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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

62.

Solche Dinge also betrachtet Faustus resp. die Manichäische Irrlehre insgesamt als wahre Stolpersteine für uns, als ob wir bei echter Verehrung und ehrlicher Verkündigung jener Schrift alle darin erwähnten menschlichen Laster billigen müssten. Müssen wir nicht vielmehr, je respektvoller wir die Schrift annehmen, umso entschiedener all das missbilligen, was uns ihre Wahrheit in aller Deutlichkeit als tadelnswert mitgeteilt hat? Und hier wird ja nun die Hurerei und jeder unerlaubte Geschlechtsverkehr nach göttlichem Recht verurteilt (cf. Exod. 20,14. 17). Wenn also die Schrift solche Taten gewisser Männer erwähnt, ohne sie an Ort und Stelle zu kommentieren, dann überlässt sie uns das Urteil darüber und verlangt von uns keine Lobeshymne. Wer von uns ist nicht entsetzt über die Grausamkeit des Herodes, von der man im Evangelium liest, wenn dieser, durch die Geburt Christi in Schrecken versetzt, so viele Kinder töten liess (cf. Mt. 2,16)? Und doch wird diese Untat an jener Stelle nicht gebrandmarkt, sondern lediglich referiert. Damit sich nun aber die Manichäer in ihrer Verblendung und Unverfrorenheit nicht einfach damit herausreden, diese Geschichte sei eben eine Fälschung – sie leugnen ja auch die Geburt Christi selber, die Herodes so in Aufregung versetzte -, sollten sie im Evangelium nachlesen, wie die schreckliche Blindheit der Juden dort ohne jede Kritik dargestellt wird (cf. Z.B.Mt. 27,22), und dennoch bei allen Menschen Entsetzen auslöst.

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Reply to Faustus the Manichaean

62.

The mistake of Faustus and of Manichaeism generally, is in supposing that these objections prove anything against us, as if our reverence for Scripture, and our profession of regard for its authority, bound us to approve of all the evil actions mentioned in it; whereas the greater our homage for the Scripture, the more decided must be our condemnation of what the truth of Scripture itself teaches us to condemn. In Scripture, all fornication and adultery are condemned by the divine law; accordingly, when actions of this kind are narrated, without being expressly condemned, it is intended not that we should praise them, but that we should pass judgment on them ourselves. Every one execrates the cruelty of Herod in the Gospel, when, in his uneasiness on hearing of the birth of Christ, he commanded the slaughter of so many infants. 1 But this is merely narrated without being condemned. Or if Manichaean absurdity is bold enough to deny the truth of this narrative, since they do not admit the birth of Christ, which was what troubled Herod, let them read the account of the blind fury of the Jews, which is related without any expression of reproach, although the feeling of abhorrence is the same in all.


  1. Matt. ii. 16. ↩

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