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Gegen Faustus
14.
Wenn nun aber die Gerechten des Alten Testaments, die erkannten, dass mit jenen Heilsritualen die zukünftige Enthüllung des Glaubens, angekündigt wurde, aus dem heraus sie schon damals lebten, weil ja in diesem Leben niemand gerecht sein kann, der nicht aus dem Glauben heraus lebt (cf. Rm. 1,17) – sie hatten nämlich diesen Glauben, auch wenn er noch verhüllt und verborgen war, dank ihrer Gottgläubigkeit bereits erkannt –: wenn also diese Gerechten des Alten Testaments bereit waren, für jene in die Zukunft weisenden Heilsrituale, jene Modellbilder einer noch nicht vollendeten Wirklichkeit, sämtliche harten, ja grauenerregenden Prüfungen auf sich zu nehmen, und diese grösstenteils auch tatsächlich auf sich nehmen mussten; wenn wir etwa Daniel und die drei jungen Männer dafür preisen, dass sie sich weigerten, sich mit den Speisen der königlichen Tafel unrein zu machen (cf. Dan. 1,8), weil dies dem Heilsritual jener Zeit widersprochen hätte; wenn wir mit grösster Bewunderung über die Makkabäer-Brüder erzählen, dass sie sich weigerten, Speisen, die die heutigen Christen erlaubterweise zu sich nehmen, anzurühren (cf. II Makk. 7), weil diese damals, der prophetischen Zeit entsprechend, nicht erlaubt waren: wie viel eher noch muss der heutige Christ bereit sein, für die Taufe Christi, für die Eucharistie Christi, für das Zeichen Christi alles auf sich zu nehmen; denn jenes waren ja Verheissungen für etwas, was in der Zukunft erfüllt werden sollte, dies aber Hinweiszeichen für etwas, was bereits in Erfüllung gegangen ist! Denn was weiterhin als Verheissung an die Kirche, das heisst an den Leib Christi, vorliegt, das wird in unverhüllter Form verkündet, und es ist ja am Haupt dieses Leibes (cf. Eph. 5,23), unserem Retter, d.h. dem Mittler zwischen Gott und den Menschen, dem Menschen Christus Jesus (I Tim. 2,5) bereits in Erfüllung gegangen. Denn was anderes wird uns noch verheissen als das ewige Leben nach der Auferstehung von den Toten? Dies aber ist schon in Erfüllung gegangen in jenem Fleisch, das als Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat (cf. Joh. 1,14). Damals also war der Glaube verhüllt; denn für alle Gerechten und Heiligen, die es auch in jenen Zeiten gab, war das, woran sie glaubten, gleichzeitig das, worauf sie hofften; dazu hatten alle Heilssymbole und das ganze Heilsritual bei ihnen die Funktion der Verheissung. Jetzt aber ist der Glaube enthüllt, auf den hin jenes Volk eingeschlossen war, als es sich im Gefängnis des Gesetzes befand (cf. Gal. 3,23), und was den Gläubigen für das Gericht verheissen ist, das ist schon beispielhaft verwirklicht durch ihn, der nicht gekommen ist, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vollenden (cf. Mt. 5,17).
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Reply to Faustus the Manichaean
14.
And if the righteous men of old, who saw in the sacraments of their time the promise of a future revelation of faith, which even then their piety enabled them to discern in the dim light of prophecy, and by which they lived, for the just can live only by faith; 1 if, then, these righteous men of old were ready to suffer, as many actually did suffer, all trials and tortures for the sake of those typical sacraments which prefigured things in the future; if we praise the three children and Daniel, because they refused to be defiled by meat from the king's table, from their regard for the sacrament of their day; if we feel the strongest admiration for the Maccabees, who refused to touch food which Christians lawfully use; 2 how much more should a Christian in our day be ready to suffer all things for Christ's baptism, for Christ's Eucharist, for Christ's sacred sign, since these are proofs of the accomplishment of what the former sacraments only pointed forward to in the future! For what is still promised to the Church, the body of Christ, is both clearly made known, and in the Saviour Himself, the Head of the body, the Mediator between God and men, the man Christ Jesus, has already been accomplished. Is not the promise of eternal life by resurrection from the dead? This we see fulfilled in the flesh of Him of whom it is said, that the Word became flesh and dwelt among us. 3 In former days faith was dim, for the saints and righteous men of those times all believed and hoped for the same things, and all these sacraments and ceremonies pointed to the future; but now we have the revelation of the faith to which the people were shut up under the law; 4 and what is now promised to believers in the judgment is already accomplished in the example of Him who came not to destroy the law and the prophets, but to fulfill them.