12.
Ich weiss allerdings, welch tauben Ohren ich das vorsinge! Und trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Wahrheit meines Liedes ein Ohr finden wird, das der Herr, die Quelle aller Wahrheit, die wir aussprechen, geöffnet hat. Doch was für Richter der göttlichen Schriften müssen wir hier (593,20) ertragen, denen sogar missfällt, dass Gott an seinem Werk Gefallen fand, und die, nur weil es heisst (gen. 1,4): Und Gott sah, dass das Licht gut war, ihm vorwerfen, er sei über jenes Licht in Staunen geraten, als sei es für ihn etwas völlig Ungewohntes. Er zeigt sich doch nur befriedigt über seine Werke, weil ihm gefällt, was er geschaffen hat, und genau dies besagt der Ausdruck sehen, dass sie gut sind. Denn weder wird er je gezwungen, irgend etwas gegen seinen Willen zu schaffen, sodass er etwas schaffen müsste, was ihm nicht gefällt, noch lässt er sich je zu einer unbedachten Schöpfung verleiten, sodass ihm etwas, was er geschaffen hat, missfallen könnte. Es ist nun allerdings verständlich, dass es den Manichäern missfällt, wenn unser Gott sah, dass sein Werk gut ist, da ja ihr eigener Gott sein Antlitz verhüllte, als er Teile seiner selbst der Finsternis vorwarf. Denn er sah nicht, dass das, was er tat, gut ist, sondern wollte nicht sehen, dass es schlecht ist.