1.
Faustus sagte: Warum verunglimpft ihr das Gesetz und die Propheten?Nun, wir empfinden in keiner Weise Feindschaft oder Abneigung gegen das Gesetz und die Propheten, wie überhaupt gegen niemanden, ja wir wären sogar bereit, wenn ihr selber nur damit einverstanden wäret, all das als Fälschung zu erklären, was über sie geschrieben wurde, und was uns Anlass gibt, sie verabscheuungswürdig zu finden. Aber ihr seid es ja, die sich dagegen sträuben, ihr bringt durch das Einverständnis mit euren Schriftstellern unschuldige Propheten vielleicht auf die Anklagebank, ihr bringt die Patriarchen in einen üblen Ruf, ihr entehrt dazu noch das Gesetz und – was wohl ziemlich widersinnig ist –, ihr betrachtet eure Schriftsteller als wahrheitsliebend, gleichzeitig aber jene Gestalten, deren Schandtaten und üble Lebensführung sie beschrieben, trotzdem als gottesfürchtig und heilig. Da nicht beide Aussagen gleichermassen wahr sein können – denn entweder müssen dieses üble Gestalten, oder aber jenes Lügner und Fälscher sein –,
