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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
17. Buch

13. Läßt sich der verheißene Friede im wahren Sinn von den Zeiten Salomons behaupten?

Wer ein so großes Gut in dieser Weltzeit und auf dieser Erde erhofft, ist auf dem Irrweg. Hat sich die Verheißung etwa in der Friedensherrschaft Salomons erfüllt? Den salomonischen Frieden hebt ja freilich die Schrift als einen Schatten dessen, was kommen sollte, mit den rühmendsten Worten hervor. Aber einer solchen Vermutung ist doch vorsichtigerweise begegnet, indem auf die Worte; „Und der Sohn der Bosheit wird es fürder nicht demütigen“ sofort erläuternd folgt : „Wie von Anbeginn an seit den Tagen, da ich Richter gesetzt habe über mein Volk Israel“. Richter waren nämlich über jenes Volk gesetzt, seitdem es vom Lande der Verheißung Besitz ergriffen hatte und ehe es Könige erhielt. Und zwar demütigte es der Sohn der Bosheit, d. i. der auswärtige Feind, nicht ununterbrochen, Band 28, S. 1023sondern von Zeit zu Zeit: es löste auch wieder Friede den Krieg ab; ja man stößt während der Richterherrschaft auf längere Friedenszeiten als unter Salomon, der vierzig Jahre regiert hat: unter dem Richter namens Aod gab es achtzig Friedensjahre1. Sonach kann man jene Verheißung nicht auf Salomons Zeiten beziehen, und also noch viel weniger auf die irgendeines anderen Königs. Denn keiner von ihnen hat in so tiefem und langem Frieden regiert wie Salomon; auch war das Judenvolk zu keiner Zeit in der Herrschaft so fest begründet, daß es nicht hätte besorgt sein müssen, Feinden zu unterliegen; denn bei der großen Wandelbarkeit der menschlichen Dinge ist keinem Volke je eine solche Sicherheit vergönnt, daß es für sein irdisches Dasein nicht feindliche Eingriffe zu befürchten hätte. Die Stätte also, die hier verheißen wird als Stätte eines so gefriedeten und sicheren Weilens, ist ewig und gebührt den Ewigen bei der freien Mutter Jerusalem, wo es in Wahrheit ein Volk Israel geben wird; denn dieser Name bedeutet soviel wie „Gott schauend“; und in der Sehnsucht nach solchem Lohne hat man auf dieser mühseligen Wanderschaft ein glaubensfrommes Leben zu führen.


  1. Richt 3, 30. ↩

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