Übersetzung
ausblenden
Gegen Faustus
2.
Wenn nun aber das Testament des Vaters manches enthält, wofür es kaum Glauben verdient, – ihr schreibt ja das Jüdische Gesetz dem Vater zu, und wir wissen, wie vieles davon bei euch Abscheu, wie vieles Schamröte hervorruft, sodass ihr selber schon längst, wenigstens in eurem Innern, zum Urteil gekommen seid, dass es ziemlich verfälscht ist, obwohl ihr daran glaubt, dass der Vater selber es zum Teil mit seinem Finger für euch geschrieben hat (cf. Ex. 31,18), zum Teil Moses, der so zuverlässige und unbescholtene – glaubt ihr da wirklich, dass das Testament des Sohnes als einziges keiner Verderbnis ausgesetzt war, dass nur es nichts in sich enthält, was verworfen werden muss? Zumal ja feststeht, dass es weder von ihm selbst, noch von seinen Aposteln abgefasst wurde, sondern erst lange Zeit später von Männern unbekannten Namens, die aber – da man ihnen selber keinen Glauben geschenkt hätte, weil sie ja über Dinge schrieben, die sie gar nicht kannten – Namen teils von Aposteln, teils von Leuten, die als Apostelnachfolger galten, in den Titel ihrer eigenen Schriften setzten und so ausdrücklich darauf hinwiesen, dass sie das, was sie geschrieben haben, nach deren Vorlage geschrieben haben. Meiner Meinung nach haben sie den Jüngern Christi besonders dadurch schweres Unrecht angetan, dass sie für all das Gegensätzliche und Widersprüchliche, das sie schrieben, sich auf diese Jünger beriefen und offen bekannten, nach deren Vorlage Evangelien zu verfassen, in denen es nur so von Irrtümern und Widersprüchen wimmelt – sei es in der Darstellung der Geschehnisse, sei es in den Aussprüchen –, sodass sie weder in sich selber stimmig sind, noch gegenseitig übereinstimmen. Was ist das anderes als gute Menschen zu verleumden, und das einträchtige Kollegium der Jünger Christi dem Vorwurf der Zwietracht auszusetzen? Da wir dies bei der Lektüre mit dem klarsichtigen Blick unseres Herzens erkannt haben, hielten wir es für die gerechteste Entscheidung, das Nützliche aus diesen Schriften anzunehmen, d.h. das, was unseren Glauben aufbaut, und den Ruhm Christi, unseres Herrn, und seines Vaters, des allmächtigen Gottes, verbreitet, alles andere aber, was weder mit ihrer Majestät noch mit unserem Glauben im Einklang steht, zurückzuweisen.
Edition
ausblenden
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
2.
An si patris testamentum habet aliqua, in quibus parum debeat audiri – patris enim esse vultis Iudaicam legem, cuius novimus quam multa vobis horrorem, quam multa pudorem faciant, ut quantum ad animum iamdudum ipsi iudicaveritis eam non esse sinceram, quamvis partim pater ipse, ut creditis, digito suo eam vobis, partim Moyses scripserit, fidelis et integer – solius filii putatis testamentum non potuisse corrumpi, solum non habere aliquid, quod in se debeat improbari, p. 761,17 praesertim quod nec ab ipso scriptum constat nec ab eius apostolis, sed longo post tempore a quibusdam incerti nominis viris, qui, ne sibi non haberetur fides scribentibus, quae nescirent, partim apostolorum nomina, partim eorum, qui apostolos secuti viderentur, scriptorum suorum frontibus indiderunt asseverantes secundum eos se scripsisse, quae scripserint ? Quo magis mihi videntur iniuria gravi affecisse discipulos Christi, quia quae dissona idem et repugnantia sibi scriberent, ea referrent ad ipsos et secundum eos haec scribere se profiterentur evangelia, quae tantis sint referta erroribus, tantis contrarietatibus narrationum simul ac sententiarum, ut nec sibi prorsus nec inter se ipsa conveniant. p. 761,28 Quid ergo aliud est [quam] calumniari bonos et Christi discipulorum concordem coetum in crimen devocare discordiae ? Quae quia nos legentes animadvertimus cordis obtutu sanissimo, aequissimum iudicavimus utilibus acceptis ex isdem, id est his, quae et fidem nostram aedificent et Christi domini atque eius patris omnipotentis dei propagent gloriam, cetera repudiare, quae nec ipsorum maiestati nec fidei nostrae conveniant.