34. Die auf Christus und die Kirche bezügliche Weissagung Daniels und Ezechiels.
Während der babylonischen Gefangenschaft selber sodann weissagten zuerst Daniel und Ezechiel, zwei andere von den großen Propheten. Von ihnen hat Daniel auch den Zeitpunkt der Ankunft und des Leidens Christi nach der Zahl der Jahre bestimmt; es würde indes zu weit führen, die Berechnung hier aufzumachen, und überdies ist das ja schon früher von anderer Seite reichlich oft geschehen. Dagegen über die Macht Christi und über die Kirche läßt er sich also vernehmen1: „Ich schaute in einem Gesichte der Nacht, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen, und er gelangte bis zum Alten an Tagen und ward vor dessen Angesicht gebracht, und ihm ward gegeben Vorrang und Ehre und das Reich; und alle Völker, Stämme und Zungen werden ihm dienen. Seine Macht ist ewige Macht, die nicht vergehen wird, und sein Reich wird nicht zerstört werden.“
Band 28, S. 1101Auch der Prophet Ezechiel, der nach Prophetenart Christum als David einführt, weil er aus dem Samen Davids das Fleisch angenommen hat [und im Hinblick auf diese Knechtsgestalt, in der der Sohn Gottes Mensch geworden ist, wird er auch Knecht Gottes genannt], verkündet ihn prophetisch in folgenden Worten vorher, die er Gottvater in den Mund legt2: „Ich werde über meine Schafe den einen Hirten erwecken, daß er sie weide, meinen Knecht David; und er soll sie weiden und er soll ihnen zum Hirten sein. Ich aber, der Herr, will ihr Gott sein, und mein Knecht David soll in ihrer Mitte Fürst sein; ich, der Herr, habe gesprochen.“ Und an einer anderen Stelle sagt er3: „Und ein König soll herrschen über alle; es soll fürder nicht mehr zwei Völker geben, noch werden sie sich ferner in zwei Reiche teilen; sie sollen sich nicht mehr verunreinigen durch ihre Götzen und ihre Greuel und ihre sonstigen Missetaten. Ich will sie retten aus allen ihren Wohnsitzen, wo sie gesündigt haben, und will sie reinigen; und sie sollen mein Volk, und ich will ihr Gott sein; und mein Knecht David soll König sein über sie, und ein Hirt wird sein über sie alle.“
