Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
14.
Verumtamen si antiqui iusti, qui sacramentis illis intellegebant venturam praenuntiari revelationem fidei, ex qua, licet adhuc operta et abscondita, munere tamen pietatis intellecta, etiam tunc ipsi vivebant, quia in hac vita nemo esse potest iustus, nisi qui ex fide vivit: si ergo antiqui iusti pro illis praenuntiativis sacramentis et rerum nondum impletarum figuris omnia dura et horrenda perpeti parati fuerunt et plerique perpessi sunt; si tres pueros Danihelemque praedicamus, quia de mensa regis contaminari noluerunt, quod erat contra illius temporis sacramentum; p. 511,12 si Machabaeos cum ingenti admiratione praeferimus, quia escas, quibus nunc christiani licite utuntur, attingere noluerunt, quia tunc pro tempore prophetico non licebat: quanto magis nunc pro baptismo Christi, pro eucharistia Christi, pro signo Christi ad omnia perferenda paratior debet esse christianus, cum illae fuerint promissiones rerum complendarum, haec sint indicia completarum? Quod enim adhuc promittitur ecclesiae, id est corpori Christi, et in manifestatione praedicatur et in ipso capite corporis salvatore, id est in ipso mediatore dei et hominum homine Christo Iesu, iam utique completum est. Quid enim promittitur nisi vita aeterna ex resurrectione a mortuis? Hoc iam completum est in illa carne, quod verbum caro factum est et habitavit in nobis. Tunc ergo _et _occulta erat fides; nam eadem credebant eademque sperabant omnes iusti et sancti etiam temporum illorum p. 511,27 et promissiva erant illa omnia sacramenta omnisque ritus ille sacrorum. Nunc autem revelata est fides, in quam conclusus erat populus, quando sub lege custodiebatur, et quod fidelibus promittitur in iudicio, iam completum est in exemplo per eum, qui legem et prophetas non venit solvere, sed adimplere.
Traduction
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Gegen Faustus
14.
Wenn nun aber die Gerechten des Alten Testaments, die erkannten, dass mit jenen Heilsritualen die zukünftige Enthüllung des Glaubens, angekündigt wurde, aus dem heraus sie schon damals lebten, weil ja in diesem Leben niemand gerecht sein kann, der nicht aus dem Glauben heraus lebt (cf. Rm. 1,17) – sie hatten nämlich diesen Glauben, auch wenn er noch verhüllt und verborgen war, dank ihrer Gottgläubigkeit bereits erkannt –: wenn also diese Gerechten des Alten Testaments bereit waren, für jene in die Zukunft weisenden Heilsrituale, jene Modellbilder einer noch nicht vollendeten Wirklichkeit, sämtliche harten, ja grauenerregenden Prüfungen auf sich zu nehmen, und diese grösstenteils auch tatsächlich auf sich nehmen mussten; wenn wir etwa Daniel und die drei jungen Männer dafür preisen, dass sie sich weigerten, sich mit den Speisen der königlichen Tafel unrein zu machen (cf. Dan. 1,8), weil dies dem Heilsritual jener Zeit widersprochen hätte; wenn wir mit grösster Bewunderung über die Makkabäer-Brüder erzählen, dass sie sich weigerten, Speisen, die die heutigen Christen erlaubterweise zu sich nehmen, anzurühren (cf. II Makk. 7), weil diese damals, der prophetischen Zeit entsprechend, nicht erlaubt waren: wie viel eher noch muss der heutige Christ bereit sein, für die Taufe Christi, für die Eucharistie Christi, für das Zeichen Christi alles auf sich zu nehmen; denn jenes waren ja Verheissungen für etwas, was in der Zukunft erfüllt werden sollte, dies aber Hinweiszeichen für etwas, was bereits in Erfüllung gegangen ist! Denn was weiterhin als Verheissung an die Kirche, das heisst an den Leib Christi, vorliegt, das wird in unverhüllter Form verkündet, und es ist ja am Haupt dieses Leibes (cf. Eph. 5,23), unserem Retter, d.h. dem Mittler zwischen Gott und den Menschen, dem Menschen Christus Jesus (I Tim. 2,5) bereits in Erfüllung gegangen. Denn was anderes wird uns noch verheissen als das ewige Leben nach der Auferstehung von den Toten? Dies aber ist schon in Erfüllung gegangen in jenem Fleisch, das als Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat (cf. Joh. 1,14). Damals also war der Glaube verhüllt; denn für alle Gerechten und Heiligen, die es auch in jenen Zeiten gab, war das, woran sie glaubten, gleichzeitig das, worauf sie hofften; dazu hatten alle Heilssymbole und das ganze Heilsritual bei ihnen die Funktion der Verheissung. Jetzt aber ist der Glaube enthüllt, auf den hin jenes Volk eingeschlossen war, als es sich im Gefängnis des Gesetzes befand (cf. Gal. 3,23), und was den Gläubigen für das Gericht verheissen ist, das ist schon beispielhaft verwirklicht durch ihn, der nicht gekommen ist, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden (cf. Mt. 5,17).