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Reply to Faustus the Manichaean
5.
I turn now to thee, thou deluded and deluding congregation of Manichaeus,--wedded to so many elements, or rather prostituted to so many devils, and impregnated with blasphemous falsehoods,--dost thou dare to slander as unchaste the marriage of the Catholic Church with thy Lord? Behold thy lovers, one balancing creation, and the other bearing it up like Atlas. For one, by thy account, holds the sources of the elements, and hangs the world in space; while the other keeps him up by kneeling down and carrying the weight on his shoulders. Where are those beings? And if they are so occupied, how can they come to visit thee, to spend an idle hour in getting their shoulders or their fingers relieved by thy soft, soothing touch? But thou art deceived by evil spirits which commit adultery with thee, that thou mayest conceive falsehoods and bring forth vanities. Well mayest thou reject the message of the true God, as opposed to thy parchments, where in the vain imaginations of a wanton mind thou hast gone after so many false gods. The fictions of the poets are more respectable than thine, in this at least, that they deceive no one; while the fables in thy books, by assuming an appearance of truth, mislead the childish, both young and old, and pervert their minds. As the apostle says, they have itching ears, and turn away from hearing the truth to listen to fables. 1 How shouldest thou bear the sound doctrine of these tables, where the first commandment is, "Hear, O Israel, the Lord thy God is one Lord," 2 when thy corrupt affections find shameful delight in so many false deities? Dost thou not remember thy love-song, where thou describest the chief ruler in perennial majesty, crowned with flowers, and of fiery countenance? To have even one such lover is shameful; for a chaste wife seeks not a husband crowned with flowers. And thou canst not say that this description or representation has a typical meaning, for thou art wont to praise Manichaeus for nothing more than for speaking to thee the simple naked truth without the disguise of figures. So the God of thy song is a real king, bearing a sceptre and crowned with flowers. When he wears a crown of flowers, he ought to put aside his sceptre; for effeminacy and majesty are incongruous. And then he is not thy only lover; for the song goes on to tell of twelve seasons clothed in flowers, and filled with song, throwing their flowers at their father's face. These are twelve great gods of thine, three in each of the four regions surrounding the first deity. How this deity can be infinite, when he is thus circumscribed, no one can say. Besides, there are countless principalities, and hosts of gods, and troops of angels, which thou sayest were not created by God, but produced from His substance.
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Gegen Faustus
5.
Nun wendet sich mein Wort an dich, Manichäische Bande von Betrügern und Betrogenen. Mit soviel Elementen bist du die Ehe eingegangen, richtiger gesagt soviel Dämonen hast du dich als Hure angeboten und bist von ihnen mit gotteslästerlichen Hirngespinsten geschwängert worden, und wagst es nun, die Ehe zwischen deinem Herrn und der katholischen Kirche (416,19) mit dem Vorwurf der Unsittlichkeit zu geisseln! Führe uns deine Liebhaber vor, den ‛Halter der Lichter’ jenen Balancierkünstler, und Atlas den Lastenträger! Ersterer hält, wie du behauptest, die Elemente an ihrem Zipfel fest und sorgt dafür, dass die Welt in der Schwebe bleibt, der zweite aber trage, ein Knie angestemmt, die ungeheure Last auf seinen kräftigen Schultern, natürlich damit jener nicht schlapp macht. Wo sind die beiden? Falls sie wirklich existierten, wann könnten sie dich je aufsuchen, da sie so schwer beschäftigt sind? Wann könnten sie je deine Schwelle betreten, um sich nach so anstrengender Arbeit von deinen verführerischen Händen, die dank deines mühelosen Broterwerbs ganz zart geblieben sind, massieren zu lassen, der eine die Finger, der andere die Schultern? Nein, üble Dämonen führen dich in die Irre, die mit dir Hurerei treiben, damit du von ihren Lügen schwanger wirst und jene Phantasiewesen zur Welt bringst. Begreiflich also, dass du die Doppeltafel des wahren Gottes ablehnst, da diese kein Freund deiner Pergamente ist; durch sie hast du ja so viele falsche Götter liebgewonnen, indem dein Herz unstet zwischen den Scheingebilden deiner Phantasiewelt herumwandert, mit denen verglichen sich die ganze Lügensammlung der Dichter als bedeutungsvoll und ehrenwert erweist, und sei es nur deshalb, weil die Dichter, indem sie ihre Fälschungen offen zugeben, niemanden hinters Licht führen, während in deinen Büchern eine gewaltige Masse von Lug und Trug kindliche Gemüter und auch ältere Menschen mit dem Etikett der Wahrheit betört und sie durch jämmerliche Irrlehren verdirbt. Denn es wird sie in ihren Ohren kitzeln, wie der Apostel sagt (II Tim. 4,3 f.) und sie werden der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken und sich den Fabeleien zuwenden. Wie könntest du also die gesunde Lehre jener Tafeln ertragen, deren erstes Gebot lautet (deut. 6,4): Höre, Israel, der Herr, dein Gott ist der einzige Gott, wenn du an so zahllosen Scheingöttern Gefallen findest, mit denen du in deinem durch und durch verdorbenen Herzen Hurerei treibst? Du erinnerst dich sicher an jenes Liebeslied, in dem du den obersten, die Herrschaft ausübenden König, der für ewig das Zepter trägt, blütenbekränzt und mit leuchtend rotem Antlitz beschreibst? Selbst wenn du nur ihn lieben würdest, müsstest du bei solcher Aufmachung vor Scham erröten; denn einer sittsamen Ehefrau missfiele es auch, wenn ihr einziger Ehemann blütenbekränzt auftreten würde. Nun kannst du mir nicht mit der Erklärung kommen, diese Beschreibung oder dieses Bild enthalte eine sinnbildlich allegorische Aussage, denn Mani pflegt ja von dir ausgerechnet dafür besonders gelobt zu werden, dass er dir die nackte und eigentliche Wahrheit ausspricht und auf jegliche Einhüllung Modellbilder verzichtet. Wenn du also Gott als zeptertragenden, blütenbekränzten König besingst, ist das im eigentlichen Sinn zu verstehen. Würde er doch wenigstens sein Zepter beiseite legen, wenn er sich mit Blüten bekränzt! Jener weichliche Prunk passt doch nicht zur Strenge des Herrscherstabes. Kommt hinzu, dass er nicht der einzige ist, den du ins Herz geschlossen hast; in der Fortsetzung des Liedes besingst du nämlich die zwölf Äonen, die, in Blüten gehüllt und von Harmonien erfüllt, ihre Blüten dem Vater entgegen werfen. Gleichenorts erklärst du sie zu zwölf grossen Göttern – je drei in den vier Himmelsrichtungen –, welche einen Kranz um den einen Gott bilden. Wie sich nun allerdings dieser Gott, den ihr so eingekreist sein lässt, ins Unendliche ausdehnen könnte, dafür habt ihr bis jetzt keine Lösung gefunden. Du fügst dann noch eine Unzahl von Reichsbewohnern hinzu, Heerscharen von Göttern, Kohorten von Engeln, welche nach deiner Darstellung euer Gott allesamt nicht erschaffen, sondern aus seiner Substanz gezeugt hat.