• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Edition Masquer
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

25.

Sic autem isti in quibusdam factis, a quorum altitudine longe sunt, reprehendunt tamquam libidinem prophetarum, sicut nonnulli etiam sacrilegi paganorum reprehendunt tamquam stultitiam vel potius tamquam dementiam Christi, quia tempore anni non congruo poma quaesivit in arbore, aut puerilis cuiusdam fatuitatis affectum, quod inclinato capite digito scribebat in terra et, cum hominibus interrogantibus respondisset, rursus hoc facere coepit. Nihil enim sapiunt nec intellegunt in magnis animis quasdam virtutes vitiis parvorum animorum esse simillimas nonnulla specie<i ?> , sed nulla aequitatis comparatione. p. 619,19 Similes autem sunt qui in magnis ista reprehendunt pueris imperitis in schola, qui cum pro magno didicerint nomini numeri singularis verbum numeri singularis esse reddendum, reprehendunt latinae linguae doctissimum auctorem, quia dixit: Pars in frusta secant - debuit enim, inquiunt, dicere: secat -, et quia norunt religionem dici, culpant eum, quia geminata l littera dixit: Relligione patrum. Unde non absurde fortasse dicatur, in genere suo quantum distant schemata et metaplasmi doctorum a soloecismis et barbarismis imperitorum, tantum distare figurata facta prophetarum a libidinosis peccatis iniquorum. p. 620,4 Ac per hoc sicut puer in barbarismo reprehensus si de Vergili metaplasmo se vellet defendere, ferulis caederetur, ita quisquis cum ancilla suae coniugis volutatus Abrahae factum, quod de Agar prolem genuerit, in exemplum defensionis assumpserit, utinam non plane ferulis, sed vel fustibus coercitus emendetur, ne cum ceteris adulteris aeterno supplicio puniatur. Minimae quidem illae res, istae autem magnae sunt, nec ad hoc inde ducta similitudo est, ut schema sacramento et soloecismus adulterio coaequetur. Verumtamen proportione sui cuiusque generis quod in illis locutionum quibusdam virtutibus seu vitiis peritia vel imperitia, hoc in his morum quamvis longe in diverso genere virtutibus seu vitiis sapientia vel insipientia valet. p. 620,17

Traduction Masquer
Gegen Faustus

25.

Wenn aber die Manichäer gewisse Handlungen, deren tiefes Geheimnis ihnen ganz fremd ist, als Ausschweifung der Propheten kritisieren, so handeln sie ähnlich wie manche Gotteslästerer unter den Heiden, die es als Torheit oder besser als Verrücktheit Christi kritisieren, wenn er zu unpassender Jahreszeit einen Baum nach Früchten absuchte (cf. Mt. 21,19; Mk. 11,13), oder als Anwandlung kindlicher Albernheit, wenn er sich bückte und mit dem Finger auf die Erde schrieb, und, nachdem er auf die Fragen der Menschen geantwortet hatte, dasselbe nochmals tat (cf. Joh. 8,6 ff.). Denn sie haben keinen Verstand und begreifen nicht, dass manche positiven Eigenschaften grosser Seelen negativen Eigenschaften kleiner Seelen sehr ähnlich sind, wobei sie sich aber nur in ihrer äusseren Erscheinung, keinesfalls in ihrem inneren Wert vergleichen lassen. Wer aber solche Handlungen bei grossen Seelen kritisiert, ähnelt naiven Schulkindern, die als wichtige Regel gelernt haben, dass einem Subjekt im Singular ein Verb im Singular zuzuordnen ist, und die deshalb den feinsten Sprachkünstler unter den lateinischen Autoren kritisieren, weil er formulierte (VERG. Aen.I 212): Ein Teil schneiden Brocken zurecht – ihrer Meinung nach sollte er nämlich schneidet zurecht sagen –, oder die wissen, dass man religio sagt, und deshalb dem Dichter als Fehler ankreiden, wenn er relligione patrum mit Doppel-L schrieb (cf. Aen. 2,715). So wäre wohl folgender Vergleich nicht unpassend: so gross im Bereich des Sprachlichen der Unterschied zwischen rhetorischen Figuren und Metaplasmen (poetischen Neubildungen) von Sprachkünstlern und den Soloezismen (syntaktischen Fehlern) und Barbarismen (falschen Wortformen) ungeübter Schreiber ist, ebenso gross ist der Unterschied zwischen den als Modellbilder dienenden Handlungen der Propheten, und den aus Zügellosigkeit begangenen Sünden der Gottlosen. Wie nun ein Knabe, der wegen einer falschen Wortform gerügt wurde, und sich darauf mit einer poetischen Neubildung des Vergil herausreden wollte, Gertenhiebe bekommt, genau so müsste also ein jeder, der sich mit der Magd seiner Ehefrau gewälzt hat und nachher die Tat des Abraham – dieser habe ja mit der Agar Nachkommen gezeugt (cf. Gen. 16) – als Beispiel zu seiner Verteidigung in Anspruch nimmt, zurechtgewiesen werden – und zwar nicht mit Gertenhieben sondern gleich mit Stockhieben –, damit er nicht mit den andern Ehebrechern zusammen zur ewigen Strafe verdammt wird. Zugegeben, jene sprachlichen Dinge sind Nebensächlichkeiten, die moralischen dagegen ganz zentral, und ich habe den Vergleich zwischen den beiden nicht etwa deswegen gezogen, um eine rhetorische Figur mit einem Heilssymbol, einen syntaktischen Fehler mit einem Ehebruch auf gleiche Stufe zu stellen. Hat man allerdings die Relationen innerhalb der beiden Bereiche im Auge, so kann man doch sagen: wie bei der Bewertung von „Vorzügen“ oder„Mängeln“ im sprachlichen Ausdruck das Kriterium „Sprachkunst“ oder „sprachliches Unvermögen“ wichtig ist, so ist es – allerdings auf einer ganz andern Ebene – bei der Bewertung von „Tugenden“ und „Lastern“ im moralischen Verhalten das Kriterium „Weisheit“ oder „Torheit“.

  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
Traductions de cette œuvre
Contre Fauste, le manichéen Comparer
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Comparer

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité