Übersetzung
ausblenden
Gegen Faustus
2.
Augustinus antwortete: Der schämt sich nicht, ständig dieselben Torheiten zu wiederholen; mir aber vergeht die Lust, ständig dasselbe zu antworten, auch wenn es die Wahrheit ist. Wer daher auch gegen diesen Anwurf (310,22) noch eine Antwort sucht, mag nachlesen, was wir weiter oben (Buch VI 2) dazu gesagt haben! Einem Juden aber, der zu mir sagt: Warum erhebst du Anspruch auf das Alte Testament, dessen Gebote du nicht einhältst?, antworte ich, dass Gebote, welche unsere Lebensführung regeln, von den Christen auch eingehalten werden, wenn sie aus jenen Büchern stammen, dass hingegen Gebote, die Sinnbildcharakter für unser Leben haben, nur in jener Zeit zu Recht beobachtet wurden, als durch sie angekündigt wurde, was jetzt offenbart ist (285,13). Letztere beobachte ich daher nicht mehr im Sinn einer religiösen Verpflichtung, halte aber an ihnen fest wegen ihres Zeugnischarakters, genau so wie ich es auch mit den fleischlichen Verheissungen halte, die im Alten Testament enthalten sind, und die diesem im eigentlichen Sinn den Namen gegeben haben: obwohl nämlich die Verheissungen für die Ewigkeit, auf die ich meine Hoffnung setzten muss, bereits enthüllt sind, lese ich jene andern weiterhin als Zeugnisse; denn sie widerfuhren ihnen modellhaft; geschrieben aber wurden sie für uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat (I Kor. 10,11). Nachdem ihr nun gehört habt, was wir den Juden antworten, hört euch noch an, was ich den Manichäern entgegenhalte!
Übersetzung
ausblenden
Reply to Faustus the Manichaean
2.
Augustin replied: Faustus is not ashamed to repeat the same nonsense again and again. But it is tiresome to repeat the same answers, though it is to repeat truth. What Faustus says here has already been answered. 1 But if a Jew asks me why I profess to believe the Old Testament while I do not observe its precepts, my reply is this: The moral precepts of the law are observed by Christians; the symbolical precepts were properly observed during the time that the things now revealed were prefigured. Accordingly, those observances, which I regard as no longer binding, I still look upon as a testimony, as I do also the carnal promises from which the Old Testament derives its name. For although the gospel teaches me to hope for eternal blessings, I also find a confirmation of the gospel in those things which "happened to them for an example, and were written for our admonition, on whom the ends of the world are come." So much for our answer to the Jews. And now we have something to say to the Manichaeans.
-
Book vi. 2. ↩