Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
11.
Ista autem, quam doctrina apostolica virginem castam uni viro exhibens Christo, a fallacia serpentis, qua tu corrupta es, monet ut caveat, agnoscit deum prophetarum deum verum, deum suum. 438,4 Huius ultimae pollicitationi secura credit, cuius tanta promissa completa iam tenet, nec quisquam dicit ad praesens tempus ei confictos esse prophetas, quos in Iudaeorum codicibus asserit. Quid enim incredibilius promittebatur quam id, quod Abrahae dictum est: In semine tuo benedicentur omnes gentes? Et quid certius iam tenemus exhibitum? Illa certe est ultima eius promissio, quam propheta breviter ita commemorat: Beati, qui habitant in domo tua; in saecula saeculorum laudabunt te. Finita quippe omni indigentia et novissima inimica morte destructa perpetua dei laus erit otiosorum negotium, quo iam nemo accedet, unde iam nemo discedet. Quod alibi propheta ita commemorat: p. 438,16 Collauda, Hierusalem, dominum; lauda deum tuum, Sion, quoniam confirmavit seras portarum tuarum, benedixit filios tuos in te. Clausis portis nullus intrabit, nullus exibit. Quod et ipse sponsus in evangelio dicit fatuis virginibus etiam pulsantibus se non aperturum. Haec Hierusalem, sancta ecclesia, sponsa Christi, in apocalypsi Iohannis copiosius uberiusque describitur. Non credat huic propheticae promissioni virgo casta, si non iam tenet, quod ei per eandem prophetiam hoc tempore futurum promissum est: Audi filia et vide et inclina aurem tuam et obliviscere populum tuum et domum patris tui, quoniam concupivit rex speciem tuam, quia ipse est deus tuus, et adorabunt eum filiae Tyri in muneribus; vultum tuum deprecabuntur divites plebis. Omnis gloria eius filiae regis intrinsecus, in fimbriis aureis circumamicta varietatibus; afferentur regi virgines post eam, proximae eius afferentur tibi, in laetitia et exultatione adducentur in templum regis. Pro patribus tuis nati sunt tibi filii, constitues eos principes super omnem terram; memores erunt nominis tui in omni progenie et generatione; propterea populi confitebuntur tibi in aeternum et in saeculum saeculi. p. 439,9 Sed tu infelix a serpente corrupta quando uel cogitare conaris, quae sit pulchritudo filiae regis intrinsecus? Ipsa est enim castitas mentis, ubi tu vitiata es, ut aperirentur tibi oculi ad amandum et adorandum solem et lunam, ac si per iustum iudicium dei alienareris a ligno vitae, quod est aeterna et interna sapientia, nihilque aliud vocares putaresque veritatem atque sapientiam nisi lucem istam, quam per male apertos oculos tractam et in immensum auctam multipliciterque variatam per imagines fabulosas impudica mente convolveres. p. 439,18 Hae sunt fornicationes tuae nimis abominandae. Et tamen patienter cogita eas et revertere ad me dicit veritas. Revertere ad me et mundaberis, reparaberis, si confundaris tibi et refundaris mihi. Hoc audi, hoc dicit vera veritas, quae nec fallacibus formis cum tenebrarum gente pugnavit nec fallaci sanguine te redemit.
Traduction
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Gegen Faustus
11.
Unsere Kirche aber, welche die Lehre des Apostels vor der Falschheit der Schlange, die dich verdorben hat, warnt, weil sie diese als reine Jungfrau zu Christus hinführen will (cf. II Kor. 11,2), diese Kirche anerkennt den Gott der Propheten als den wahren Gott, als ihren Gott. Seiner Endverheissung (438,10) glaubt sie ohne Sorge, nachdem sie schon so viele seiner Verheissungen erfüllt sieht; und niemand behauptet, sie habe die Propheten, auf die sie sich in den Schriften der Juden beruft, nach Kenntnis der Gegenwart selber erfunden. Was gibt es Unglaublicheres als die Verheissung, die Abraham empfangen hat (gen. 22,18): In deinem Nachkommen werden alle Völker gesegnet sein? Und welche Verheissung ist deutlicher in Erfüllung gegangen als diese? Und dies ist gewiss die Endverheissung, die der Prophet kurz in folgende Worte fasst (Ps. 83,5): Glückselig, die wohnen in deinem Haus; sie werden dich preisen in alle Ewigkeit. Denn wenn einmal aller Mangel zu Ende, und der letzte Feind, der Tod, entmachtet sein wird (cf. I Kor. 15,26), wird ihnen in sorglosem Dasein das immerwährende Lob Gottes obliegen, und keiner wird hier mehr hinzukommen, und keiner wird von hier weggehen. Dies beschreibt der Prophet an anderer Stelle mit folgenden Worten (Ps. 147,1 f.): Lobe, Jerusalem, den Herrn, preise deinen Gott, Sion, denn er verstärkte die Riegel deiner Tore, er segnete deine Kinder, die in dir wohnen. Wenn die Tore geschlossen sind, wird niemand eintreten, niemand wird hinausgehen. Ähnlich sagt auch der Bräutigam selber im Evangelium zu den törichten Jungfrauen, die noch anklopfen, dass er ihnen nicht öffnen werde (cf. Mt. 25,11 f.). Dieses Jerusalem, die heilige Kirche, die Braut Christi, wird in der Apokalypse des Johannes noch beredter und ausführlicher beschrieben. Und die reine Jungfrau würde jener prophetischen Verheissung (Ps. 147,1 f.) kaum Glauben schenken, wenn sie nicht bereits erfüllt sähe, was ihr durch dieselbe Prophetie für die jetzige Zeit vorhergesagt wurde (Ps. 44,11 ff.): Höre Tochter, sieh her und neige dein Ohr und vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters. Denn der König verlangt nach deiner Schönheit, er ist ja dein Gott, und die Töchter von Tyrus werden ihn mit ihren Gaben verehren; deinem Antlitz werden huldigen die Reichen des Volkes. Die ganze Herrlichkeit der Königstochter kommt von innen, sie ist in bunter Pracht umhüllt mit goldenen Quasten; es werden zum König geführt die Jungfrauen in ihrem Gefolge, ihre Freundinnen werden zu dir geführt, unter Jubel und Freude werden sie zum Tempel des Königs geleitet. An Stelle deiner Väter werden dir Söhne geboren, du wirst sie zu Fürsten machen über das ganze Land; sie werden deiner eingedenk bleiben Generation für Generation; darum werden die Völker dich lobpreisen auf ewig und für alle Zeiten. Du aber, du Unglückselige, die du von der Schlange verdorben wurdest, wann endlich willst du auch nur darüber nachzudenken, was denn diese Schönheit der Königstochter, die von innen kommt (ib. 14) eigentlich ist? Damit ist nämlich die Reinheit des Denkens gemeint, etwas was bei dir so verdorben ist, dass dir die Augen nur aufgingen (cf. Gen. 3,7), um Sonne und Mond zu verehren, als ob du durch das gerechte Urteil Gottes vom Baum des Lebens – was nichts anderes bedeutet als die ewige und innerliche Weisheit –, verstossen wärest, und nichts anderes mehr als Wahrheit und Weisheit bezeichnen und betrachten könntest als jenes Licht, das du mit zugekniffenen Augen aufnimmst, ins Unermessliche vergrösserst, in mythischen Bildern endlos abwandelst und in deinem schamlosen Geist hin und her wälzest. Das sind deine durch und durch verabscheuungswürdigen Hurereien! Und trotzdem sagt die Wahrheit geduldig: Denk darüber nach und kehre zu mir zurück. Kehre zu mir zurück und du wirst geläutert werden; du wirst wieder heil werden, wenn du über dich selbst erschrickst und in meine Arme kommst. Hör darauf, das sagt die echte Wahrheit, die nicht in vorgetäuschten Gestalten mit dem Volk der Finsternis kämpfte, und die dich nicht vorgetäuschtem Blut loskaufte