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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

11.

Nun verlangst du von mir (444,6), Zeugnisse vorzulegen, in denen Moses auf Christus hinweist. Zwar habe ich weiter oben (cf. B.VI. XII-XV) schon zahlreiche Beispiele gezeigt, doch wer könnte darin Vollständigkeit erreichen? Zumal jener irregeleitete Mensch entschlossen zu sein scheint, kaum lege ich eine solche Stelle vor, deren Sinn wenn immer möglich in eine andere Richtung umzudeuten, oder aber zu erklären – wenn er einmal durch die Offensichtlichkeit der Wahrheit allzu klar überwältigt ist –, er akzeptiere sie, wie einen zarten Fisch aus dem salzigen Meer (440,15), ohne sich aber deshalb verpflichtet zu fühlen, die gesamte Schrift des Moses, gleichsam das Meerwasser, aufzuschlürfen. So halte ich es im Rahmen dieses Werkes für ausreichend, wenn ich zeige, dass jene Stellen, die Faustus für seine Kritik an den Gesetzesbüchern der Hebräer ausgewählt hat (deut. 18,15. 18; 28,66;21,23 etc.), richtig interpretiert, der Verkündigung Christi dienen. Wenn sich nun schon anhand jener Stellen, die uns der Feind als lächerlich und verurteilenswert vorhält, erweist, dass er selber von der christlichen Wahrheit zu verurteilen ist, dürfte deutlich genug werden, sei es schon beim Vorlesen oder spätestens nach sorgfältiger und wahrheitsgetreuer Analyse, dass auch alles übrige mit dem christlichen Glauben in Einklang steht. So hast du also, du Meister sämtlicher Betrugskünste, keinen Grund mehr, auf das Wort des Herrn im Evangelium hin (Joh. 5,46): Wenn ihr dem Moses glauben würdet, würdet ihr auch mir glauben; denn jener schrieb ja von mir, völlige Verunsicherung vorzutäuschen, als bliebe dir nur noch eine der beiden Möglichkeiten, entweder dieses Kapitel als gefälscht oder Jesus als Lügner zu deklarieren (441,7). So echt nämlich dieses Kapitel ist, so wahrhaftig ist Jesus. Es schien mir aber richtiger, heisst es weiter (441,10), den Verfassern des Textes eine Fälschung statt dem Urheber der Wahrheit eine Lüge zu unterstellen. So glaubst du also an Christus als den Urheber der Wahrheit, und verkündest gleichzeitig, dass er sein Fleisch, seinen Tod, seine Wunden und seine Narben vorgetäuscht habe? Ich möchte nun, dass du mir zeigst, woher du Christus als Urheber der Wahrheit kennengelernt hast, wenn du dich erdreistest, jenen Männern, die über ihn schrieben, deren Glaubwürdigkeit, durch die frische Erinnerung empfohlen und gesichert, auf die folgenden Generationen ausstrahlte, eine Fälschung zu unterstellen. Du hast ja Christus nicht gesehen, er hat auch nicht mit dir, wie mit den Aposteln, gesprochen, und hat dich auch nicht, wie den Saulus, vom Himmel aus angerufen (cf. Apg. 9,4 ff.). Was können wir über ihn wissen, was glauben, ausser das, was die Schrift bezeugt? Wenn nun aber das Evangelium lügt, das bei allen Völkern verbreitet und bekannt ist, und dessen Heiligkeit seit Beginn der Verkündigung des Namens Christi in sämtlichen Gemeinden höchste Verehrung geniesst, welche Schrift kann dann noch als glaubwürdige Zeugin für Christus aufgerufen werden? Welchen Text kannst du noch zitieren, ohne dass ihn jemand, der nicht glauben will, als gefälscht bezeichnen wird, wenn sogar das Evangelium bei all seiner Bekanntheit angezweifelt wird?

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

11.

Exigis a me, ut ostendam, quaenam scripserit de Christo Moyses. Iam quidem superius multa demonstrata sunt, sed quis possit omnia demonstrare? Praesertim quia, si quaedam commemorem, paratus videtur iste perversus vel in alium sensum ea conari pervertere uel, si fuerit evidentia clarioris veritatis oppressus, dicere se illa tamquam de mari salso suavem piscem capere nec ideo se ad totam scripturam Moyseos velut ad aquam marinam bibendam cogi oportere. p. 449,18 Quapropter sufficere arbitror huic operi, ut ea ipsa, quae reprehendenda secerpsit de scriptura legis Hebraeorum, ad Christum praedicandum pertinere, si recte intellegantur, ostendam. Ex quo satis appareat multo magis cetera vel statim pronuntiata vel diligenter ac veraciter perscrutata christianae fidei conuenire, si ea, quae deridenda atque damnanda obicit inimicus, eis ipsis convincatur christiana veritate damnandus. p. 449,25 Quapropter, o plene omni fallacia, cum dominus in evangelio dixerit: Si crederetis Moysi, crederetis et mihi; de me enim ille scripsit, nihil est, quod te in ingenti aestu positum fingas et cogi videaris in alterum e duobus, ut aut falsum pronunties capitulum hoc aut mendacem Iesum. Sicut enim hoc capitulum verum est, ita et verax est Iesus. Rectius visum est inquit scriptoribus ascribere falsitatem quam veritatis auctori mendacium. Itane tu Christum credis veritatis auctorem, quem praedicas carnis et mortis et vulnerum et cicatricum simulatorem? Volo mihi ostendas, unde auctorem veritatis didiceris Christum, si eis, qui de illo scripserunt, quorum auctoritas recenti memoria commendata atque firmata in posteros emanavit, audes adscribere falsitatem. Non enim vidisti Christum, aut quemadmodum cum apostolis locutus est tecum, aut de caelo te sicut Saulum vocavit. 450,13 Quid de illo sentire, quid credere possumus, nisi quod scriptum testatur? Porro si mendax est evangelium disseminatum et notum omnibus gentibus et ab initio praedicationis nominis Christi in ecclesiis omnibus in tanto sanctitatis culmine collocatum, quae scriptura proferri potest, cui de Christo fides habenda sit? Quid poteris proferre scriptum, quod non ille, qui hoc non vult credere, dicat esse confictum, si tanta evangelii notitia venit in dubium?

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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