Edition
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De Trinitate
XI.
[XI 14] Facile est enim spiritibus nequissimis per aeria corpora facere multa quae mirentur animae terrenis corporibus aggravatae etiam melioris affectus. Si enim corpora ipsa terrena nonnullis artibus et exercitationibus modificata in spectaculis theatricis tanta miracula hominibus exhibent ut hi qui numquam talia viderunt narrata vix credant, quid magnum est diabolo et angelis eius de corporeis elementis per aeria corpora facere quae caro miretur aut etiam occultis inspirationibus ad inludendos humanos sensus phantasmata imaginum machinari quibus vigilantes dormientesve decipiat vel furentes exagitet? Sed sicut fieri potest ut homo vita ac moribus melior spectet nequissimos homines vel in fune ambulantes vel multimodis motibus corporum multa incredibilia facientes nec ullo modo talia facere concupiscat nec eos propterea sibi praeponendos existimet, sic anima fidelis et pia non solum si videat, verum etiam si propter fragilitatem carnis exhorreat miracula daemonum, non ideo tamen aut non se posse talia dolebit aut ob hoc illos meliores esse iudicabit, cum sit praesertim in societate sanctorum qui per virtutem dei cui cuncta subiecta sunt et minime fallacia et multo maiora fecerunt sive homines sive angeli boni.
Übersetzung
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
11. Kapitel. Die Wunder der Teufel sind zu verachten.
14. Den bösen Geistern ist es nämlich ein leichtes, mit Hilfe von luftförmigen Körpern allerlei Gebilde hervorzubringen, welche die Bewunderung der durch die sichtbare, irdische Körperwelt bedrückten Seelen erregen, auch wenn sie von besseren Neigungen beherrscht sind. Wenn nämlich schon die irdischen Körper, mit Hilfe einiger Kunstgriffe und Taschenspielereien verändert, bei Schauspielen in den Theatern den Zuschauern solche Wunder vorzutäuschen vermögen, daß die, welche so etwas noch nie gesehen haben, kaum die Erzählungen hiervon zu glauben vermögen, was bedeutet es da Großes für den Teufel und seine Engel, wenn sie aus stofflichen Bestandteilen in den luftförmigen Körpern Gebilde formen, über die ein fleischlicher Sinn in Erstaunen gerät, oder auch durch geheime Vorspiegelungen, um mit den menschlichen Sinnen ein Spiel zu treiben, sinnliche Vorstellungen hervorrufen, durch welche der Teufel die Menschen im Wachen und im Schlafen betört oder ihre Leidenschaft erregt! Aber wie S. 159 es geschehen kann, daß ein Mensch von besserem Lebenswandel verdorbene Leute auf dem Seile wandeln und in allerlei körperlichen Bewegungen viele unglaubliche Kunststücke vollführen sieht und doch keinerlei Verlangen verspürt, es ihnen gleichzutun, und sie nicht wegen dieser Werke für besser hält als sich, so wird eine gläubige, fromme Seele, nicht nur wenn sie die Wunder der Dämonen sieht, sondern auch dann, wenn sie vor ihnen wegen der Schwäche der menschlichen Natur erschrickt, kein Bedauern empfinden, weil sie solches nicht kann, und diese nicht für besser halten als sich. Sie gehört ja zur Gemeinschaft der Heiligen, die durch die Kraft Gottes, dem alles unterworfen ist, Wundertaten vollziehen, und zwar viel größere und keine trügerischen, mögen es nun Menschen oder gute Engel sein.