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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

23.

Da nämlich die Juden unter Mord nichts anderes verstanden als die körperliche Zerstörung des Menschen, die ihn seines Lebens beraubt, deshalb zeigte der Herr, dass jegliche feindselige Handlung dem Bruder gegenüber, die ihm Schaden zufügen will, den Tatbestand des Mordes erfüllt. Daher sagte auch Johannes (I Joh. 3,15): Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder. Und da die Juden glaubten, nur die unerlaubte körperliche Vereinigung mit einer Frau gelte als Ehebruch, zeigte der Meister, dass bereits das Verlangen danach diesen Tatbestand erfüllt. Desgleichen ist zwar nur der falsche Schwur eine schwere Sünde, nicht schwören dagegen ist genauso wenig Sünde wie ehrlich schwören, doch ist derjenige, der sich das Schwören nicht zur Gewohnheit machte, der Gefahr eines falschen Schwures weniger ausgesetzt als derjenige, der dazu neigt, jede wahre Aussage zu beschwören; und so sah es der Herr lieber, wenn wir ohne eidliche Bekräftigung bei der Wahrheit blieben, als wenn wir uns mit ehrlichen Schwüren der Gefahr eines falschen Schwurs aussetzten. Daher hat auch der Apostel in seinen Reden, von denen uns berichtet wird, niemals geschworen, um nicht, ans dauernde Schwören gewöhnt, unvermerkt in einen Meineid zu schlittern. In seinen Schriften dagegen, wo sich ja sorgfältiger und überlegter formulieren lässt, finden sich mehrere Stellen, in denen er geschworen hat (cf. Rm. 1,9; Phil. 1,8; II Kor. 1,23); und er tat dies, um dem Glauben entgegenzuwirken, dass auch ein ehrlicher Schwur Sünde ist, dagegen klar zu machen, dass die Schwäche des menschlichen Herzens der Gefahr eines Meineids weniger ausgesetzt ist, wenn es nicht schwört. Nachdem wir nun diese Gebote aus der frühen Zeit analysiert haben, sind wir weiter zum Schluss gekommen, dass auch jene Gebote, die Faustus als ausschliesslich mosaisch ansieht, von Christus – entgegen der Ansicht des Faustus (499,6) – nicht aufgehoben wurden.

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Reply to Faustus the Manichaean

23.

Thus, as regards murder, which was understood to mean merely the destruction of the body, by which a man is deprived of life, the Lord explained that every unjust disposition to injure our brother is a kind of murder. So John also says, "He that hateth his brother is a murderer." 1 And as it was thought that adultery meant only the act of unlawful intercourse with a woman, the Master showed that the lust He describes is also adultery. Again, because perjury is a heinous sin, while there is no sin either in not swearing at all or in swearing truly, the Lord wished to secure us from departing from the truth by not swearing at all, rather than that we should be in danger of perjury by being in the habit of swearing truly. For one who never swears is less in danger of swearing falsely than one who is in the habit of swearing truly. So, in the discourses of the apostle which are recorded, he never used an oath, lest he should ever fall unawares into perjury from being in the habit of swearing. In his writings, on the other hand, where he had more leisure and opportunity for caution, we find him using oaths in several places, 2 to teach us that there is no sin in swearing truly, but that, on account of the infirmity of human nature, we are best preserved from perjury by not swearing at all. These considerations will also make it evident that the things which Faustus supposes to be peculiar to Moses were not destroyed by Christ, as he says they were.


  1. 1 John iii. 15. ↩

  2. Rom. i. 9; Phil. i. 8, and 2 Cor. i. 23. ↩

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

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