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Gegen Faustus
82.
Nachdem somit sämtliche Gestalten, welche Faustus benutzte, um die Schriften des Alten Testaments in Verruf zu bringen, eingehend behandelt sind und für jede einzelne Gestalt die passende Antwort formuliert wurde, sei es, dass die Männer Gottes gegen die Verleumdungen jener fleischlich denkenden Häretiker in Schutz genommen wurden, sei es, dass zwar die Männer einen Tadel abbekamen, die Schrift selber aber als lobenswert und verehrungswürdig dargestellt wurde, wollen wir nun, nach der Reihenfolge, in der Faustus jene Männer in seiner Anklage erwähnte, prüfen, welchen Sinnbildgehalt ihre Handlungen über das rein Faktische hinaus besitzen, welche Prophetie sie enthalten, was sie an zukünftigem Geschehen ankündigen. Wir haben diese Aufgabe für Abraham, Isaak und Jakob bereits geleistet, deren Namen Gott als Kennzeichen für sich beanspruchte (cf. Exod. 3,6. 15), als ob er, der doch der Gott der gesamten Schöpfung ist, einzig ihr Gott gewesen wäre, wobei er ihnen diese hohe Auszeichnung nicht ohne Grund zukommen liess, einmal deshalb, weil er ihre aufrichtige und ausserordentliche Liebe kannte - etwas, was er allein vollkommen und zweifelsfrei wissen konnte -, zum andern, weil er in diesen drei Männern das erhabene und bestaunenswerte Heilsgeheimnis seines zukünftigen Volkes gewissermassen vollendet zur Darstellung brachte, da sie einerseits mit Frauen freien Standes nicht nur Nachkommenschaft für die Freiheit zeugten, wie z.B. mit Sarah (cf. Gen. 21,2), Rebekka (ib. 25,21), Lea (ib. 29,32) und Rachel (ib. 30,23), sondern auch für den Sklavenstand, so wie die eben genannte Rebekka auch Esau gebar, an den sich das Wort richtete (gen. 27,40): Du wirst Knecht deines Bruders sein, anderseits mit Sklavinnen nicht nur Nachkommenschaft für den Sklavenstand, wie z.B. mit Agar (cf. Gen. 16,15), sondern auch für die Freiheit, wie z.B. mit Bilha (cf. Ib. 30,5) und Silpa (ib. 30,10). Auf die selbe Weise nämlich zeugen im Volk Gottes die geistig ausgerichteten Menschen, also die Freien, Nachkommen nicht nur für die hochzupreisende Freiheit, wie jene, an die sich das Wort richtet (I Kor. 4,16): Ahmt mich nach, so wie ich Christus nachahme!, sondern auch für die verfluchenswerte Sklaverei, so wie es Philippus mit Simon widerfuhr (cf. Apg. 8,9 ff.), anderseits zeugen die fleischlich Gesinnten, also die Sklaven, nicht nur Nachkommen für die verfluchenswerte Sklaverei, also solche, die sie nachahmen, sondern auch für die hochzupreisende Freiheit, an die sich das Wort richtet (Mt. 23,3): Was sie sagen, tut; was sie aber tun, das tut nicht! Wer immer die Einsicht besitzt, dieses eindrückliche Heilsgeheimnis im Volk Gottes verwirklicht zu sehen, der hält bis zum Ende fest an der Einheit des Geistes im Band des Friedens, indem er sich mit den einen verbunden fühlt, die andern erträgt. Wir haben diese Aufgabe auch für Loth bereits durchgeführt, indem wir zeigten, was die Schrift an Lobenswertem, was an Tadelnswertem über ihn berichtet hat, und wie diese ganze Episode in ihrer Sinnbildhaftigkeit zu deuten ist (634,8 ff.).
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Reply to Faustus the Manichaean
82.
Having now gone over all the cases in which Faustus finds fault with the Old Testament, and having attended to the merit of each, either defending men of God against the calumnies of carnal heretics, or, where the men were at fault, showing the excellence and the majesty of Scripture, let us again take the cases in the order of Faustus' accusations, and see the meaning of the actions recorded, what they typify, and what they foretell. This we have already done in the case of Abraham, Isaac, and Jacob, of whom God said that He was their God, as if the God of universal nature were the God of none besides them; not honoring them with an unmeaning title, but because He, who could alone have a full and perfect knowledge, knew the sincere and remarkable charity of these men; and because these three patriarchs united formed a notable type of the future people of God, in not only having free children by free women, as by Sarah, and Rebecca, and Leah, and Rachel, but also bond children, as of this same Rebecca was born Esau, to whom it was said, "Thou shalt serve thy brother;" 1 and in having by bond women not only bond children, as by Hagar, but also free children, as by Bilhah and Zilphah. Thus also in the people of God, those spiritually free not only have children born into the enjoyment of liberty, like those to whom it is said, "Be ye followers of me, as I also am of Christ," 2 but they have also children born into guilty bondage, as Simon was born of Philip. 3 Again, from carnal bondmen are born not only children of guilty bondage, who imitate them, but also children of happy liberty, to whom it is said, "What they say, do; but do not after their works." 4 Whoever rightly observes the fulfillment of this type in the people of God, keeps the unity of the Spirit in the bond of peace, by continuing to the end in union with some, and in patient endurance of others. Of Lot, also, we have already spoken, and have shown what the Scripture mentions as praiseworthy in him, and what as blameworthy and the meaning of the whole narrative.