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Gegen Faustus
10.
Augustinus antwortete: Schlau erklärst du dich zwar bereit, falls du in den Schriften des Moses irgendwelche Prophetien über Christus fändest, diese anzunehmen, so wie man etwa einen Meerfisch geniesst, während man das Wasser, dem er entnommen wurde, wegschüttet (440,15). Da nun aber alles, was Moses geschrieben hat, von Christus handelt, d.h. sich zur Gänze auf Christus bezieht, - sei es, dass er ihn durch Modellbilder in Form von Geschehnissen, Handlungen oder Aussprüchen ankündigt (426,17; 427,9), sei es, dass er uns seine Gnade und seinen Ruhm vor Augen führt -, weigerst du dich als einer, der bereits an den frei erfundenen und betrügerischen Christus aus den Schriften des Mani glaubt, jenen Aussagen des Moses Glauben zu schenken, so wie du dich auch weigerst, Fisch zu essen. Allerdings gibt es da den Unterschied, dass du Moses feindselig angreifst, den Fisch hingegen heimtückisch lobst. Wenn nämlich der Genuss von Meerfisch unschädlich ist, wie du selber gesagt hast (440,15), warum predigt ihr dann so hartnäckig seine Schädlichkeit, dass ihr lieber vor Hunger umkommen möchtet als von ihm zu essen, wenn einmal nichts anderes zum Essen da wäre? Und was soll man dazu sagen, wenn nach eurer Lehre jegliches Fleisch unrein ist, und in jedem Wassertropfen und in jeder Pflanzengattung jenes erbarmungswürdige Leben eures Gottes festgehalten wird, das sich nur auf dem Weg über eure Nahrung herausfiltern lässt, dass dein verabscheuungswürdiger Aberglaube dich also zwingt, den Fisch, den du gelobt hast (440, 15) wegzuwerfen, dagegen das Meerwasser zu trinken und das Dornengestrüpp zu verspeisen, wovon du so verächtlich gesprochen hast (440,12. 16)? Wenn du aber auch noch den Diener Gottes den Dämonen gleichstelltest (440,21), ihn also, falls sich in seinen Büchern etwas finden liesse, was Christus ankündet, für etwa so glaubwürdig hieltest wie jene, als sie Christus bekannten (cf. Mt. 8,29), so wisse, dass Moses die Schmähungen, die seinem Herrn widerfuhren, auch bei sich selber erträgt. Denn wenn der Herr des Hauses Beelzebub genannt wird, wie viel mehr dann auch seine Hausgenossen (Mt. 10,25)! Ihr Manichäer aber solltet erkennen, wer eure Lehrmeister sind; und ihr seid wahrhaft noch verruchter als jene, die den Herrn in dieser Weise geschmäht haben. Jene glaubten nämlich nicht, dass er Christus ist, und hielten ihn deshalb für einen Betrüger, ihr dagegen hält jene Lehre für die einzig wahre, die es wagt, Christus als Betrüger zu verkünden.
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Reply to Faustus the Manichaean
9.
Augustin replied: Your idea of taking any prophecies of Christ to be found in Moses, as a fish out of the sea, while you throw away the water from which the fish is taken, is a clever one. But since all that Moses wrote is of Christ, or relates to Christ, either as predicting Him by words and actions, or as illustrating His grace and glory, you, with your faith in the untrue and untruthful Christ from the writings of Manichaeus, and your unbelief in Moses, will not even eat the fish. Moreover, though you are sincere in your hostility to Moses, you are hypocritical in your praise of fish. For how can you say that there is no harm in eating a fish taken out of the sea, when your doctrine is that such food is so hurtful, that you would rather starve than make use of it? If all flesh is unclean, as you say it is, and if the wretched life of your god is confined in all water or plants, from which it is liberated by your using them for food, according to your own vile superstition, you must throw away the fish you have praised, and drink the water and eat the thistles you speak of as useless. As for your comparison of the servant of God to devils, as if his prophecies of Christ resembled their confession, the servant does not refuse to bear the reproach of his master. If the Master of the house was called Beelzebub, how much more they of His household! 1 You have learned this reproach from Christ's enemies; and you are worse than they were. They did not believe that Jesus was Christ, and therefore thought Him an impostor. But the only doctrine you believe in is that which dares to make Christ a liar.
-
Matt. x. 25. ↩