir unsterblich und glückselig seien, so weisen sie es mit Recht von sich, daß wir uns ihnen opfern, sondern wollen vielmehr, daß wir uns dem opfern, dessen Opfer sie selbst samt uns sind, wie sie wohl wissen. Zusammen nämlich mit ihnen bilden wir den einen Staat Gottes, von dem es heißt im Psalm1: „Herrliches ist von dir gesagt, du Stadt Gottes“; nur daß wir der pilgernde Teil dieser Gemeinde sind, jene dagegen der hilfreiche Teil. Aus diesem himmlischen Teil des Staates, wo der Wille Gottes ungehemmt strahlend und unwandelbar Gesetz ist, von dieser himmlischen Kurie sozusagen [denn man trägt dort Sorge (cura]um uns) stammt ja, vermittelt an uns durch Engel2, die Heilige Schrift, worin zu lesen steht3: „Wer den Göttern opfert und nicht dem Herrn allein, der soll ausgerottet werden“. Dieser Schrift, diesem Gesetz, diesen Vorschriften treten zum Zeugnis so große Wunder an die Seite, daß es zur Genüge klar ist, wem wir uns nach der Absicht dieser Unsterblichen und Glückseligen, die uns das Gleiche wünschen wie sich, opfern sollen.