Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
12.
Porro si hoc gentilis ille moveretur, cur etiam ipsi, qui appellantur christiani, in multas haereses variasque discedunt, neque hoc a prophetis Hebraeis praetermissum esse doceremus. Tamquam enim esset consequens, ut Iudaeis in sua caecitate demonstratis hoc illi veniret in mentem, quod etiam multi sub nomine christiano ab ipsa christiana societate deviarent, ipse Hieremias velut catechizandi ordinem nobis insinuans continuo subiecit: Clamavit perdix, congregavit, quae non peperit, faciens divitias suas non cum iudicio. Perdix enim, nimis contentiosum animal, notum est, quanta aviditate ipsius contentionis currat in laqueum. Non enim disputare amant haeretici, sed quoquo modo superare impudentissima pervicacia, ut congregent, sicut hic dixit, quae non pepererunt. p. 392,2 Christianos enim, quos maxime Christi nomine seducunt, iam per ipsius Christi evangelium natos inveniunt et faciunt illos divitias suas, non sane cum iudicio, sed cum temeritate inconsiderata. Non enim intellegunt ibi esse veram et salubrem et quodam modo germanam atque radicalem christianam societatem, unde istos separaverunt, quos ad suas divitias congregarunt. Et quia de talibus dicit apostolus: Sicut enim Iamnes et Mambres restiterunt Moysi, sic et isti resistunt veritati, homines mente corrupti, reprobi circa fidem; sed ultra non proficient; dementia enim eorum manifesta erit omnibus, sicut et illorum fuit, sequitur et hic propheta et dicit de perdice, qui congregavit, quae non peperit: In dimidio dierum eius derelinquent eum et in novissimis suis erit insipiens, id est qui primo tamquam per pollicitationem et ostentationem excellentis sapientiae seducebat, erit insipiens, id est apparebit insipiens. p. 392,18 Eis quippe, quibus primo sapiens erat, tunc erit insipiens, cum apparebit, quia dementia eius nota erit omnibus.
Traduction
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Gegen Faustus
12.
Wenn sodann unser Heide auch daran Anstoss nähme, dass ausgerechnet Menschen, die Christen genannt werden, sich in so zahlreiche und verschiedenartige Häresien aufspalten, würden wir ihn belehren, dass auch dieser Punkt von den Hebräischen Propheten nicht übergangen wurde. Als ob es Jeremias, nachdem er die Juden in ihrer Verblendung dargestellt hatte, ganz folgerichtig eingefallen wäre, dass auch viele Träger des Christennamens von der christlichen Gemeinschaft abirren werden, fügte er gleich hinzu, und gab uns damit gleichsam den Aufbau unserer Katechese vor (Jer. 17,11): Es gluckte das Rebhuhn, es scharte um sich, was es nicht selber ins Leben gebracht hatte, es schuf sich seinen Reichtum ohne vernünftige Überlegung. Das Rebhuhn, ein ausnehmend streitsüchtiger Vogel, ist ja bekannt dafür, wie begierig es den Streit um des Streites willen sucht und dabei in die Falle läuft. Und auch die Häretiker haben nicht das Ziel, Meinungen auszutauschen, sondern um jeden Preis, mit rücksichtslosester Starrköpfigkeit ihre Meinung durchzusetzen, und so um sich zu scharen, wie sich der Prophet ausdrückte, was sie nicht selber ins Leben gebracht haben. Es sind ja vor allem die Christen, die sie mit dem Namen Christi in die Irre führen; und auf diese treffen sie, nachdem sie bereits aus dem Evangelium Christi geboren sind, und machen sie zu ihrem eigenen Reichtum, ohne vernünftige Überlegung, sondern in blindem Draufgängertum. Denn sie erkennen nicht, dass die wahre und heilbringende, sozusagen brüderliche und tiefverwurzelte christliche Gemeinschaft sich dort befindet, von wo sie diese Menschen, die sie als eigenen Reichtum um sich scharten, losgerissen haben. Und da der Apostel über solche Menschen sagt (II Tim. 3,8 f.): Wie nämlich Iamnes und Mambres sich dem Moses widersetzten, so widersetzen sich diese Menschen der Wahrheit; ihr Denken ist verdorben, in ihrem Glauben haben sie sich nicht bewährt; doch sie werden keinen Erfolg haben, denn ihr Unverstand wird allen offenkundig sein, wie es auch bei jenen war, fährt hier (Jer. 17,11) auch der Prophet fort und sagt über das Rebhuhn, das um sich sammelte, was es nicht selber ins Leben gebracht hatte: In der Mitte seiner Tage werden sie es verlassen, und am Ende wird es als töricht gelten, d.h. wer da zuerst durch Versprechungen und Vorspiegeln herausragender Weisheit verführen konnte, wird als töricht gelten, d.h. seine Torheit wird offenkundig werden. Denn er wird jenen, denen er zuerst als weise galt, dann als töricht gelten, wenn seine Torheit einmal offenkundig sein wird, weil sie allen bekannt ist.