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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

7.

Wer aber würde euch je die Frage vorlegen, die sich Faustus, als ob sie aus dem Mund eines Katholiken käme, selber vorlegt (p. 728,13): Wenn Jesus nicht geboren ist, wie konnte er dann sterben?, ausser einer, der nicht beachtet, dass auch Adam zwar nicht geboren wurde, aber dennoch starb? Wenn also der Sohn Gottes das menschliche und reale Fleisch für sich aus dem selben Stoff hätte formen wollen, aus dem er es auch für den ersten Menschen formte, da ja alles durch ihn geworden ist (cf. Joh. 1,3), wer wagte da zu behaupten, dass er es nicht vermocht hätte? Wenn er gar einen Leib, den er aus Geschöpfen des Himmels, der Luft oder des Wassers angenommen hätte, in die Gestalt des menschlichen Fleisches mit all seinen Eigenschaften umwandeln wollte, in dem er leben und als sterblicher Mensch auch sterben könnte, wer würde in Abrede stellen, dass er dies hätte tun können, er der allmächtige Sohn des Allmächtigen? Keiner würde das wagen. Wenn er schliesslich seinen Leib nicht aus irgendwelchen körperlichen Elementen, die von ihm geschaffen wurden, hätte annehmen wollen, sondern es vorgezogen hätte, sich seinen wahren Leib unmittelbar aus dem Nichts zu erschaffen, so wie durch ihn alles erschaffen wurde, was nicht war: wer von uns möchte da Widerspruch erheben, wer von uns behaupten, dass das nicht möglich war? Nicht deshalb also glauben wir, dass Christus aus der Jungfrau Maria geboren wurde, weil wir meinen, dass er auf andere Weise nicht im wahren Fleisch hätte erscheinen und sich den Menschen zeigen können, wir glauben es vielmehr deshalb, weil es in jener Schrift geschrieben steht, der wir glauben müssen, wenn wir zu den Christen und Geretteten gehören wollen.

Wir glauben also daran, dass Christus aus der Jungfrau Maria geboren wurde, weil es im Evangelium so geschrieben ist; wir glauben, das er gekreuzigt wurde und gestorben ist, weil es im Evangelium so geschrieben ist; und dass er wahrhaft geboren wurde und wahrhaft gestorben ist, weil das Evangelium die Wahrheit ist. Warum er aber all das im Fleisch erleiden wollte, das er aus dem Schoss einer Frau angenommen hat, dafür liegt die ganze Entscheidung bei ihm selber; vielleicht befand er es für gut, die beiden Geschlechter, die er geschaffen hatte, auch auf diese Weise auszuzeichnen und ihnen die Ehre zu erweisen, indem er die Gestalt des Mannes annahm und von der Frau geboren wurde, vielleicht tat er es aus irgend einem andern Grunde. Welcher dies war, möchte ich nicht aufs Geratewohl sagen; nur eines aber kann ich vertrauensvoll sagen, dass es nicht anders geschehen ist, als wie die Wahrheit des Evangeliums es gelehrt hat, und dass es nicht anders hätte geschehen dürfen, als wie die Weisheit Gottes es für gut befand: die Gewähr, die das Evangelium bietet, werten wir höher als alle Disputationen mit Häretikern, und den Entscheid der Weisheit Gottes anerkennen wir vor sämtlichen Entscheiden jeglicher Kreatur.

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Reply to Faustus the Manichaean

7.

The question which Faustus makes it appear that he is asked by a Catholic, If Jesus was not born, how could He die? could be asked only by one who overlooked the fact that Adam died, though he was not born. Who will venture to say that the Son of God could not, if He had pleased, have made for Himself a true human body in the same way as He did for Adam; for all things were made by Him? 1 or who will deny that He who is the Almighty Son of the Almighty could, if He had chosen, have taken a body from a heavenly substance, or from air or vapor, and have so changed it into the precise character of a human body, as that He might have lived as a man, and have died in it? Or, once more, if He had chosen to take a body of none of the material substances which He had made, but to create for Himself from nothing real flesh, as all things were created by Him from nothing, none of us will oppose this by saying that He could not have done it. The reason of our believing Him to have been born of the Virgin Mary, is not that He could not otherwise have appeared among men in a true body, but because it is so written in the Scripture, which we must believe in order to be Christians, or to be saved. We believe, then, that Christ was born of the Virgin Mary, because it is so written in the Gospel; we believe that He died on the cross, because it is so written in the Gospel; we believe that both His birth and death were real, because the Gospel is no fiction. Why He chose to suffer all these things in a body taken from a woman is a matter known only to Himself. Perhaps He took this way of giving importance and honor to both the sexes which He had created, taking the form of a man, and being born of a woman; or there may have been some other reason, we cannot tell. But this may be confidently affirmed, that what took place was exactly as we are told in the Gospel narrative, and that what the wisdom of God determined upon was exactly what ought to have happened. We place the authority of the Gospel above all heretical discussions; and we admire the counsel of divine wisdom more than any counsel of any creature.


  1. John i. 3. ↩

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