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Gegen Faustus
64.
Der eigentliche Grund aber, warum Faustus mit seinem Giftzahn ausgerechnet auf Juda einbeissen wollte, liegt wohl darin, dass wir die Herkunft Christi aus seinem Stamm verkünden, eine Deutung, die besonders deshalb naheliegt, weil sich im Stammbaum der Väter Christi, den der Evangelist Matthaeus aufführt (cf. Mt. 1,3) auch Zara befindet, den eben jene Thamar als Frucht jener Liebesbegegnung geboren hat (cf. Gen. 38,30). Hätte er nämlich den Spross Jakobs, nicht die Abkunft Christi im Visier seiner Kritik gehabt, hätte sich ihm viel eher Ruben, sein Erstgeborener, angeboten, der in frevelhafter Liebesgier das väterliche Ehelager schändete (cf. Gen. 35,22), eine unzüchtige Handlung, die, wie der Apostel sagt, nicht einmal bei den Heiden angetroffen wurde (cf. I Kor. 5,1). Diese Untat hat ja selbst der Vater Jakob, als er seine Söhne segnete, nicht unerwähnt gelassen, indem er Tadel und Fluch über sein Haupt aussprach (cf. Gen. 49,3 f.). Eher dieses Verbrechen also hätte Faustus an den Pranger gestellt - bei dem es sich klarerweise nicht um einen durch das Dirnengewand provozierten Irrtum, sondern um eine ganz und gar willentliche Schändung des väterlichen Lagers handelt -, wäre ihm nicht Thamar noch zusätzlich verhasst, weil sie sich mit jener sexuellen Eskapade einzig ihren Kinderwunsch erfüllen wollte, und nicht vom puren Verlangen nach fleischlicher Lust dazu getrieben wurde, und hätte er mit seiner Anschwärzung der Vorfahren Christi nicht bezweckt, den Glauben an seine Menschwerdung zu untergraben, ohne jedoch in seiner Erbärmlichkeit zu erkennen, dass der Erlöser, der die reine Wahrheit ist und die reine Wahrheit verkündet, nicht nur durch sein Wort, sondern auch durch seine Geburt als unser Lehrer erschienen ist. Denn die Gläubigen, die ihm einmal aus allen Völkern zuströmen würden, sollten auch am Beispiel seiner eigenen fleischlichen Herkunft lernen, dass die üblen Taten ihrer Vorfahren für sie kein Hindernis sein können. Und so wollte jener Bräutigam, passend zu den geladenen Gästen, die er ja, ob gut oder bös, zu seiner Hochzeit einladen würde (cf. Mt. 22,10), selber auch von guten und bösen Vorfahren abstammen, um damit zu beglaubigen, dass jene prophetische Figur des Paschafestes, bei dem die Vorschrift bestand, ein Schaf- und ein Ziegenjunges, sinnbildhaft für die Gerechten und die Ungerechten, zu erwerben und zu verspeisen (cf. Ex. 12,3 ff.), ein Modellbild seiner selbst darstellte. Im Bestreben, allüberall Zeichen für sein Gott- und Mensch-Sein zu setzen, verschmähte er es also nicht, in Übereinstimmung mit seiner menschlichen Natur sowohl Gute wie Böse in seiner Ahnenreihe zu haben, wählte aber anderseits eine Jungfrau als Mutter, um so dem Wunder seiner göttlichen Natur Ausdruck zu geben.
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Reply to Faustus the Manichaean
64.
Doubtless, the intention of Faustus' calumnies is to damage this very assertion, that Christ was born of the tribe of Judah. Especially, as in the genealogy given by Matthew we find the name of Zara, whom this woman Tamar bore to Judah. Had Faustus wished to reproach Jacob's family merely, and not Christ's birth, he might have taken the case of Reuben the first-born, who committed the unnatural crime of defiling his father's bed, of which fornication the apostle says, that it was not so much as named among the Gentiles. 1 Jacob also mentions this in his blessing, charging his son with the infamous deed. Faustus might have brought up this, as Reuben seems to have been guilty of deliberate incest, and there was no harlot's disguise in this case, were it not that Tamar's conduct in desiring nothing but to have children is more odious to Faustus than if she had acted from criminal passion, and did he not wish to discredit the incarnation, by bringing reproach on Christ's progenitors. Faustus unhappily is not aware that the most true and truthful Saviour is a teacher, not only in His words, but also in His birth. In His fleshly origin there is this lesson for those who should believe on Him from all nations, that the sins of their fathers need be no hindrance to them. Besides, the Bridegroom, who was to call good and bad to His marriage, 2 was pleased to assimilate Himself to His guests, in being born of good and bad. He thus confirms as typical of Himself the symbol of the Passover, in which it was commanded that the lamb to be eaten should be taken from the sheep or from the goats--that is, from the righteous or the wicked. 3 Preserving throughout the indication of divinity and humanity, as man He consented to have both bad and good as His parents, while as God He chose the miraculous birth from a virgin.