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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

1.

Faustus sagte: Warum bestreitet ihr so entschieden, dass der Mensch von Gott geschaffen wird? Nein, wir bestreiten überhaupt nicht generell, dass der Mensch von Gott geschaffen wird; wir wollen aber wissen, wer da geschaffen wird, und wann und wie das geschieht; wenn man dem Apostel folgt gibt es nämlich zwei Menschen, deren einen er bisweilen den Äusseren Menschen nennt (cf. II Kor. 4,16), meistens aber den Irdischen Menschen (cf. I Kor. 15,48), manchmal auch den Alten Menschen (cf. Röm. 6,6; Kol. 3,9; Eph. 4,22), den andern aber bezeichnet er als den Inneren (cf. II Kor. 4,16; Eph. 3,16) und Himmlischen (cf. I Kor. 15,48) und Neuen (cf. Eph. 4,24; Kol. 3,10) Menschen. Welcher der beiden von Gott geschaffen wird, wollen wir wissen, da es ja auch für unsere eigene Geburt zwei Zeitpunkte gibt: den einen, an dem wir, gefangen in den Fesseln des Fleisches, von der Natur ans Licht dieser Welt gebracht wurden, den zweiten, als die Wahrheit uns aus dem Irrtum bekehrte und uns, nachdem wir in den Glauben eingewiesen waren, auf sich hin neu schuf. Auf den Zeitpunkt dieser zweiten Geburt weist Jesus im Evangelium hin, indem er sagt (Joh. 3,3): Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht schauen. Als Nikodemus voller Unverständnis stutzte und nachfragte (cf. Joh. 2,4), wie dies denn geschehen könne – ein alter Mensch könne ja nicht in den Schoss seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden –, da antwortete ihm Jesus (Joh. 3,5): Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht schauen. Und er fährt fort (Joh. 3,6): Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren wird, ist Geist. Wenn es also nicht nur diese eine Geburt gibt, bei der wir im Leib geboren werden, sondern auch jene andere, bei der wir im Geist wiedergeboren werden, dann muss die Frage, in welcher von den beiden uns Gott denn erschafft, berechtigerweise das gleiche Interesse beanspruchen.

Auch die Bedingungen, unter denen das Geborenwerden stattfindet, sind zwiefach: die eine Art ist geprägt von wilder Leidenschaft und Unbeherrschtheit; dabei sind wir von unseren Erzeugern sittenlos und in zügelloser Gier ins Leben gesetzt worden; die andere Art aber ist geprägt von Würde und Reinheit; dabei sind wir in Christus Jesus durch den Heiligen Geist unter der Anleitung vorbildlicher Lehrer in den Glauben eingeführt worden; dies ist auch der Grund, warum jede Religion, und vor allem die christliche, die frisch Getauften Kinder nennt. Eben darauf sinnbildlich hinweisend sagte der Apostel (Gal. 4,19): Meine lieben Kinder, für die ich von neuem Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt annimmt.

Daher lautet die Frage gar nicht mehr, ob Gott den Menschen erschafft, sondern wann, welchen Menschen und wie. Wenn uns Gott nämlich zu dem Zeitpunkt nach seinem Ebenbild formt in dem wir im Mutterschoss Gestalt bekommen – wie es etwa die Meinung der Heiden, der Juden und von euch Katholiken ist –, dann schafft er uns als den Alten Menschen, er erschafft uns mithilfe von wilder Leidenschaft und zügelloser Gier, was seiner göttlichen Natur wohl kaum angemessen ist; wenn wir dagegen von Gott zu dem Zeitpunkt geformt werden, in dem wir den Glauben annehmen und uns zu einer besseren Lebensweise bekehren, wie es etwa die Meinung Christi, seiner Apostel und von uns Manichäern ist, dann schafft uns Gott in der Tat als den Neuen Menschen, und er schafft uns auf eine Art, die würdig und rein ist. Was steht nun besser im Einklang mit seiner heiligen und verehrungswürdigen Majestät als dies, was entspricht ihr besser? Weil nun auch ihr die Autorität des Paulus hochschätzt, wollen wir anhand seiner Schriften euch zeigen, welchen Menschen Gott schafft, und wann und wie er das tut! Er sagt zu den Ephesern (Eph. 4,22 ff.): Legt den Alten Menschen mit seinem früheren Lebenswandel ab, der zugrunde geht an seinen trügerischen Begierden; erneuert euch aber durch ein geistbestimmtes Denken und zieht euch den Neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!

Du siehst also, wann der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen wird, du siehst, dass hier der zweite Mensch vorgestellt wird und die andere Geburt und die andere Art des Geborenwerdens. Denn wenn er sagt: Legt ab und zieht an, bezeichnet er damit natürlich sinnbildlich den Zeitpunkt der Glaubensannahme; wenn er aber bezeugt, dass der Neue Mensch von Gott geschaffen wird, so zeigt er damit an, dass der Alte Mensch nicht von Gott selber stammt und nicht nach seinem Ebenbild geformt worden ist. Und wenn er dann weiter sagt, dass jener Neue Mensch in Heiligkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit geschaffen werde, so beschreibt und zeigt er damit jene zweite Art der Geburt, von der ich sagte, dass sie wesentlich verschieden sei von der ersten (cf. 718,8), die unseren Leib in der leidenschaftlichen Umarmung der Eltern zeugte, und für die der Apostel auch mit dem Nachweis, dass nur jene zweite Geburt von Gott kommt, zeigte, dass sie nicht von Gott kommt. Und das gleiche sagt er von neuem in seinem Brief an die Kolosser (Kol. 3,9 f.): Zieht aus den Alten Menschen mit seinen Taten und zieht an den Neuen Menschen, der durch die Erkenntnis Gottes erneuert wird nach dem Bild dessen, der diesen in euch geschaffen hat! Auch hier also zeigte der Apostel nicht nur, dass es der Neue Mensch ist, den Gott erschafft, sondern er belehrte uns auch, wann und auf welche Weise er ihn formt, nämlich mit der Erkenntnis Gottes, womit der Zeitpunkt der Glaubensannahme bezeichnet ist. Und er fügte noch bei: nach dem Bild dessen, der diesen geschaffen hat, um klarzumachen, dass der Alte Mensch weder Abbild Gottes ist noch von ihm geformt wurde. Und jener anschliessende Satz (Kol. 3,11): Wo es nicht mehr Mann und Frau, Jude und Grieche, Barbar und Skythe gibt, zeigt uns vollends immer deutlicher, dass Gottes Tätigkeit bei der Formung des Menschen nicht bei dieser Geburt wirksam wird, die uns zu Mann und Frau, zu Grieche und Jude, zu Skythe und Barbar machte, sondern bei jener anderen, die uns jeglicher Unterscheidungsmerkmale inbezug auf Herkunft, Geschlecht und Stand entkleidet, und uns zur Einheit macht nach dem Vorbild dessen, welcher der eine ist, nämlich Christus, so wie derselbe Apostel wiederum sagt (Gal. 3,27 f.): Wer immer auf Christus getauft ist, hat Christus angezogen; es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht mehr Männer und Frauen, nicht mehr Sklaven und Freie, sondern alle sind eins in Christus. Das also ist der Zeitpunkt, an dem der Mensch von Gott geschaffen wird, wenn er aus einer Vielfalt von Menschen zu einer Einheit wird, nicht wenn er aus der Einheit in eine Vielfalt aufgesplittert wird. Aufgesplittert aber hat uns jene erste Geburt, d.h. die leibliche; die zweite, die geistige und von Gott kommende, macht uns zu einer Einheit; deshalb waren wir völlig zurecht der Ansicht (cf. 717,18), dass die Geburt des Leibes der Natur, jene zweite Geburt aber der überirdischen Majestät zuzuschreiben ist. Deshalb sagt nochmals der selbe Apostel zu den Korinthern (I Kor. 4,15): In Christus Jesus bin ich durch das Evangelium zu eurem Vater geworden, und zu den Galatern über sich selber (Gal. 1,5 f.): Als es ihm gefiel, mich vom Schoss meiner Mutter zu trennen, um seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Heiden verkündige, da folgte ich nicht dem Fleisch und Blut. Du siehst also, wie der Apostel überall Gewicht darauf legt, dass wir bei dieser zweiten, nämlich der geistigen Geburt, von Gott geformt werden, nicht aber bei jener früheren, von Unsittlichkeit und Schamlosigkeit geprägten Geburt, bei der wir – nicht besser und nicht reiner als die übrigen Lebewesen – im Mutterleib empfangen, geformt und zur Welt gebracht werden. Wenn ihr bereit seid, über diese Sache genauer nachzudenken, werdet ihr entdecken, dass wir uns für einmal von euch nicht durch das Bekenntnis (nämlich, dass der Mensch von Gott erschaffen ist), sondern durch dessen Interpretation unterscheiden, da ihr euch ja dafür entschieden habt, die Würde, von Gott geformt zu sein, dem Alten und Äusseren und Irdischen Menschen zuzusprechen, wir aber umgekehrt bestimmt haben, diese Würde dem Himmlischen, Inneren und Neuen Menschen zu verleihen, und zwar nicht blindlings und aus Anmassung, sondern weil wir es von Christus und seinen Aposteln gelernt haben, die nachweislich als erste diese Lehre in der Welt verkündet haben.

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Contre Fauste, le manichéen

CHAPITRE PREMIER. QUEL EST, D'APRÈS FAUSTE, L'HOMME QUE DIEU CRÉE EN NOUS. DIEU N'EST PAS L'AUTEUR DE NOTRE CORPS.

Fauste. Pourquoi niez-vous que l'homme soit créé de Dieu? — Nous ne nions pas absolument que l'homme soit créé de Dieu; nous demandons seulement quelle espèce d'homme, quand et comment il est créé. En effet, selon l'Apôtre, il y en a deux : l'un qu'il appelle parfois extérieur, plus souvent terrestre, ou encore vieil homme; l'autre qu'il appelle intérieur, céleste, nouveau[^1]. Nous demandons lequel de ces deux hommes est l'oeuvre de Dieu. Il y a aussi dans notre naissance deux époques : l'une, quand nous sommes enchaînés dans les liens de la chair et que la nature nous met au jour; l'autre, quand la vérité nous arrache à l'erreur et nous régénère, en nous initiant à la foi. C'est cette seconde naissance que Jésus désigne dans l'Evangile, quand il dit: « Si quelqu'un ne naît de nouveau, il ne peut voir le royaume de Dieu ». Et comme Nicodème, comprenant mal et hésitant, demandait comment cela pouvait se faire, puisque le vieillard ne peut pas rentrer dans le sein de sa mère et naître une seconde fois, Jésus lui répondit et lui dit : « Si quelqu'un ne naît pas de l'eau et de l'Esprit-Saint, il ne peut voir le royaume de Dieu ». Puis il continue: « Ce qui naît de la chair est chair, et ce qui naît de l'Esprit est esprit[^2] ». Si donc notre naissance corporelle n'est pas la seule, mais qu'il y en ait une autre par laquelle nous renaissons de l'Esprit, il n'est pas d'un médiocre intérêt de chercher de laquelle des deux Dieu est l'auteur. Il y a également deux manières de naître: l'une propre à la passion et à l'incontinence, par laquelle nous sommes engendrés d'une manière honteuse par des esclaves de la volupté; l'autre honnête et sainte, par laquelle nous sommes initiés à la foi, dans le Christ Jésus, par l'Esprit-Saint, sous l'enseignement des hommes de bien : ce qui fait que toute religion, et surtout la chrétienne, appelle au sacrement dès la première enfance. Tel est le sens de ces paroles de l'Apôtre : « Mes petits enfants, pour qui je sens de nouveau les douleurs de l'enfantement, jusqu'à ce que le Christ soit formé en vous[^3] ». Ainsi donc, il ne s'agit plus de savoir si Dieu fait l'homme; mais quand, quel et comment il le fait; car si Dieu nous fait à son image quand nous sommes formés dans le sein maternel, suivant l'opinion des Gentils, des Juifs et la vôtre, alors il nous fait vieil homme, il nous crée par le moyen de la passion et de la volupté, et je ne sais si cela est digne de sa divinité. Mais si, au contraire, nous sommes formés de Dieu quand nous croyons et que nous passons à un meilleur état de vie, ce qui est l'opinion du Christ, des Apôtres et la nôtre, alors Dieu nous fait évidemment hommes nouveaux, et il agit d'une manière convenable et pure : et quoi de plus raisonnable, et qui s'accorde mieux avec sa sainte et vénérable Majesté? Si vous ne dédaignez pas l'autorité de Paul, nous vous montrerons par lui quel est l'homme que Dieu fait, quand et comment il le fait. Il dit aux Ephésiens : « Afin que vous dépouilliez, par rapport à votre première vie, le vieil homme qui se corrompt par les désirs de l'erreur; renouvelez-vous dans l'esprit de votre âme, et revêtez-vous de l'homme nouveau, qui a été créé selon Dieu dans la justice et la sainteté de la vérité[^4]». Tu vois donc quand l'homme est créé à l'image de Dieu; tu vois qu'on nous montre ici un autre homme, une autre naissance, une autre manière de naître. Car, quand l'Apôtre dit : Dépouillez-vous et revêtez-vous, il indique évidemment le moment de la conversion à la foi ; et quand il atteste que Dieu crée un nouvel homme, il affirme par là même que le vieil homme ne vient pas de Dieu, n'est pas formé à son image. Et quand il continue en disant que l'homme nouveau est créé dans la sainteté, la justice et la vérité, il indique, il signale par là l'autre espèce de naissance dont j'ai parié, très-différente de celle-ci qui a produit nos corps par l'union voluptueuse de nos parents; et en faisant voir que l'autre vient seule de Dieu, il démontre par le fait que celle-ci n'en vient pas. Il répète encore la même chose aux Colossiens : « Dépouillez le vieil homme avec ses œuvres, et revêtez le nouveau qui se renouvelle dans la connaissance de Dieu, selon l'image de celui qui l'a créé en vous ». Par là, non-seulement il nous montre que c'est l'homme nouveau que Dieu crée; mais encore il nous indique quand et de quelle manière il le forme, c'est-à-dire : « Dans la connaissance de Dieu », autrement : dans le moment de la conversion à la foi. Il ajoute encore : « Selon l'image du Dieu qui l'a créé », pour nous faire voir clairement que le vieil homme n'est point l'image de Dieu et n'a point été formé par lui. Et quand il ajoute ensuite : « Renouvellement où il n'y a plus ni homme ni femme, ni Juif, ni Grec, ni barbare ni Scythe[^5] », il indique de plus en plus visiblement que l'autre naissance qui nous fait hommes et femmes, Grecs et Juifs, Scythes et barbares, n'est pas celle où Dieu opère, celle où il forme l'homme; mais bien celle-ci qui efface toute différence de nation, de sexe et de condition et fait de nous une seule chose, à l'exemple de celui qui est un, c'est-à-dire le Christ ; comme le même Apôtre le répète encore ailleurs, quand il dit : « Tous ceux qui ont été baptisés dans le Christ, ont été revêtus du Christ; il n'y a plus ni juif ni Grec; plus d'homme, ni de femme; plus d'esclave ni de libre; mais tous sont une seule chose dans le Christ[^6] ». Donc, l'homme est formé de Dieu quand, de beaucoup, il devient un, et non quand d'un, il se divise en beaucoup. Or, la première naissance, c'est-à-dire la naissance corporelle, nous a divisés; la seconde, celle qui est spirituelle et divine, nous unit; et nous avons toute raison d'attribuer l'une à la nature du corps, et l'autre à la suprême majesté. C'est ce qui fait encore dire à l'Apôtre, écrivant aux Corinthiens : « C'est moi qui par l'Evangile, vous ai engendrés dans le Christ Jésus[^7] » ; et aux Galates, en parlant de lui-même : « Mais lorsqu'il plut à celui qui m'a choisi dans le sein de ma mère, de me révéler son Fils pour que je l'annonçasse parmi les nations, aussitôt, sans acquiescer à la chair et au sang[^8]... » Tu le vois donc partout affirmer que c'est dans l'autre naissance, dans la naissance spirituelle seulement, que nous sommes formés par Dieu; et non dans cette première naissance obscène, dégoûtante, par laquelle nous sommes conçus, formés et engendrés dans le sein maternel, d'une manière aussi ignoble, aussi impure que les autres animaux. Si vous voulez y faire attention, vous remarquerez que, là-dessus, nous ne différons pas tant de vous par le symbole que par le sens que nous y attachons. Il vous plaît d'attribuer à Dieu la formation du vieil homme, de l'homme extérieur et terrestre : nous lui attribuons au contraire celle de l'homme céleste, intérieur et nouveau; non sans raison et par conjecture, mais d'après les leçons du Christ et de ses Apôtres, qui ont évidemment enseigné les premiers cette doctrine dans le monde.

  1. Rom. VI, VII ; I Cor. XV; Eph. III, IV; Col. III.

  2. Jean, III, 3, 6.

  3. Gal. IV, 19.

  4. Eph. IV, 22, 23, 24.

  5. Col. III, 9, 11.

  6. Gal. III, 27, 28.

  7. I Cor. IV, 15.

  8. Gal. I, 15,16.

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