Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
1.
Faustus dixit:_ Cur legem blasphematis et prophetas?_Minime quidem nos hostes sumus aut inimici legis ac prophetarum, sed nec ullius omnino, adeo ut si modo per ipsos vos liceat, simus parati fateri falsa illa omnia esse, quae de eis scripta sunt et quorum causa videntur nobis exosi. p. 591,6 Sed enim vos repugnatis et scriptoribus assentiendo vestris in crimen forsitan prophetas innocentes adducitis, infamatis patriarchas, dedecoratis et legem atque, quod sit stultius, vultis et scriptores vestros non esse mendaces et eos tamen religiosos ac sanctos, quorum hi flagitia et turpes conscripserint vitas. Quod quia utrumque pariter constare non potest, oportet enim aut hos fuisse malos, aut illos mendaces et falsos, p. 591,14
Traduction
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Gegen Faustus
1.
Faustus sagte: Warum verunglimpft ihr das Gesetz und die Propheten?Nun, wir empfinden in keiner Weise Feindschaft oder Abneigung gegen das Gesetz und die Propheten, wie überhaupt gegen niemanden, ja wir wären sogar bereit, wenn ihr selber nur damit einverstanden wäret, all das als Fälschung zu erklären, was über sie geschrieben wurde, und was uns Anlass gibt, sie verabscheuungswürdig zu finden. Aber ihr seid es ja, die sich dagegen sträuben, ihr bringt durch das Einverständnis mit euren Schriftstellern unschuldige Propheten vielleicht auf die Anklagebank, ihr bringt die Patriarchen in einen üblen Ruf, ihr entehrt dazu noch das Gesetz und – was wohl ziemlich widersinnig ist –, ihr betrachtet eure Schriftsteller als wahrheitsliebend, gleichzeitig aber jene Gestalten, deren Schandtaten und üble Lebensführung sie beschrieben, trotzdem als gottesfürchtig und heilig. Da nicht beide Aussagen gleichermassen wahr sein können – denn entweder müssen dieses üble Gestalten, oder aber jenes Lügner und Fälscher sein –,