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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

4.

Augustinus antwortete: Da du hier nur wiederholst, was von uns schon mehrfach verworfen und widerlegt wurde, wollen auch wir unverdrossen die Argumente wiederholen, die uns zur Widerlegung dienten: All die Vorschriften aus dem Gesetz und den Propheten, welche die Christen nicht befolgen, weisen zeichenhaft auf das hin, was diese heute befolgen. Jenes waren nämlich Modellbilder künftiger Wirklichkeit, die ihre Bedeutung verlieren mussten, sobald diese Wirklichkeit selber durch Christus enthüllt und sichtbar gemacht war, sodass also Gesetz und Propheten eben dadurch, dass jene Vorschriften bedeutungslos wurden, zur Vollendung gelangten. Beim Propheten steht ja auch der Satz (Jer. 31,32), dass Gott einen Neuen Bund schliessen werde, nicht jenem gleich, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe. Jenem Volk waren nämlich, passend zu seinem steinernen Herzen, zahlreiche – ihm zwar angemessene, aber kaum heilsame – Vorschriften auferlegt worden, welche eigentlich dazu dienten, die zukünftige Wirklichkeit modellhaft vorzubilden und anzukündigen; doch wurden sie von Menschen, die ihren Sinn nicht erkannten, eifrig befolgt. Seitdem aber gekommen ist und enthüllt wurde, was durch sie versinnbildlicht war, sind sie nicht mehr Handlungsanweisungen, man liest sie vielmehr, um ihren Sinn zu verstehen. Daher steht bei den Propheten über diese zukünftige Wirklichkeit auch folgender Satz (Ez. 11,19): Ich werde ihnen das Herz aus Stein wegnehmen und ihnen ein Herz aus Fleisch geben, d.h. nicht ein Herz ohne Empfindung, sondern ein Herz, das empfindet. Darauf bezieht sich auch der Apostel, wenn er sagt (II Kor. 3,3): Nicht auf steinernen Tafeln, sondern auf fleischernen Tafeln des Herzens. Was meinte er damit anderes als jenes Herz aus Fleisch (Ez. 11,19)? Da also auch dies vorhergesagt war, würden gerade dann Gesetz und Propheten nicht erfüllt, wenn jene Vorschriften nicht aus unserem Ritual gestrichen würden, da damit ja nicht einträte, was die Propheten vorhergesagt hatten. Wenn dagegen auch dies eintritt, ist darin eher eine Erfüllung von Gesetz und Propheten zu erkennen, und nicht, wie ihr meint, eine Nichterfüllung.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

4.

Augustinus respondit: Iam totiens explosa atque convicta quia repetis, nos quoque, quibus ea convicimus, repetere non pigebit. Ea christiani ex lege et prophetis non faciunt, quibus significata sunt ista, quae faciunt. Illae quippe erant figurae futurorum, quas rebus ipsis per Christum revelatis et praesentatis auferri oportebat, ut eo quoque ipso, quod haec ablata sunt, lex et prophetae implerentur. Ibi quippe et hoc scriptum est daturum deum testamentum novum, non quale dedi inquit patribus eorum. Populus enim ille pro suo corde lapideo multa praecepta magis sibi congrua quam bona acceperat, quibus tamen figurarentur et prophetarentur futura; sed a non intellegentibus celebrabantur. 493,6 Cum autem venerunt et patefacta sunt, quae illis significabantur, non iam illa iubentur facienda, sed leguntur intellegenda. Unde ibi de hac etiam re futura dicitur: Auferam eis cor lapideum et dabo eis cor carneum, id est non cor sine sensu, sed cor cum sensu. Unde traxit apostolus cum ait: Non in tabulis lapideis, sed in tabulis cordis carnalibus. Quid enim aliud dixit quam cor carneum? Quia ergo et hoc praedictum erat, magis si ista de nostra celebratione non auferrentur, non implerentur lex et prophetae, quia non fieret, quod praedixerant. p. 493,16 Cum vero et hoc fit, inde potius intelleguntur adimpleri, unde vobis videntur non adimpleri.

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