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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
18. Buch

24. Während der Regierung des Romulus lebten die berühmten sieben Weisen, zu der Zeit, da die zehn Stämme, die das Reich Israel bildeten, von den Chaldäern in die Gefangenschaft abgeführt wurden; Romulus wird nach seinem Tode als Gott ausgezeichnet.

Während der Regierung des Romulus soll Thales von Milet gelebt haben1, einer von den sieben Weisen, die nächst den theologisierenden Dichtern, unter denen Orpheus der berühmteste ist, als σοφοί bezeichnet werden, d. i. als Weise. Um dieselbe Zeit wurden die zehn Stämme, die bei der Teilung des jüdischen Reiches den Namen Israel erhalten hatten, von den Chaldäern im Kampf überwunden und in deren Land in Gefangenschaft abgeführt, während jene zwei Stämme, die nach Juda benannt wurden und den Sitz der Herrschaft in Jerusalem hatten, im Lande Juda verblieben. Den Romulus versetzten die Römer, was ja allgemein bekannt ist, nach seinem Tod unter die Götter, weil auch er nicht mehr zum Vorschein kam2; ein Gebrauch, der schon so sehr abgekommen war [und auch später, unter den Cäsaren, nur aus Wohldienerei, nicht aus Überzeugung, wieder aufgenommen wurde], daß Cicero es als sehr ehrenvoll für Romulus bezeichnet, daß ihm diese Auszeichnung zuteil wurde in einem bereits gebildeten und wohlunterrichteten Zeitalter, nicht in rohen und unwissenden Zeiten, wo sich die Menschen leicht irreführen lassen3; freilich die unerschöpfliche Gesprächigkeit der Philosophen und ihr spitzfindiger Scharfsinn waren damals noch nicht so üppig ins Kraut geschossen. Aber wenn Band 28, S. 1082man auch in den späteren Zeiten verstorbene Menschen nicht mehr zu Göttern machte, so verehrte man doch immer noch die von den Vorfahren vergötterten Menschen als Götter und hielt sie für solche; ja man machte die Verführung zu nichtigem und gottlosem Aberglauben noch gefährlicher durch Götzenbilder4, dergleichen die Alten nicht gehabt hatten; und die unreinen Dämonen brachten in den Herzen ihrer Verehrer zuwege, unter anderem auch mittels trügerischer Orakelsprüche, daß selbst erfundene Götterverbrechen, wie man sie in gebildeteren Zeiten nicht mehr erdichtet hätte, gleichwohl durch Spiele den falschen Gottheiten zu Gefallen und Diensten in schändlicher Art auf der Bühne vorgeführt wurden. Nach Romulus regierte sodann Numa, der trotz seiner Verdienste um die Mehrung der doch nur falschen Götter5, von denen er sich Schutz für die Stadt versprach, in ihren Schwärm nicht Aufnahme fand; vielleicht war man der Ansicht, er habe den Himmel bereits so voll angestopft mit Gottheiten, daß für ihn kein Platz mehr aufzutreiben sei. Während seiner Regierung und zu Beginn der Regierung des gottlosen Judenkönigs Manasses, der den Propheten Isaias getötet haben soll, hat, so wird berichtet, die samische Sibylle gelebt.


  1. Vielmehr reichlich 100 Jahre später. ↩

  2. Vgl. oben II 15; III 15. 1. Absatz [1. Band 99 ; 152-54]. ↩

  3. Vgl. unten XXII 6. ↩

  4. Vgl. oben IV 31, 2. Absatz [1. Band 231 f.]. ↩

  5. Vgl. oben III 9 [1. Band 139 f.]. ↩

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