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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 3.--A Difficulty Removed, Which Lies in the Way of What Has Just Been Said.
But far be it from us to think, that while the nature of the soul is immortal, and from the first beginning of its creation thenceforth never ceases to be, yet that that which is the best thing it has should not endure for ever with its own immortality. Yet what is there in its nature as created, better than that it is made after the image of its Creator? 1 We must find then what may be fittingly called the image of God, not in the holding, contemplating, and loving that faith which will not exist always, but in that which will exist always.
5. Shall we then scrutinize somewhat more carefully and deeply whether the case is really thus? For it may be said that this trinity does not perish even when faith itself shall have passed away; because, as now we both hold it by memory, and discern it by thought, and love it by will; so then also, when we shall both hold in memory, and shall recollect, that we once had it, and shall unite these two by the third, namely will, the same trinity will still continue. Since, if it have left in its passage as it were no trace in us, doubtless we shall not have ought of it even in our memory, whereto to recur when recollecting it as past, and by the third, viz. purpose, coupling both these, to wit, what was in our memory though we were not thinking about it, and what is formed thence by conception. But he who speaks thus, does not perceive, that when we hold, see, and love in ourselves our present faith, we are concerned with a different trinity as now existing, from that trinity which will exist, when we shall contemplate by recollection, not the faith itself, but as it were the imagined trace of it laid up in the memory, and shall unite by the will, as by a third, these two things, viz. that which was in the memory of him who retains, and that which is impressed thence upon the vision of the mind of him who recollects. And that we may understand this, let us take an example from things corporeal, of which we have sufficiently spoken in the eleventh book. 2 For as we ascend from lower to higher things, or pass inward from outer to inner things, we first find a trinity in the bodily object which is seen, and in the vision of the seer, which, when he sees it, is informed thereby, and in the purpose of the will which combines both. Let us assume a trinity like this, when the faith which is now in ourselves is so established in our memory as the bodily object we spoke of was in place, from which faith is formed the conception in recollection, as from that bodily object was formed the vision of the beholder; and to these two, to complete the trinity, will is to be reckoned as a third, which connects and combines the faith established in the memory, and a sort of effigy of that faith impressed upon the vision of recollection; just as in that trinity of corporeal vision, the form of the bodily object that is seen, and the corresponding form wrought in the vision of the beholder, are combined by the purpose of the will. Suppose, then, that this bodily object which was beheld was dissolved and had perished, and that nothing at all of it remained anywhere, to the vision of which the gaze might have recourse; are we then to say, that because the image of the bodily object thus now past and done with remains in the memory, whence to form the conception in recollecting, and to have the two united by will as a third, therefore it is the same trinity as that former one, when the appearance of the bodily object posited in place was seen? Certainly not, but altogether a different one: for, not to say that that was from without, while this is from within; the former certainly was produced by the appearance of a present bodily object, the latter by the image of that object now past. So, too, in the case of which we are now treating, to illustrate which we have thought good to adduce this example, the faith which is even now in our mind, as that bodily object was in place, while held, looked at, loved, produces a sort of trinity; but that trinity will exist no more, when this faith in the mind, like that bodily object in place, shall no longer exist. But that which will then exist, when we shall remember it to have been, but not now to be, in us, will doubtless be a different one. For that which now is, is wrought by the thing itself, actually present and attached to the mind of one who believes; but that which shall then be, will be wrought by the imagination of a past thing left in the memory of one who recollects.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
3. Kapitel. Ein Einwand gegen diese Darlegung.
Ferne sei es aber, daß, da die Natur der Seele unsterblich ist und von dem Augenblick an, da sie geschaffen wurde, hinfort nie mehr zu sein aufhört, nicht auch das beste an ihr mit ihrer Unsterblichkeit fortdauert. Was aber ist an ihrer Natur Besseres geschaffen, als daß sie nach dem Bilde Gottes, ihres Schöpfers, geformt ist?1 Nicht also in der gedächtnismäßigen Bewahrung, in der Schau und Liebe, die nicht immer ist, sondern in dem, was immerwährende Dauer haben wird, ist aufzusuchen, was man Bild Gottes heißen darf.
5. Sollen wir noch etwas sorgfältiger und gründlicher erforschen, ob sich die Sache also verhält? Man kann nämlich sagen, daß jene Dreiheit nicht zugrunde geht, auch wenn der Glaube selbst vorübergeht. Wie wir ihn nämlich jetzt im Gedächtnis behalten, im Denken sehen und mit dem Willen lieben, so wird auch dann, wenn wir im Gedächtnis festhalten, daß wir ihn gehabt haben, und das überdenken und mit dem Willen als drittem diese beiden einen, dieselbe Dreiheit fortdauern. Wenn sie in uns bei ihrem Vorübergang nicht irgendeine Spur zurückgelassen hätte, dann würden wir doch sicher auch in unserem Gedächtnis nichts mehr vorfinden, wohin S. 212 wir uns wenden könnten, wenn wir uns an den vergangenen Glauben erinnern wollen und wenn wir mit der Aufmerksamkeit als drittem Element beide verbinden wollen, nämlich was im Gedächtnis war, auch als wir nicht daran dachten, und was daraus geformt wurde, als wir daran dachten. Wer aber so sagt, der unterscheidet nicht, daß es eine andere Dreiheit ist, wenn wir jetzt in uns den gegenwärtigen Glauben festhalten, schauen und lieben, daß eine andere Dreiheit jene zukünftige sein wird, wenn wir einmal nicht mehr den Glauben selbst, sondern gleichsam seine abbildhafte, im Gedächtnis verborgene Spur in der Erinnerung schauen werden, und wenn wir diese beiden, das heißt, was im Gedächtnis war beim gedächtnismäßigen Festhalten und was hiervon in der Sehkraft des sich Erinnernden sich abprägt, durch den Willen als drittes Glied verbinden. Um dies verstehen zu können, wollen wir ein Beispiel aus dem Bereiche der stofflichen Dinge nehmen, über die wir im elften Buch hinlänglich gesprochen haben.2 Wenn wir nämlich vom Niederen zum Höheren aufsteigen oder vom Äußeren in das Innere eintreten, dann finden wir zunächst die Dreiheit, die aus dem Körper, der gesehen wird, aus der Sehkraft des Sehenden, die beim Sehen vom Körper geformt wird, und aus der Aufmerksamkeit des Willens besteht, der beides eint. Eine Ähnlichkeit mit dieser Dreiheit können wir annehmen, wenn wie jener Körper im Raume so der Glaube, der in uns ist, in unserem Gedächtnis steht, und von ihm das Denken des sich Erinnernden geformt wird, wie von jenem Körper die Sehkraft des Hinschauenden; zu diesen beiden wird, damit die Dreiheit zustandekommt, der Wille als drittes hinzugerechnet, der den im Gedächtnis vorhandenen Glauben und dessen dem Blicke des sich Erinnernden eingeprägtes Abbild verknüpft und verbindet, wie bei jener Dreiheit in der körperlichen Schau die Aufmerksamkeit des Willens die Form des S. 213 Körpers, der gesehen wird, und die Gestalt, die daraus im Blicke des Schauenden entsteht, miteinander vereint. Nehmen wir also an, daß jener Körper, der gesehen wurde, entschwunden und untergegangen sei und daß von ihm im Raume gar nichts übrig geblieben sei, dem sich der Blick zuwenden könnte: darf man da, weil das Bild des nun entschwundenen und vergangenen stofflichen Gegenstandes im Gedächtnis zurückbleibt, so daß von daher der Blick des an ihn Denkenden geformt wird, und diese beiden vom Willen als drittem geeint werden, darf man diese Dreiheit als die gleiche erklären wie jene, die vorhanden war, als die Gestalt des im Raume aufgestellten Körpers gesehen wurde? Sicherlich nicht, vielmehr ist sie eine ganz andere. Denn abgesehen davon, daß die eine draußen, die andere drinnen ist, wird eben in Wirklichkeit jene Dreiheit gebildet von der Gestalt des gegenwärtigen Körpers, diese aber vom Bilde des vergangenen. So bildet auch in dem Bereich, über den wir jetzt handeln, und um dessentwillen wir dieses Beispiel anführen zu müssen glaubten, der Glaube, der jetzt in unserer Seele ist wie jener Körper im Räume, während er gedächtnismäßig festgehalten, geschaut und geliebt wird, eine Art Dreiheit. Aber sie wird nicht mehr bestehen, wenn dieser Glaube nicht mehr in der Seele sein wird, wie jener Körper nicht mehr im Räume war. Die Dreiheit, die dann bestehen wird, wenn wir uns daran erinnern werden, daß der Glaube in uns war, nicht, daß er in uns ist, ist in der Tat eine andere. Jene nämlich, die jetzt besteht, bildet der gegenwärtige, der Seele des Glaubenden anhaftende Gegenstand selbst; diese hingegen, die dann sein wird, wird die im Gedächtnis des sich Erinnernden zurückgelassene Vorstellung eines vergangenen Gegenstandes bilden.